Wilma Burgess

US-amerikanische Country-Sängerin

Wilma Charlene Burgess (* 11. Juni 1939 in Orlando, Florida; † 26. August 2003 in Nashville, Tennessee) war eine US-amerikanische Country-Sängerin.[1] Ihre berühmteste Aufnahme, der von Bob Montgomery geschriebene Klassiker Misty Blue, brachte ihr 1966 den Durchbruch im Musikgeschäft. Zwischen 1965 und 1975 hatte sie insgesamt 15 Hits in den US-amerikanischen Country-Charts des Billboard-Magazins.[2]

Biografie

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Wilma Burgess, die zunächst kein Interesse an einer Gesangskarriere hatte, kam 1960 nach Nashville. Zwei Jahre später nahm sie für United Artists ihre erste erfolglose Single, Something Tells Me, auf. Diese Aufnahme erweckte aber die Aufmerksamkeit des legendären Produzenten und Wegbereiter des Nashville Sound, Owen Bradley, der die Karriere von Patsy Cline entscheidend vorangebracht hatte. Mit seiner Hilfe unterschrieb Burgess 1964 bei Decca, doch auch hier konnten ihre ersten Singles keinen Erfolg verbuchen. Erst Ende 1965 gelang ihr mit Baby der Durchbruch. Die sentimentale Ballade, angelehnt an die Balladenerfolge von Patsy Cline, erreichte die Country-Top-10. Anfang 1966 wurde Burgess gleich für zwei Grammys nominiert. Das Lied Baby brachte ihr eine Nominierung für die beste weibliche Gesangsleistung einer Country-Sängerin ein. Außerdem war sie als bester neuer Country-Künstler nominiert, eine Kategorie, die nur zwei Jahre existierte.[3] Außerdem sang sie Baby im Film The Las Vegas Hillbillys, in dem viele andere Country-Stars auftraten.

Burgess’ Expertise mit tränenreichen Balladen wurde im Laufe des Jahres 1966 durch die Erfolge von Don’t Touch Me und ihrem größten Hit, Misty Blue, ein Platz vier in den Country-Charts, unterstrichen. Misty Blue war von Bob Montgomery ursprünglich für Brenda Lee geschrieben worden, die den Titel aber abgelehnt hatte.[4] Nur wenige Wochen nach Burgess hatte auch Eddy Arnold einen großen Erfolg mit der Ballade. Zahllose Coverversionen schlossen sich an und Misty Blue wurde zu einer Art Standard, der von Country über Pop bis hin zu R&B und Jazz in vielen Genres interpretiert wurde. Zehn Jahre nach Burgess konnten zwei Coverversionen große Erfolge in den Charts feiern. In den Pop- und R&B-Charts hatte Dorothy Moore einen Hit damit, gefolgt von Billie Jo Spears im Country-Bereich.

Burgess hatte 1967 mit Fifteen Days und Tear Time weitere Hits, danach ließ ihr Erfolg schnell nach. Burgess’ Verbindung zu Bradley und Decca endete 1971. Im selben Jahr unterschrieb sie bei Shannon, einem Label, das Jim Reeves Enterprises gehörte. Burgess war eine enge Freundin von Reeves’ Witwe Mary Reeves. Fünf von ihren Single-Veröffentlichungen auf Shannon erreichten die C&W-Charts, wobei das Duett mit Bud Logan, Wake Me Into Love, aus dem Jahr 1973, für eine kurzfristige Rückkehr in die Top 40 auf Platz 14 sorgte. 1975 verließ Burgess Shannon und unterschrieb bei RCA, wo bis 1978 nur wenige Aufnahmen erschienen. 1982 beendete sie ihre Plattenkarriere mit dem Album Could I Have This Dance bei 51West, einem Label von Columbia.

