Wikipedia:Wiki Loves Monuments 2024/Deutschland/Grußwort DSD
Grußwort Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Wenn wir an bestimmte Städte und Orte denken, sehen wir ihre gebauten Wahrzeichen vor uns: mächtige Kirchen und Schlösser, eindrucksvolle technische Bauten, stolze Rathäuser oder öffentliche Bauten. Sie sind „Wahr-Zeichen“ durch ihren „wahren“ Gehalt als authentische Zeitzeugen der Geschichte. Diese wichtige Quellenfunktion macht Denkmalschutz in Zeiten von fake news und manipulierten Bildern umso wichtiger. Alle Denkmale, egal welcher Denkmalgattung, ob sie groß oder klein sind, schon Jahrhunderte alt oder klassisch modern – sind Teil des gesicherten Fundaments, auf dem unsere Gesellschaft und Kultur heute steht und für morgen gestaltet wird.
Während in der heutigen Zeit KI-generierte Bilder vertraute Echtheit vortäuschen und Desinformation es erschwert, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden, sind Denkmale durch ihre originale Substanz echte Dokumente und Zeugnisse vergangener Epochen. Sie sind wahre Wissensspeicher und vermitteln uns bis heute aus erster Hand ebenso die Arbeits- und Lebenswelt früherer Generationen wie auch ihre Werte und Vorstellungen.
Als Wahrzeichen verbinden Denkmale über Grenzen hinweg die Menschen einer Region. Sie sind dauerhafte Identifikationspunkte - über Generationen hinweg. Als „persönliche Wahrzeichen“ stehen sie auch für Familiengeschichten und Biografien. Heute werden sie als wahrhafte Zeugen zu Sehenswürdigkeiten und sind ein wichtiger Bestandteil für den Tourismus jeder Region.
Der Tag des offenen Denkmals als deutscher Beitrag zu den European Heritage Days veranschaulicht jedes Jahr das Netzwerk europäischer Städte und ihrer Wahrzeichen. Alle europäischen Baustile stehen bis heute für die kulturellen Verbindungen innerhalb Europas. In ihrer regionalen Umsetzung mit heimischen Materialien und Interpretationen stehen sie für die Vielfalt in der Einheit Europas.
Wiki Loves Monuments leistet bereits seit Jahren einen wichtigen Beitrag dazu, die Vielfalt und Schönheit unseres Denkmalbestandes - weltweit - zugänglich zu machen. Die Erfassung und Darstellung der Bauten vermitteln ihren Wert in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Die Fotos bewirken bei uns Erstaunen über verborgene oder unentdeckte Kostbarkeiten im eigenen Lebensumfeld. Was im Netz zu finden ist, erfährt eine neue Wertschätzung. Die Präsenz unserer wichtigen historischen Wissensspeicher im WordWideWeb, dem digitalen Wissensspeicher, gibt ihnen zusätzliche Aufmerksamkeit, Wertschätzung und damit auch Schutz.
Als Denkmalpfleger hofft man immer darauf, dass die großartigen Bilder die Betrachter neugierig machen auf das Original, dass das Abbild des äußeren Scheins zur intensiveren Begegnung und Beschäftigung mit „echten“ Wahrzeichen führt. In diesem Sinne wünsche ich dem Wettbewerb viel Erfolg – und den Fotografen viele, die ihren Spuren folgen!
Dr. Ursula Schirmer
Pressesprecherin
Leitung Stabsstelle Presse