Willi Schlinske

deutscher Gitarrist und Musikpädagoge

Willi Schlinske (* 15. Januar 1904; † 10. August 1969 in Berlin-Ost)[1] war ein deutscher Gitarrist, Mandolinist und Musikpädagoge.

Willi Schlinske erhielt Gitarrenunterricht bei Heinrich Jordan (1877–1935)[2][3][4][5] in Berlin. 1932 bis 1949 spielte er die 1. Terzgitarre im Berliner Gitarrenquartett, zusammen mit Gerhard Tucholski (2. Terzgitarre), Erich Bürger (Primgitarre) und Bruno Henze (Quintbassgitarre, Arrangements). Von 1949 bis 1953 war es dann das Berliner Gitarrentrio, ohne Tucholski. Beide Formationen wurden bekannt durch Konzerte und Rundfunkaufnahmen.[6] Schlinske unterrichtete von 1950 bis etwa 1965 Gitarre und Mandoline an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin und danach privat[7]. Auch Wolf Biermann, Nina Hagen[8][9] und Henry Hübchen[10] lernten bei ihm die Grundlagen des Gitarrenspiels. In den 1950er und 1960er Jahren war er als Gitarrist am Deutschen Theater und den Kammerspielen beschäftigt. Außerdem war er mit seinen Schülern für die Mandolinenmusik beim Berliner Rundfunk zuständig. Der Komponist Rudolf Wagner-Régeny schuf Werke für ihn, darunter seine späten Gitarrenstücke Sonatine und Fünf Miniaturen aus dem Jahr 1951.

Gitarren-Schüler

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Mandolinen-Schüler

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  • Ingeburg Wießner (1924–2011), Mandolinistin beim Staatlichen Volkskunstensemble der DDR in Berlin-Köpenick und beim Berliner Rundfunk, Mandolinenlehrerin[17][26]
  • Erhard Walther (* 1930), Mandolinist beim Staatlichen Volkskunstensemble der DDR in Berlin-Köpenick, beim Zupforchester Berlin-Köpenick und beim Berliner Rundfunk, Mandolinenlehrer[14][26][27][28]
  • Günther Koch (* 1932), Mandolinist beim Staatlichen Volkskunstensemble der DDR in Berlin-Köpenick, Gitarrist, Mandolinen- und Gitarrenlehrer an der Musikschule Wismar[26][29][30]
  • Werner Przybilla († 1993), Mandolinist beim Staatlichen Volkskunstensemble der DDR in Berlin-Köpenick, Mandolinenlehrer[26][31]
  • Rudolf Smole († 1966), Mandolinist beim Staatlichen Volkskunstensemble der DDR in Berlin-Köpenick, Mandolinenlehrer[26][32]

Literatur

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  • Józef Powroźniak: Gitarren-Lexikon. Verlag Neue Musik, Berlin 1986 (3. Auflage), S. 190.
  • Brita Rehsöft: Die Geschichte der Gitarrenmusik in der DDR (Diplomarbeit), redigiert und mit Fotos/Noten illustriert von Rainer Stelle (vier Folgen). In: Zupfmusikmagazin: Jahrgang 1994, Nr. 4, S. 140–142, Jahrgang 1995, Nr. 1, S. 9–12, Jahrgang 1995, Nr. 2, S. 59–63, Jahrgang 1995, Nr. 3, S. 100–102 (Fachzeitschrift des Bundes Deutscher Zupfmusiker e. V.)
  • Rainer Stelle: Zum 100. Geburtstag des Gitarristen und Mandolinisten Willi Schlinske. In: Concertino, 57/3 (Hamburg 2004), S. 130–132.

