Wulften am Harz
Wulften am Harz ist eine Gemeinde der Samtgemeinde Hattorf am Harz im Landkreis Göttingen in Niedersachsen (Deutschland).
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 40′ N, 10° 11′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Göttingen | |
Samtgemeinde: | Hattorf am Harz | |
Höhe: | 157 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,82 km2 | |
Einwohner: | 1809 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 122 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 37199 | |
Vorwahl: | 05556 | |
Kfz-Kennzeichen: | GÖ, DUD, HMÜ, OHA | |
Gemeindeschlüssel: | 03 1 59 039 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Otto-Escher-Straße 37197 Hattorf am Harz | |
Website: | www.wulftenamharz.de | |
Bürgermeisterin: | Elvira Schaper (CDU) | |
Lage der Gemeinde Wulften am Harz im Landkreis Göttingen | ||
Geografie
BearbeitenWulften am Harz liegt am südwestlichen Rand des Harzes bzw. am nordwestlichen Ende des Rotenbergs und wird in Ost-West-Richtung von der Oder durchflossen. Die nächstgelegenen Städte sind Osterode am Harz (12 km), Herzberg am Harz (15 km) und Göttingen (30 km).
Geschichte
Bearbeiten- Wulften am Harz wird im Jahr 889 erstmals erwähnt, als der ostfränkische König Arnulf von Kärnten Adalgar als den Gaugrafen des Lisgau mit den Orten Kalefeld und Wulften am 6. Juli 889 belehnte.
- 1502 wurde die St. Aegidienkirche durch die Edlen von Hardenberg als Patronatsherren errichtet.
- 1567 kam Wulften politisch zum welfischen Fürstentum Grubenhagen. Mit der kirchlichen Eingliederung in das Amt Herzberg wurde 1590/91 auch die lutherische Reformation eingeführt (2004 sind 78,5 % der Einwohner ev.-luth. Konfession).
- 1626 ging Tilly am Vortag der Schlacht bei Lutter am Barenberge bei Wulften über die Oder. Mehrfache Brandschatzung gab es im Dreißigjährigen Krieg.
- Im Siebenjährigen Krieg von 1756–1763 gab es eine teilweise Zerstörung der St.-Aegidien-Kirche.
- 1807–1813 gehörte Wulften zum Königreich Westphalen (Departement des Harzes), 1815–1866 zum Königreich Hannover, 1866–1946 zur preußischen Provinz Hannover und seit 1946 gehört es zum Land Niedersachsen.
- Am 1. Dezember 1868 erhielt Wulften mit der Eröffnung der Bahnlinie Northeim–Herzberg (Südharzstrecke) Bahnanschluss. Die Eisenbahnstrecke Duderstadt–Wulften (Bahnstrecke Leinefelde–Wulften) wird am 31. Oktober 1889 eröffnet.
- 1933 begann die Zeit des Nationalsozialismus auch in Wulften. Mit Polizeiverfügung vom 7. Juli 1933 wurden alle demokratischen Mitglieder der Gemeindevertretung entlassen. Das NS-Regime endete in Wulften am 10. April 1945 mit der Befreiung durch Soldaten der 9. US-Armee.
- Seit 1972 ist die Gemeinde Wulften Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Hattorf am Harz.
- Seit dem 1. Oktober 2004 lautet der amtliche Name der Gemeinde Wulften am Harz.[2]
Seit dem Zusammenschluss der Landkreise Osterode am Harz und Göttingen am 1. November 2016 gehört Wulften am Harz zum Landkreis Göttingen.
Ortsname
BearbeitenDie Etymologie des Namens bleibt spekulativ. Als Ausgangsform wäre Wolb-tun vorstellbar, was sich mit Siedlung auf einer Bodenwelle übersetzen lässt. Die Genese des Toponyms (in Auszügen): 889 „Wolfenni“ (Abschrift aus dem 15. Jh.), 990 „Uolftune“, 1270 „Wlftene“, 1409 „Wulfften“, 1590 „Wulften“.[3]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenWulften am Harz – Bevölkerungsentwicklung seit 1975 | ||||||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Entwicklung | ||
1975 | 2034 | 2011 | 1930 | Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!
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1980 | 1991 | 2012 | 1926 | |||
1985 | 2006 | 2013 | 1893 | |||
1990 | 1981 | 2014 | 1869 | |||
1995 | 1969 | 2015 | 1874 | |||
2000 | 2027 | 2016 | 1834 | |||
2005 | 2068 | 2017 | 1816 | |||
2010 | 1942 | |||||
Quelle: Jahre 1975 bis 2016[4] |
Politik
Bearbeiten(−16,45 %p)
(+2,43 %p)
(+14,01 %p)
Gemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat setzt sich aus elf Ratsfrauen und Ratsherren zusammen (Veränderungen zu 2016).
