Wikipedia:Review/Sozial- und Geisteswissenschaft
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Samuel Petrus Kleinschmidt (* 27. Februar 1814 in Lichtenau (Alluitsoq); † 9. Februar 1886 in Nuuk) war ein deutsch-grönländischer Missionar der Herrnhuter Brüdergemeine. Er wuchs in Grönland und Europa auf und verbrachte den Rest seines Lebens in Grönland, wo er sich durch seine Verhaltens- und Ansichtsweisen mit vielen europäischen Kolonialangestellten und Missionaren in Konflikt geriet, während er von der grönländischen Bevölkerung stark geschätzt wurde. Er kann als Universalgenie angesehen werden, der in vielen verschiedenen Bereichen wissenschaftliche Pionierleistungen erbrachte. So schuf er die erste standardisierte grönländische Rechtschreibung, verfasste die bis dahin genaueste Grammatik und das ausführlichste Wörterbuch, auf ihn geht die erste vollständige grönländische Bibelübersetzung zurück, er verfasste mehrere wissenschaftliche Lehrbücher sowie Leselernbücher und nebenher war er vor allem als Hobbymeteorologe und -kartograf tätig.
Samuel Kleinschmidt ist mein persönliches Idol. Er war Deutscher mit großer Liebe zu Grönland und ein Sprachnerd (und meiner Vermutung nach Asperger hehe) mit enormer Bedeutung für die grönländische Sprache. Also kurz gesagt ich :Þ Deswegen habe ich auch viel Liebe in diesen Artikel gesteckt. Henrik Wilhjelm hat eine kolossale Biografie zu ihm geschrieben, aber er ist leider der einzige, der sich so genau mit ihm beschäftigt hat. Der Artikel beruht deswegen nahezu ausschließlich auf seiner Arbeit. Ich hätte gerne mehrere Quellen einbezogen, aber das ist hier leider nicht möglich. Es wäre mir dennoch ein Herzensanliegen, ein blaues L in den Artikel zu bekommen. -- Kenneth Wehr (Diskussion) 10:08, 12. Jul. 2024 (CEST)
- Ein paar Bemerkungen zum Artikel:
- In der Einleitung würde ich Europa mit nordeuropäischen Ländern ersetzen. Die Leistungen von Samuel Kleinschmidt würde ich zuerst erwähnen und erst am Schluss seine Auseinandersetzungen im Kontext seiner Zeit erwähnen.
- Ersetzen: "Anfangs musste Kleinschmidt vor allem praktische Arbeiten übernehmen wie die Nahrungsversorgung, Bauarbeiten oder Landwirtschaft." Nach: "Anfangs musste Kleinschimdt vor allem praktische Arbeiten in den Bereichen Nahrungsversorgung, Bau und Landwirtschaft übernehmen."
- Der Satz "Samuel Kleinschmidt hatte gänzlich andere Voraussetzungen und einen noch andersartigeren Charakter als die anderen Missionare. Wie man bereits in seinen jungen Jahren befürchtet hatte, führte dies zu Autoritätskonflikten" hängt in der Luft. Ich würde ihn streichen.
- Der Satz "Die Bevölkerung, die er in Alluitsoq zurückließ, war sehr traurig über seine Versetzung, da sie ihn als einzigen Missionar als einen von ihnen betrachteten." Streichen, dafür vorheriger Satz ergänzen mit: "Kleinschmidt wünschte, versetzt zu werden, obwohl er bei der Bevölkerung von Alluitsoq sehr beliebt war."
- Der Satz "Besonders die Einteilung der Bevölkerung in Klassen sorgte für Verwunderung," ist unverständlich. Wie muss man sich die Klassen vorstellen?
- Im Satz "dass er nun dem Handel, dessen Personifikation Rink ja war," ist das "ja" unverständlich.
- Der Satz "weiter an seinem eigenen Wörterbuch zu arbeiten, das allerdings jetzt Deutsch statt Dänisch sein sollte." Ist damit eine Übersetzung von grönländisch in die deutsche Sprache gemeint?
- Der Satz "Es kam zu einem Kampf darum, wer das Recht hatte, sein Wörterbuch drucken zu lassen." Das ist unverständlich wie auch die folgenden. Könnte man es nicht so vereinfachen, dass es in der Folge Auseinandersetzungen zwischen dem Missionskollegium und den Dänen (welche Instanzen genau?) um die beiden Wörterbücher gegeben hatte und in der Folge das Wörterbuch von Samuel Kleinschmidt die Oberhand gewann?