Einzelnachweise

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  1. Landeseinwohneramt Berlin: Auskunft vom 27. Mai 1999 über Geburts- und Sterbedatum von Willi Schlinske
  2. Fritz Buek: Heinrich Jordan zu seinem 50. Geburtstag, in "Der Gitarrefreund", Heft 3–4, S. 27, München 1927
  3. Zum 50. Geburtstag Heinrich Jordans, in "Österreichische Gitarre Zeitschrift", 1. Jahrgang, Heft 4, S. 94, Wien 1927
  4. Fritz Buek: Die Gitarre und Ihre Meister, Nachtrag 1925–1935, Berlin o. J. (1. Auflage von 1925), [hier: Druckfehler "Hans" (statt: "Heinrich") Jordan]
  5. Bruno Henze: Geschichte der Gitarre (Manuskript), S. 52
  6. [Hans-Jürgen Schulz]: Bruno Henze – ein Leben für die Musik, in "Der Gitarrefreund", 12. Jahrgang, Nr. 1/2, München 1961, S. 2–4
  7. a b c Rainer Stelle: Interview mit Margarete Schlinske vom 29. Juni 1982
  8. Eva-Maria Hagen: Eva und der Wolf. Econ, Düsseldorf 1998, ISBN 3-430-13757-8, S. 138.
  9. Rainer Stelle: Interview mit Eva-Maria Hagen vom 27. Mai 2015
  10. Rainer Stelle: Interview mit Fred Krüger vom 20. Dezember 2019
  11. Todesanzeige in: Berliner Zeitung, Nr. 276 (November 1987), S. 11
  12. Heinz König: Brief vom 10. April 1991 an Rainer Stelle
  13. Rainer Stelle: Interview mit Ursula Horn vom 10. Dezember 2003
  14. a b c Fried Weisbrod (Hrsg.): Berliner Musik-Almanach. Teil 2. Berliner Musikgruppen (E-Musik), Landesmusikrat Berlin e.V., Berlin 1992
  15. Matthias Henke: Das Große Buch der Zupforchester, hrsg. vom Bund Deutscher Zupfmusiker, München 1993, S. 220 und 224 (mit Foto)
  16. a b Rainer Stelle: Historisches: Vor 50 Jahren – der frühe Tod zweier Berliner Gitarristen. Bund Deutscher Zupfmusiker - Landesverband Berlin e.V., abgerufen am 3. August 2022.
  17. a b c Rainer Stelle: Interview vom 13. Juni 1986 mit Ingeburg Wießner
  18. Rainer Stelle: Interview mit Rainer Voigt vom 28. April 2016
  19. Rundschreiben der Arbeitsgemeinschaft der Musikerzieher an den Musikschulen Berlins vom 9. März 1970 (Schriftführer: Peter Liebert)
  20. Nach einem Jahr Pause wieder auf der Bühne. Hermann Ebeling wird von Gitarrist Peter Liebert begleitet, in: BILD-Zeitung vom 17. Februar 1968 S. 2, Berlin (mit Foto, siehe: https://www.medienarchiv68.de/dl/5838/article.pdf, abgerufen am 24. Dezember 2019)
  21. Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, Berlin: Auskunft vom 13. Mai 2019 über Geburts- und Sterbedatum von Peter Liebert.
  22. Gedenkseite für Norbert Bellmann, abgerufen am 23. Dezember 2019
  23. Herbert Simmeties: Brief vom 17. November 1994 an Rainer Stelle
  24. Rainer Stelle: Interview mit Lilo Kliem vom 21. Oktober 2017
  25. Stefan Sonsalla: E-Mail vom 12. Februar 2019 an Rainer Stelle
  26. a b c d e Staatliches Volkskunst-Ensemble Der DDR Das Staatliche Volkskunst-Ensemble Der DDR Musiziert, abgerufen am 23. Dezember 2019
  27. Rainer Stelle: Interview mit Erhard Walther vom 25. Februar 1992
  28. Matthias Henke: Das Große Buch der Zupforchester, hrsg. vom Bund Deutscher Zupfmusiker, München 1993, S. 226 (mit Foto)
  29. Günther Koch: Brief vom 1. Februar 2018 an Rainer Stelle
  30. Rainer Stelle: Interview mit Günther Koch vom 20. November 2017
  31. Notiz in: Zupfmusikmagazin Nr. 2/1994, Hamburg
  32. Ingeburg Wießner: Brief vom 20. Juni 1967 an Else Goguel