- SPD: 4 Sitze (−2)
- CDU: 3 Sitze
- Wählergruppe „Zukunft Wulften“: 4 Sitze (+2)
(Stand: Kommunalwahl am 12. September 2021)
Wappen, Flagge, Banner und Siegel
Bearbeiten-
Wappen
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Hissflagge
-
Banner
-
Siegel
Blasonierung: „In Blau ein aufrecht schreitender rot bewehrter Wolf in Silber (Weiß), der in seinen Vorderpranken ein goldenes (gelbes) Wappen mit einem roten Maueranker zeigt.“
Das vom Heraldiker Gustav Völker entworfene Wappen wurde vom niedersächsischen Ministerium des Inneren am 27. Juli 1956 genehmigt. Das Wort Wolf (althochdeutsch Wulf) steht Pate für den Ortsnamen Wulften; es handelt sich demnach um ein sogenanntes „redendes Wappen“. Die Schildfarbe Blau symbolisiert die Oder, die durch die Gemeinde fließt. Der kleine Schild mit dem Maueranker erinnert an die frühere Herrschaft Plesse, welche bis 1312 das Patronat über die Kirche in Wulften hatten.[6]
Beschreibung der Flagge: „Die Flagge ist hellblau-weiß-hellblau im Verhältnis 1:2:1 quergestreift mit dem aufgelegten Wappen in der Mitte zum Liek hin verschoben.“
Beschreibung des Banners: „Das Banner ist hellblau-weiß-hellblau im Verhältnis 1:3:1 längsgestreift mit dem aufgelegten Wappen oberhalb der Mitte.“[7]
Beschreibung des Siegels: „Das Dienstsiegel enthält das Wappen und die Umschrift „Gemeinde Wulften am Harz, Landkreis Göttingen“.“[8]
Partnergemeinden
BearbeitenSeit 1992 besteht eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Neung-sur-Beuvron.[9]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenIn Wulften haben zwei überregional tätige Unternehmen ihren Hauptsitz:
- Ehrhardt Reifen und Autoservice GmbH & Co. KG, Firmensitz und 27 Filialen, seit 2016 Teil der Pneuhage-Gruppe
- Gebr. Gropengießer, Bauunternehmen und Kieswerke
Verkehrsanbindung
BearbeitenIn Wulften gibt es einen Haltepunkt der Südharzstrecke. Die Bahnstrecke Leinefelde–Wulften ist inzwischen stillgelegt.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Hans Ernst Bütemeister (1750–1837), Oberamtmann in Diepholz.
- Eduard Borchers (1815–1902), Bergrat beim Berg- und Forstamt Clausthal.
- Heinrich Fehlis (1906–1945), Jurist und Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD in Norwegen.
Literatur
Bearbeiten- Arbeitskreis Ortschronik Wulften: Wulften am Harz: ein Streifzug durch die Vergangenheit; 1100 Jahre ; 889–1989. Horb am Neckar 1989.
- D. Witte: 1591–1991: Kirchengeschichte der ev. luth. Kirchengemeinde Wulften am Harz. Duderstadt 1991.
- D. Witte: Heimatblätter für den südwestlichen Harzrand von Heft 44/1988 – Heft 73/2017.
- D. Witte: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender 2007–2014, Artikel aus Wulftens Ortsgeschichte.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Wulften am Harz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webseite Gemeinde Wulften am Harz
- Artikel Wulften am Harz In: GenWiki.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
- ↑ Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises Osterode (= Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen. Band 40). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2000, ISBN 3-89534-370-6, S. 185–188 (adw-goe.de [PDF; 2,6 MB]).
- ↑ Statistische Erhebungen, Homepage Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen LSKN-Online; Einwohnerzahlen jeweils am 31. Dezember des Jahres.
- ↑ Ergebnis zur Gemeindewahl Wulften 2021 am 12.09.2021. wahlen.kdgoe.de (Kommunale Dienste Göttingen), 12. September 2021, abgerufen am 24. September 2021.
- ↑ Das Wappen der Gemeinde Wulften am Harz
- ↑ Flagge und Banner Wulften am Harz
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Wulften am Harz
- ↑ Artikel über die Partnerschaft auf dem Online-Auftritt des Harzkuriers Abgerufen am 21. April 2019, 02:09