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Die Witzel-Fistel (auch Witzelfistel) oder Witzelsche Fistel ist ein als Magenfistel angelegter künstlicher Ernährungskanal.

Diese mit einer Magensonde versehbare Kanalbildung wurde nach ihrem Erfinder, dem damals[1] in Bonn tätigen Chirurgen Oskar Witzel (1856–1925) benannt.[2] Sie dient zur Ernährung bei inoperablen Verengungen des oberen Verdauungstraktes, z. B. durch Speiseröhrenkarzinome oder Magenkarzinome, die unter operativer Darstellung des Magens eingelegt wird. Sie wurde bis in die 1980er-Jahre häufig eingesetzt, inzwischen wird aber die PEG (Perkutane endoskopische Gastrostomie) bevorzugt. Die operative Anlage einer Witzel-Fistel wird noch bei endoskopisch nicht passierbarer Speiseröhre eingesetzt. Auch bei anderen Erkrankungen der onkologischen Chirurgie werden noch Verbindungen vom Gastrointestinaltrakt nach außen in der Art einer Witzel-Fistel verwandt, zum Beispiel Gallengangsausleitung bei Hepatektomie.[3]

Sie ist eine operative äußere Magen- oder Darmfistel (v. a. als Ernährungsfistel, z. B. als palliativer Eingriff bei Magenkarzinomen) mit Bildung eines Schrägkanals aus ausgezogenen Wandfalten[4] des betreffenden Organs. Sie wird mittels eines Katheters beschickt (Kathetergastrostomie bzw. -enterostomie).

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Oskar Witzel: Zur Technik der Magenfistelanlegung. In: Zentralblatt für Chirurgie. Band 18, 1891, S. 601 ff.
  2. Vgl. Franz X. Sailer: Chirurgie der Bauchorgane und der Bauchwand: Magen. In: Chirurgie historisch gesehen: Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Hrsg. von Franz X. Sailer und Friedrich W. Gierhake, Dustri-Verlag, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 43–71, hier: 49 f.
  3. Praxis der Viszeralchirurgie: Onkologische Chirurgie. Springer.
  4. Vgl. auch G. Hauck: Zur künstlichen Epithelisierung der Witzelfistel nach Narath. In: Deutsche Zeitschrift für Chirurgie. Band 171, 1922, S. 125 ff.