Witwenblumen

Gattung der Familie Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)

Die Witwenblumen, auch Knautien oder Knopfblumen, (Knautia) sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Kardengewächse (Dipsacoideae).

Witwenblumen

Acker-Witwenblume (Knautia arvensis), Illustration

Systematik
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Kardenartige (Dipsacales)
Familie: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Unterfamilie: Kardengewächse (Dipsacoideae)
Gattung: Witwenblumen
Wissenschaftlicher Name
Knautia
L.

Beschreibung

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Blütenstand der Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)

Vegetative Merkmale

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Die Witwenblumen-Arten sind einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen. Die Stängel sind nicht kantig und besitzen keine Stacheln.

Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind ungeteilt bis gefiedert.

Generative Merkmale

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Die Blüten stehen in verbreiterten und lang gestielten Köpfchen. Diese sind zwittrig oder weiblich und besitzen häufig mehrere Reihen Hüllblätter. Der Köpfchenboden ist ohne Spreublätter, ist aber haarig. Der Außenkelch der Blüte ist klein und undeutlich gezähnt. Der Kelch trägt 8 bis 16 Borsten oder Zähne und ist mehr oder weniger gestielt. An der ungleich vierzipfeligen Krone lässt sich die Gattung von den ähnlichen, aber fünfzipfeligen Skabiosen unterscheiden. Die Blütenkrone ist blauviolett, purpurfarben oder gelblich-weiß. Die Randblüten sind häufig „strahlend“.

Die Früchte sind nussartige, einsamige Schließfrüchte. Sie sind abgeflacht und vierkantig und besitzen ein Elaiosom.

Ökologie

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Die Bestäubung erfolgt durch Bienen und Schmetterlinge. Die Blüten sind vormännlich (proterandrisch). Die Ausbreitung der Diasporen, es sind die Früchte, erfolgt durch Ameisen.

Systematik und Verbreitung

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Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
 
Wald-Witwenblume (Knautia dipsacifolia)
 
Ungarische Witwenblume (Knautia drymeia)
 
Langblatt-Witwenblume (Knautia longifolia)
 
Rote Witwenblume (Knautia macedonica)

Die Gattung Knautia wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus I, S. 101 aufgestellt.[1][2] Der Gattungsname Knautia ehrt den deutschen Arzt und Botaniker Christian Knaut (1656–1716)[3] oder es ist auch sein Bruder Christoph (1638–1694) mitgeehrt.[4] Christian Knaut teilte schon die Blütenpflanzen nach der Zahl und Anordnung der Blütenblätter ein.[3] Ein Synonym für Knautia L. ist Trichera Schrad. ex Roem. & Schult.[5]

Die Gattung Knautia ist systematisch schwierig. Sie bildet einen Polyploidie-Komplex, wobei die Sippenneubildung noch nicht beendet ist. Häufig treten auch Hybriden auf. Es gibt etwa 60 Arten, von denen 48 auch in Europa vorkommen.[6][2]

Die Gattung Knautia hat ihren Schwerpunkt in Europa und im Mittelmeerraum. Sie kommt auch in Südwestasien und in Westafrika vor.[7]

In Mitteleuropa kommen folgende Arten vor:

Darüber hinaus kommen in Europa weitere Arten vor (hier eine Auswahl):

Philatelistisches

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Mit dem Erstausgabetag 6. August 2020 gab die Deutsche Post AG in der Serie 'Blumen' ein Postwertzeichen im Nennwert von 200 Eurocent mit dem Bild der Knautia macedonica heraus. Der Entwurf stammt von den Grafikern Stefan Klein und Olaf Neumann aus Iserlohn.

Literatur

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  • Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
  • Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin (DDR) 1987, ISBN 3-06-012539-2.
  • Friedrich Ehrendorfer: Knautia L. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 4: Plantaginaceae to Compositae (and Rubiaceae). Cambridge University Press, Cambridge 1976, ISBN 0-521-08717-1, S. 60–67 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.

Einzelnachweise

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  1. Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Lars Salvius, Stockholm 1753, S. 101, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fwww.biodiversitylibrary.org%2Fopenurl%3Fpid%3Dtitle%3A669%26volume%3D1%26issue%3D%26spage%3D101%26date%3D1753~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae G. Domina (2017+): Dipsacaceae.: Datenblatt Knautia, In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
  3. a b Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.
  4. H. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 6. Aufl. Verlag Springer Basel AG., 2017, ISBN 978-3-86820-149-9, S. 319.
  5. Knautia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 1. Februar 2012.
  6. a b Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
  7. Yasin J. Nasir: Flora of West Pakistan 94: Dipsacaceae. Stewart Herbarium, Rawalpindi 1975, OCLC 311348861, S. 10 (online bei efloras.org).
  8. Datenblatt Knautia bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
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Commons: Witwenblumen (Knautia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien