BW

Zmöllach (Zerstreute Häuser)
Ortschaft
Ortsteil
Zmöllach (Österreich)
Zmöllach (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Leoben (LN), Steiermark
Gerichtsbezirk Leoben
Pol. Gemeinde Sankt Stefan ob Leoben  (KG Kaisersberg)
Koordinaten 47° 21′ 30″ N, 14° 57′ 23″ OKoordinaten: 47° 21′ 30″ N, 14° 57′ 23″ O
Höhe 1020 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 23 (1. Jän. 2024)
Gebäudestand 30 (2001)
Postleitzahlenf0 8713; St. Stefan ob Leoben
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 15707
Zählsprengel/ -bezirk Kaisersberg (61115 001)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk
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Zmöllach ist ein Ort in der Obersteiermark, und Ortschaft der Gemeinde Sankt Stefan ob Leoben im Bezirk Leoben der Steiermark.

Geographie

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Die Streusiedlung liegt etwa 11 Kilometer westlich von Leoben, als Höhensiedlung auf dem Rücken der Seckauer Tauern zwischen Oberem Murtal und Liesingtal, auf Höhen bis um die 1200 m ü. A., etwa 500 Meter über dem Talboden.

Die Ortschaft umfasst etwa 30 Gebäude mit um die 50 Einwohnern. Zum Ortschaftsgebiet gehört drei Talungen: Muraufwärts sind das

  • die des Windischbachs mit der Einzellage Hilmer
  • der Hartlgraben mit der eigentlichen Höhenlage Zmöllach, das sind die Häuser Eberl, Berchtold, Kronberger, Munz, Gmeiner, und oberhalb die Weiglmoaralm
  • sowie der Preßnitzgraben mit Schönwetter, Hochfellner, Elser, Seidinger, und darüber Schafferalm, Pfaffenthaleralm, Dörflingeralm

Die Nordgrenze des Gebiets bilden Fressenberg (1279 m ü. A.) und Steineck (1279 m ü. A.), die Westgrenze der Grat weiter über Leimssattel (1216 m ü. A.) zum Kraubatheck (1475 m ü. A.).

Nachbarortschaften:

Leims (Gem. Kammern i.L.) Wolfgruben (Gem. Kammern i.L.)
 

Brunn (Gem. St. Michael i.O.)
Kraubathgraben (Gem. Kraubath a.d.M.)
Preßnitz
Kaisersberg

Geschichte

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Der Ortsname stammt aus dem Slawischen, er wird um 1300 als Zmolowe, 1331 mons Zmolach, um 1500 in der Zmolln genannt. Er ist kein -ach-Name zu einem Fluss oder einer Flussniederung, sondern steht in einer Gruppe bairischer Kollektiva (Sammelnamen), die auf einen alten Pluralsuffix mittelhochdeutsch -ach zurückgehen, althochdeutsch -ahi, das bei Siedlungs- und Hofnamen vor allem in Verbindung mit Pflanzen steht.[1] Der Name steht im Sinne eines Lokativs zu einem slawischen Flurnamen etwa der Form *smolova, *smolnja (wie slowenisch smola ‚Harz, Pech‘),[2] mit der Bedeutung ‚in der wacholderreichen Gegend‘.[3]

Bedeutung gewinnt die Gegend dann mit Beginn des Bergbaues im Hartlgraben, wo ab 1581 Alaun, und seit 1755 durchgehend Graphit abgebaut wird, der als hochfeuerfest in der Verhüttung für Schmelztiegel und Verkleidungen von Wichtigkeit ist (Graphitbergbau Kaisersberg).[4] Ende des 18. Jahrhunderts und wieder in den 1950ern lag der Bevölkerungsstand der Ortschaft über 250,[5] derzeit ist das Bergbaurevier keine Wohngegend mehr.

