Wizlaw I. (* um 1180; † 7. Juni 1249) war ein Fürst des Fürstentums Rügen.

Schildsiegel des Rügenfürsten Wizlaw I. aus 1221 bis 1247 – Umzeichnung Theodor Pyl, 1894

Wizlaw wurde 1193 erstmals erwähnt. Seine Eltern waren Fürst Jaromar I. und Hildegard von Dänemark (* ca. 1135), die Tochter von Knut V. Magnusson von Dänemark[1] (ca. 1128–1157) und (Sophie?) Sverkersdotter[2] von Schweden.

Wizlaw nahm 1219 an einem Kriegszug seines Lehnsherren, des dänischen Königs Waldemar II. nach Estland teil. Nach dem Rücktritt seines Bruders Barnuta wurde Wizlaw I. 1221 urkundlich als Fürst von Rügen erwähnt. In diesem Jahr sind auch erstmals deutsche Siedler in den rügenschen Festlandsbesitzungen erwähnt. In den Folgejahren nahm er erneut an Kriegen auf Seiten Waldemars II. teil, so 1225 an der Schlacht bei Mölln und 1227 an der Schlacht von Bornhöved. Trotz der Niederlagen der Dänen hielt er am Lehnsverhältnis mit Dänemark fest. 1231 gründete er das Zisterzienserkloster Neuenkamp (heute Franzburg). Er verlieh 1234 Stralsund das Stadtrecht und gewährte der Stadt Privilegien wie Fischereirechte und Zollfreiheit. Während seiner Regierungszeit erreichte das Fürstentum Rügen seine größte Ausdehnung.

Nachkommen

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Mit seiner Frau Margarete (* vor 1200; † 5. März 1232), wahrscheinlich einer Nichte des Erzbischofs Absalon von Lund, hatte er sechs namentlich bekannte Söhne:

  • Jaroslaw (* nach 1215, † 1242/1243), von 1232 bis 1242 Propst von Rügen und Tribsees
  • Petrus (* nach 1215, † 1237)
  • Wizlaw (* um 1220, † 1243/44)
  • Burislaw (* vor 1231, † 1237)
  • Nikolaus (* vor 1231, † 1237)
  • Jaromar II. (* 1218, † 1260), sein Nachfolger (ab 1245 Mitregent)

Literatur

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  • Gunnar Möller: Geschichte und Besiedlung der Terra Gristow vom 7. bis 14. Jahrhundert. In: Haik Thomas Porada (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte Vorpommerns. Die Demminer Kolloquien 1985–1994. Thomas Helms, Schwerin 1997, ISBN 3-931185-11-7, S. 315–321.
  • Theodor PylWizlaw I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 680 f.
  • Joachim Wächter: Das Fürstentum Rügen. Ein Überblick. In: Haik Thomas Porada (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte Vorpommerns. Die Demminer Kolloquien 1985–1994. Thomas Helms, Schwerin 1997, ISBN 3-931185-11-7, S. 299–313.
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Anmerkungen

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  1. Knut V. König von Dänemark (1154-1157)
  2. Sverker I. König von Schweden (1130-1156)
VorgängerAmtNachfolger
BarnutaFürst von Rügen
1221–1249
Jaromar II.