- Der Satzteil "der unterbewusst herrnhutisches Gedankengut aufwies" würde ich weglassen. Der erste Teil "war er doch ein äußerst gläubiger und bibeltreuer Mensch" genügt doch.
- Im Satz "Obwohl Kleinschmidt zahlreiche Wörter für bis dahin in Grönland unbekannte Dinge erfunden hatte, nahm er die meisten nicht in sein Wörterbuch auf, da sie noch nicht in der Sprache verbreitet waren." wären ein paar Beispiele hilfreich.
- "Das Register für das Wörterbuch war für Kleinschmidt nicht wichtig." Der Satz irritiert und sagt eigentlich nichts aus.
- "Bereits um 1856 hatte Samuel Kleinschmidt begonnen, die Bibel neu zu übersetzen," Ins Grönländische?
- Evtl. wäre ein eigenes Kapitel "Rezeption" hilfreich, um die Leistungen, die im Artikel verteilt aufgeführt werden, zusammenzufassen. Ich würde auch die verschiedentlich aufgeführten Personen in ihren organisatorischen, religiösen oder politischen Rahmen stellen. Manchmal verliert man ein bisschen die Orientierung im übergeordneten Kontext, dem Samuel Kleinschmidt ausgesetzt war. Insgesamt finde ich den Artikel unterhaltsam, manchmal etwas langatmig, aber auf jeden Fall interessant. Die Bilder gefallen mir gut. --Falten-Jura (Diskussion) 09:10, 13. Jul. 2024 (CEST)
- Danke für die Rückmeldung. Ich antworte mal:
- Deutschland und die Niederlande sind ja nicht Nordeuropa. Sätze umgestellt.
- Okay.
- Umformuliert.
- Das klingt nach einem Informationsverlust.
- Ergänzt.
- Umformuliert.
- Ja.
- Da musst du deine Kritik etwas genauer formulieren. Ich weiß nicht ganz, was du meinst.
- Er widersetzte sich den Herrnhutern, aber nicht weil er nicht ihr Gedankengut teilte. Wenn man den Satz weglässt, könnte man meinen, er wäre in seinem Glauben bspw. lutheranisch gewesen.
- Ein Beispiel ergänzt. Leider gibt es bei Wilhjelm keine Übersicht über die Wörter, die nicht im Wörterbuch stehen, sondern nur über seine neuen Wörter, die in seinem Wörterbuch stehen.
- Wieso?
- Ja natürlich.
- Genau dafür ist doch das Kapitel "Werk"? Welches Rahmen? Habe ich nicht jeweils erwähnt, welches Amt sie innehatten?
- --Kenneth Wehr (Diskussion) 22:06, 16. Jul. 2024 (CEST)
- Ich hab leider schnell aufgegeben, da mir das doch zu viel Text ist (meine Auffassungsgabe scheint mit dem Alter geringer zu werden) aber eine Frage habe ich doch: Wer bezeichnet ihn als Universalgenie? --Erastophanes (Diskussion) 15:09, 25. Jul. 2024 (CEST)
- Zu den Punkten:
- 1. Ja, aber er war auch nicht in Spanien, Italien, Koratien, etc., sondern nur in einem kleinen Teil von Europa.
- 8. Mir war der Teil auf Anhieb nicht klar, deshalb habe ich nach einer Vereinfachung gesucht.
- 11. Er wollte das Register ja schreiben, hatte aber zu wenig Zeit (weiter oben).
- 13. Werk und Rezeption sind vermischt. Wenn ich eine nachhaltige Leistung betonen möchte, schreibe ich ein eigenes Kapitel Rezeption. Angesichts der vielen Details habe ich zwischendurch den Faden bei den Personen verloren. Ich würde einfach dies bei einem grösseren Sprung wieder in Erinnerung rufen und die Person in einen Rahmen setzen.
- Beste Grüsse --Falten-Jura (Diskussion) 19:01, 25. Jul. 2024 (CEST)
- Danke für die Rückmeldung. Ich antworte mal:
Zunächst einmal finde ich es sehr bedauerlich, dass die dänische Ausgabe der Biographie Wilhjelms ausgewertet wurde und nicht die deutsche. Das erschwert ein Review. Grundsätzlich fehlen noch reichlich Einzelnachweise und POV-Kenntlichmachungen. Bsp.: Novum für die Sprachwissenschaft, größtes Verdienst, vermutlich als blasphemisch betrachtet, nun ähnlich arrogant und beherrschend wie einst Samuel Kleinschmidts Vater auftrat, einen Herrnhuter Missionar ohne die sonst von diesen bekannte Sturheit, Vermutlich wollte er die Probleme einer Missionarsfamilie vermeiden. Dazu fehlt der historische Kontext, um die Konflikte einordnen zu können: Lebensweise der Herrnhuter Missionare, Konflikte mit den dänisch-norwegischen Missionaren, dänische Ressentiments gegen Deutsche. Haben die Herrnhuter mit ihrer Kirchenzucht und ihrer Lebensweise die indigene Bevölkerung verarmt? Ist das nicht die eigentliche Konfliktlinie?
