Zentrum der Islamischen Kultur Frankfurt

Herausgeber einiger schiitisch-muslimischer Publikationen und Träger der schiitisch-muslimischen Imam-Ali-Zentralmoschee in Frankfurt-Rödelheim

Das Zentrum der Islamischen Kultur Frankfurt (ZIK) war Herausgeber einiger schiitisch-muslimischer Publikationen und Träger der schiitisch-muslimischen Imam-Ali-Zentralmoschee in Frankfurt-Rödelheim. Das ZIK wurde von Mahmood Khalilzadeh, dem ehemaligen Vorsitzenden der Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands, geleitet. Als Ziel hatte sich das ZIK die Wahrung der Denkweisen des schiitischen Islams sowie die Erhaltung der schiitisch-muslimischen Identität gesetzt.

Das Zentrum wurde am 24. Juli 2024 durch das Bundesinnenministerium verboten. Es war als ein „nachgeordnetes Zentrum“ laut Bekanntmachung des Vereinsverbots „weisungsgebunden sowie personell und finanziell abhängig vom Islamischen Zentrum Hamburg.“ Dieses wurde zeitgleich verboten. Auch die ebenfalls aus dem Iran stammende Frankfurter Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg hatte sich lange für eine Schließung eingesetzt.[1]

Geschichte

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Das ZIK ging aus der Gemeinde „Islamischen Zentrum Imam Ali (As)“ hervor, die in den 1990er Jahren von überwiegend iranischstämmigen Muslimen gegründet wurde. Diese Gemeinschaft besaß ein Gebetshaus in Frankfurt-Hausen und Mahmood Khalilzadeh wurde 2009 deren Leiter. Weil die Zahl der Mitglieder verschiedener Nationalitäten weiter stieg, wurde im Jahr 2010 der Verein „Zentrum der islamischen Kultur Frankfurt e.V.“ gegründet und dieser wurde am 24. Juli 2024 verboten.

Gebäude

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Das ehemalige Gebäude der Zehnder Pumpen wurde vom ZIK 2013 erworben. Das ca. 2000 m2 große Grundstück befindet sich in der Eschborner Landstraße in Frankfurt-Rödelheim und ist von Bürogebäuden und einem allgemeinen Wohngebiet umgeben. Das Gebäudekomplex beinhaltet die Imam-Ali-Zentralmoschee, vier Seminarräume, mehrere Aufenthaltsräume, mehrere Büros und eine Bibliothek mit über 3500 Büchern. Die Imam-Ali-Zentralmoschee mit einer Fläche von 450 m2 ist seit 2015 eine Moschee.

Tätigkeiten

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Die Gemeinde besaß über 250 verschieden-sprachige Mitglieder aus mehreren Kulturkreisen. Es fand wöchentlich das Freitagsgebet statt, wobei die Predigt sowohl auf Deutsch als auch auf Persisch und Arabisch gehalten wurde. Das ZIK hatte ihren Besuchern neben persönlicher Beratung und Unterricht unter anderem Dienstleistungen, wie islamische Eheschließung, islamische Scheidung oder islamisches Begräbnis angeboten.

Zur Förderung des interreligiösen Dialogs engagierte sich das ZIK u. a. im Christlich-Islamischer Arbeitskreis (Hausen-Rödelheim)[2] und im „Rat der Religionen Frankfurt“.[3]

Publikationen

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Im hauseigenen Verlag „Verlag ZIK Frankfurt“ publizierte das ZIK insgesamt sieben Werke:

  • Imam Ali – eine Biographie (dreibändig) von Sayyid Muhsin Amin
  • Nach 50 Jahren – Eine neue Studie über den Aufstand von Imam Hussein (a.s) von Jafar Shahidi
  • Recherchen über Imam Mahdi (a.s) von Muhammad Baqir as-Sadr
  • Toleranzgedanke und religiöse Werte im Islam von Mahmood Khalilzadeh
  • Die Weisheit des religiösen Weges und die Einheit der wahren Religion von Mahmood Khalilzadeh
  • Ein Gedicht von Hafez – eine Interpretation von Mahmood Khalilzadeh
  • Geschichten der Propheten aus dem Quran von Moslem Ghasemi

Einzelnachweise

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  1. Zentrum der Islamischen Kultur in Frankfurt wird auch verboten. 24. Juli 2024, abgerufen am 24. Juli 2024.
  2. https://lydiagemeinde.ekhn.de/startseite/lydia-fuer-sie/vernetzt-und-verlinkt/christlich-islamischer-arbeitskreis.html
  3. https://rat-der-religionen.de/ueber-den-rat/mitglieder