Burgess war offen lesbisch und zog es vor, Liebeslieder ohne geschlechtsspezifische Bezüge aufzunehmen. Ihre Homosexualität war allerdings nur hinter den Kulissen bekannt.[5] Nachdem sie das Musikgeschäft verlassen hatte, eröffnete sie mit dem Geld, das sie in ihrer Karriere verdient hatte, Nashvilles erste Lesbenbar, The Hitching Post.[6]

Burgess verstarb 2003 an einem Herzinfarkt.[7]

Diskografie

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Studioalben

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[8]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  Coun­try
1966 Don’t Touch Me Coun­try3
(19 Wo.)Coun­try
Decca
1967 Wilma Burgess Sings Misty Blue Coun­try5
(14 Wo.)Coun­try
Decca
Tear Time Coun­try36
(9 Wo.)Coun­try
Decca

Weitere Studioalben

  • 1968: The Tender Lovin’ Country Sound of Wilma Burgess (Decca)
  • 1969: Parting Is Such Sweet Sorrow (Decca)
  • 1974: Wake Me Into Love (mit Buddy Logan) (Shannon)
  • 1976: Could I Have This Dance (51 West)

Kompilationen

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  • 1973: Misty Blue
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[8]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  Coun­try
1965 Baby
Don’t Touch Me
Coun­try7
(18 Wo.)Coun­try
1966 Don’t Touch Me
Don’t Touch Me
Coun­try12
(17 Wo.)Coun­try
Misty Blue
Wilma Burgess Sings Misty Blue
Coun­try4
(18 Wo.)Coun­try
1967 Fifteen Days
Wilma Burgess Sings Misty Blue
Coun­try24
(15 Wo.)Coun­try
Tear Time
Tear Time
Coun­try16
(15 Wo.)Coun­try
1968 Look at the Laughter
Parting Is Such Sweet Sorrow
Coun­try59
(9 Wo.)Coun­try
1969 Parting (Is Such Sweet Sorrow)
Parting Is Such Sweet Sorrow
Coun­try68
(3 Wo.)Coun­try
The Woman in Your Life
Coun­try48
(10 Wo.)Coun­try
The Sun’s Gotta Shine
Coun­try48
(9 Wo.)Coun­try
1970 Lonely for You
Coun­try63
(6 Wo.)Coun­try
1973 I’ll Be Your Bridge (Just Lay Me Down)
Coun­try61
(11 Wo.)Coun­try
Wake Me Into Love
Wake Me Into Love
Coun­try14
(17 Wo.)Coun­try
mit Buddy Logan
1974 The Best Day of the Rest of Our Love
Wake Me Into Love
Coun­try53
(10 Wo.)Coun­try
mit Buddy Logan
Love Is Here
Coun­try46
(11 Wo.)Coun­try

Weitere Singles

  • 1962: Confused
  • 1964: Raining in My Pillow
  • 1965: You Can’t Stop My Heart from Breaking
  • 1965: The Closest Thing to Love
  • 1968: Watch the Roses Grow
  • 1971: Until My Dreams Come True
  • 1971: I See Her Love All Over You
  • 1973: Feelin’ the Way a Woman Should
  • 1975: Love Is the Foundation (mit Buddy Logan)
  • 1975: Baby’s Not Forgotten
  • 1975: Satisfied Man
  • 1977: Use Me
  • 1977: Once You Were Mine
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Einzelnachweise

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  1. Wilma Burgess. 30. August 2003, abgerufen am 28. Oktober 2020 (englisch).
  2. Wilma Burgess Songs ••• Top Songs / Chart Singles Discography ••• Music VF, US & UK hits charts. Abgerufen am 28. Oktober 2020 (englisch).
  3. Wilma Burgess. 19. November 2019, abgerufen am 28. Oktober 2020 (englisch).
  4. HOLLY IN THE HILLS (Untitled Document). 27. September 2011, archiviert vom Original am 27. September 2011; abgerufen am 28. Oktober 2020 (englisch).
  5. Meet Wilma Burgess, country music’s first openly lesbian singer. 2. Mai 2016, abgerufen am 30. Oktober 2020 (englisch).
  6. Addison Nugent: The story of queer country music – and its message of hope. Abgerufen am 30. Oktober 2020 (englisch).
  7. Wilma Charlene Burgess (1939-2003) – Find a Grave... Abgerufen am 30. Oktober 2020.
  8. a b Chartquellen: US