- In den 1850er Jahren verschlimmerte sich die Armut in der grönländischen Bevölkerung, vor allem in den Herrnhuter Missionsstationen, obwohl die Jagderträge gut waren und die Preise vorteilhaft. Dies wurde von den meisten der Abhängigkeit von Kaffee zugeschrieben, während Kleinschmidt der Meinung war, dass der Kolonialismus das Problem war. 1855 schlug er vor, sich zum Armenleiter ernennen zu lassen, da er der Meinung war, dass Faulheit und die Möglichkeit, sich problemlos Geld bei den Europäern leihen zu können, die größten Probleme waren.
Welcher Kolonialismus ist nach Kleinschmidts Meinung das Problem? Der dänische? Ist es nicht eher so, dass in den Missionsstationen zu viele Menschen lebten?[1] Andererseits klingt jemand, der Faulheit und Geld leihen als Probleme ansieht, ziemlich kolonialistisch. Kurzum, irgendwie habe ich das Gefühl, dass mehr in der Geschichte steckt und vor allem die Machtbeziehungen hinter der Biographie Kleinschmidts verschwinden, etwa beim Thema der Forstanderskaber.--Assayer (Diskussion) 19:36, 25. Jul. 2024 (CEST)
CRAMRA (kurz für Convention on the Regulation of Antarctic Mineral Resource Activities) ist die Kurzbezeichnung für ein am 2. Juni 1988 im euseeländischen Wellington verabschiedetes, aber nie in Kraft getretenes, internationales Abkommen. Es hatte die völkerrechtliche Regelung staatlicher Erschließungs- und Bergbauunternehmungen in der Antarktis zum Ziel und hätte die Erkundung und Abbau von Ressourcen unter Einhaltung strenger Umweltvorschriften erlaubt.
Den Verhandlungsrunden gingen einige Jahrzehnte von kleinen Funden von antarktischen Ressourcen und Spekulationen über große Vorkommen voraus. Die Vertragsstaaten des 1959 verhandelten Antarktis-Vertrags hielten eine Regelung für notwendig, um eine mögliche Gefahr für die Koexistenz in der Antarktis abzuwenden. Die Anzahl der beteiligten Staaten wuchs im Laufe der sechs Jahre andauernden Verhandlungen an auf 32 Nationen.
Nach seinem Verabschiedungsort wird CRAMRA auch Wellington Convention oder Wellingtoner Übereinkommen genannt. Das Übereinkommen war nicht unumstritten. Bereits während der Tagungen der Staaten wurde Kritik, unter anderem im Rahmen der Generalversammlung der Vereinten Nationen und von Umweltorganisationen geäußert. Trotzdem einigten sich die Staaten. Nach der Verabschiedung nahm die Kritik weiter zu, auch verursacht durch Umweltkatastrophen. Australien und Frankreich stellten den neuen Plan vor, die Antarktis zu einem Wildnispark umzugestalten. Diesem Ziel schlossen sich weitere Staaten an, sodass das Übereinkommen von keinem Staat ratifiziert wurde und somit nicht in Kraft trat. Einige der Vorschriften wurden jedoch in das Umweltschutzprotokoll zum Antarktis-Vertrag aufgenommen, dass 1991 aufgrund der australisch-französischen Initiative verabschiedet worden ist. Dazu gehören die Prinzipien der Umweltschutzregelungen und die Grundsätze der Umweltverträglichkeitsprüfung. Seit Inkrafttreten des Umweltschutzprotokolls gilt das Abkommen allerdings als aufgegeben.
In der Umweltrechtsliteratur wird CRAMRA teilweise das Potential zugesprochen, ein mögliches Regime für die Zukunft zu sein, wenn die Staaten entscheiden würden, das 1991 verabschiedete Bergbauverbot nicht zu verlängern.
Diesen Artikel aus meiner Feder hatte ich vor längerer Zeit einmal im Review Geschichte. Nach einiger Zeit Ruhe, habe ich noch einmal mit einem Buch noch ein wenig daran gearbeitet und freue mich jetzt noch einmal über entsprechendes Feedback. --Ichigonokonoha (Diskussion) 16:22, 25. Sep. 2024 (CEST)