Weltausstellung Brüssel 1935
Weltausstellung Brüssel 1935 Exposition universelle et internationale Brüssel 1935 | |
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Der „Grand Palais“ der Weltausstellung von 1935 | |
Allgemein | |
Ausstellungsfläche | 125 ha |
Neuheiten | Bedarfsampeln |
Besucherzahl | 20.000.000 |
BIE-Anerkennung | ja |
Teilnahme | |
Länder | 24 Länder |
Aussteller | 9.000 Aussteller |
Ausstellungsort | |
Ort | Brüssel |
Gelände | Heyselpark Koordinaten: 50° 53′ 50″ N, 4° 20′ 21″ O |
Kalender | |
Eröffnung | 27. April 1935 |
Schließung | 25. November 1935 |
Zeitliche Einordnung | |
Vorgänger | Chicago 1933 |
Nachfolger | Paris 1937 |
Die Weltausstellung 1935 in Brüssel (französisch Exposition Universelle et Internationale de Bruxelles 1935) war die 23. vom Bureau International des Expositions (BIE) anerkannte Weltausstellung. Belgiens König Leopold III. eröffnete die Ausstellung am 27. April 1935, die bis zum 25. November 1935 dauerte. Als 125 Hektar großes Ausstellungsgelände in der Nähe des Königlichen Gartens nutzte man den Heyselpark. Die Weltausstellung war mit rund 20 Millionen Besuchern die bestbesuchte Ausstellung, die Belgien bis dahin ausgerichtet hatte.
Geschichte
BearbeitenUrsprünglich sollte die Weltausstellung anlässlich des 100. Jahrestages der Unabhängigkeit Belgiens im Jahr 1930 durchgeführt werden. Die Städte Antwerpen und Lüttich beschlossen die Ausrichtung einer zweigeteilten Ausstellung zum nationalen Jubiläum 1930, so dass die Weltausstellung in Brüssel um fünf Jahre verschoben wurde. 1935 feierte Belgien und Brüssel ebenfalls zwei Jahrestage: Vor 50 Jahren erhielt Belgien, resp. König Leopold II. den Kongo als Kolonie und vor 100 Jahren wurde in Brüssel die erste Eisenbahnstrecke auf dem Kontinent eröffnet.
Ausstellungsgelände
BearbeitenAls Ausstellungsgelände wurde das Heyselplateau mit dem heutigen Heyselpark gewählt. Der Haupteingang für das Ausstellungsgelände befand sich im Süden am Place Saint-Lambert/Sint-Lambertusplein. Links vom Haupteingang lag der Park der Attraktionen mit Gastronomie und Unterhaltungseinrichtungen, rechts befand sich Alt-Brüssel, eine Rekonstruktion der Stadt im 18. Jahrhundert, die mit „Bewohnern“ in historischen Kostümen bevölkert wurde.
Beidseits entlang des nach Norden aufsteigenden Boulevard du Centenaire/Eeuwfeestlaan sowie östlich davon im Laken-Park waren die Pavillons der Nationen, Firmen und Organisationen angesiedelt. Der französische Pavillon wurde von Le Corbusier entworfen.
Am Ende des Boulevards stand mit dem Grand Palais/Grote Paleis (auch bekannt als Palais des Expositions) der architektonische Höhepunkt der Ausstellung im Art-déco-Stil. Er bestand aus insgesamt fünf Ausstellungshallen mit einem Verwaltungsgebäude. In diesen Hallen waren u. a. die belgische Sektion mit Ausstellungen des Eisenbahnwesens, der Industrie, der Kunst und des Handels untergebracht.
Schwerpunkte der Ausstellung
BearbeitenEin Schwerpunkt der Weltausstellung 1935 in Brüssel lag in der Nutzung von künstlichem Licht: Neonlicht wurde auf vielfältige Art gestalterisch eingesetzt. Als Neuerungen im Verkehrswesen wurden Bedarfsampeln für Fußgänger vorgestellt. Ein weiterer Schwerpunkt lag bei den Neuerungen in der Funk- und Fernsehtechnik. Durch die Ausstellung fuhr eine interne Eisenbahnlinie an deren Haltestellen Anschluss an das städtische Straßenbahnnetz bestand. In der Kunstausstellung wurden Werke zeitgenössischer Künstler wie Paul Delvaux, René Magritte, Francis Picabia und Pablo Picasso gezeigt.
Wie bereits in den vorherigen Weltausstellungen gehörten Sportveranstaltungen zum festen Programm. Dazu wurde das von Joseph Van Neck entworfene und bereits 1930 vorzeitig eröffnete Stade du Centenaire (später Heysel-Stadion und heute König-Baudouin-Stadion) genutzt. Darin fanden 75.000 Zuschauer Platz. Le Corbusier war an der Gestaltung des Pavillons von Frankreich beteiligt.
Nachnutzung
BearbeitenDie Ausstellungshallen des Grand Palais und das Gelände wurden für die Expo 58 wiederverwendet. Die Pavillons der Nationen und Firmen wurden bis auf wenige Ausnahmen nach der Veranstaltung wieder entfernt.
Bildergalerie
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Haupteingang zur Weltausstellung 1935
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Boulevard du Centenaire, an dessen Ende der Grand Palais sichtbar ist.
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Ausstellungsgelände
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Fontaines Lumineuses und Ausstellungshallen mit Neonlicht
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Pavillon von Lettland
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Pavillon der Niederlande
Weblinks
Bearbeiten- Weltausstellung Brüssel 1935. Bureau International des Expositions (englisch). Abgerufen am 23. März 2017.
Literatur
Bearbeiten- Detlef Wienecke-Janz: Die große Chronik der Weltgeschichte: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg: 1933-1945. Wissenmedia / Chronik-Verlag, Gütersloh / München 2008, ISBN 978-3-577-09076-6.
- Winfried Kretschmer: Geschichte der Weltausstellungen. Campus, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-593-36273-2.
- Monika Meyer-Künzel: Städtebau der Weltausstellungen und Olympischen Spiele: Stadtentwicklung der Veranstaltungsorte. Dissertation Technische Universität Carolo-Wilhelmina, Braunschweig / Dölling und Galitz, Hamburg / München [i. e.] Ebenhausen bei München, ISBN 3-933374-89-8, S. 302–305, urn:nbn:de:gbv:084-120444 (1999 / 2000).