Heute ist die rein landwirtschaftliche Höhenlage auch ein Naherholungsgebiet des oberen Murtals, wichtigere Unterkünfte sind die 300 Jahre alte Schafferalm,[6] die Pfaffenthaleralm und Eberl (Bienenalm, Hnr. 6).[7]

Bevölkerung und Gebäudestand[5]
Hzgt. Steier Bld. Steiermark
(Mon. Österr.) (Kthm. Österr.) (Österr.- Ugrn.) (Rep. Österr.)
 1295  1500 1542 1770 1782 1812 1819 1869 1951 1961 1971 1981 1991 2001
262 189 197 198 168 267 248 174 109 59 44
30 24 23 44  ∗∗30 45 69 35 33 35 33 29 30
 
unscharfe Angabe des Jahres
∗∗ 
1770 und wieder 1812 wurden auch unbewohnte Häuser gezählt, kein faktischer Rückgang
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Einzelnachweise

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  1. Solche Namen datieren sicher vor etwa dem 13. Jahrhundert. Ute Maurnböck-Mosser: Die Haus- und Hofnamen im Gerichtsbezirk Mauerkirchen. April 2002, Die Bildung der Haus- und Hofnamen und Grundwortverzeichnis (ute.at [abgerufen am 19. Mai 2010] Diplomarbeit).
    Bildung etwa auch im Jiddischen als Diminutivpluralbildung erhalten: Schtetl ‚Städtchen‘ – Pl. Schtetlech. Kazuo Ueda: Kleines Lexikon des Judentums. In: The Bulletin of Central Research Institute. Fukuoka University, Februar 2000.
  2. Otto Schinko: Achner, Benker, Cidelarn. GRIN Verlag, 2011, ISBN 978-3-656-07976-7, Eintrag Zmöllach, S. 159 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – vgl. auch Zmöll oberhalb).
  3. Bairisch wär das Kranawit, Kranebitt u. ä.
  4. 250 Jahre Erfahrung (Memento des Originals vom 16. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.grafit.at, Graphitbergbau Kaisersberg, grafit.at;
    ausführlich: Gustav Klar: Steirische Graphite. Verlag Styria, 1964.
  5. a b Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Steiermark Teil 2, Zmöllach , S. 37 (Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF – o.D. [aktual.]).
    Spezielle Quellenangaben: 1295: Lf. Urbar. Nach Alfons Dopsch, Alfred Mell (Hrsg.): Die landesfürstlichen Gesamturbare der Steiermark aus dem Mittelalter. (= Österr. Urbare I/2), 1910. • 1500: Urbar Kaisersberg. In: Mitteilungen des Historischen Vereins für Steiermark 38/1890, S. 105. • 1542: Gültschätzungen, StLA. • 1770: Militär-Konskription. Einwohner nach Manfred Straka: Verwaltungsgrenzen und Bevölkerungsentwicklung in der Steiermark 1770–1850: Erläuterungen zur ersten Lieferung des Historischen Atlasses der Steiermark. In: Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark 31, 1978. Häuser nach Österreichisches Staatsarchiv, Kriegsarchiv, Konvolut 1771-98-44. • 1782: Pfarrenzählung, Diözesanarchiv Graz. Zit. in Manfred Straka: Die Pfarrenzählung des Jahres 1782 in der Steiermark In: Beiträge zur Erforschung steirischer Geschichtsquellen 48, 1961. • 1812: Militär-Konskription: Carl Schmutz: Historisch-topographisches Lexicon von Steyermark. 4 Bände 1822/23. Bearb. Straka, wie 1770. • 1819: Militär-Konskription im Brucker Kreis. Nach H. Liebhart: Zur Statistik der steiermärkischen Volkszählungen des 18. und 19. Jahrhunderts, Manuskript 1927, Band 2, Fachbücherei der Juridischen Fakultät der Universität Graz. Zit. n. Straka, wie 1770. • 1869: Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im österreichischen Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder. (1871 ff). • 1951 und später: Österreichisches Statistisches Zentralamt/Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis. (Ergebnisse der Volkszählungen).
  6. schafferalm.at
  7. bienenalm.com