Zomia ist ein geographischer Begriff, der 2002 durch den niederländischen Historiker Willem van Schendel[1] an der Universität von Amsterdam[2] geprägt wurde. Mit Zomia bezeichnete er einen großen Teil des Hochland-Territoriums in Südostasien – eine knapp 2,5 Millionen Quadratkilometer große Zone einschließlich des tibetischen Hochlandes – deren Bewohner sich standardmäßig oder häufig der Autorität der Staaten, zu denen ihr Gebiet zählt, verweigerten oder zu entziehen vermochten und daher lange außerhalb staatlicher Verwaltungen lag, z. T. noch heute liegt.

In seinem Buch „The Art of Not Being Governed: An Anarchist History of Upland Southeast Asia“ analysiert James C. Scott (1936–2024)[3] Zomia als letzte Erfahrung politischer Autonomie, die sich im Raum erstreckt und in der Zeit besteht und dabei in der Lage sei, dem „Fortschritt“ bis vor kurzem Einhalt zu gebieten: der Autonomie von ethnischen Gruppen wie den Hmong (Meo, Miao) oder Kachin in den Bergländern von Südostasien.

Etymologie

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Der Name leitet sich vom tibetobirmanischen "Zomi" für das Hochland und seine Bewohner ab.

Einzelnachweise

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  1. Prof. dr Willem van Schendel. In: Profile : Selected publications since 2000. International Institute of Social History, abgerufen am 8. November 2010.
  2. van Schendel, W. (2005). "Geographies of knowing, geographies of ignorance: Jumping scale in Southeast Asia." In Kratoska, P., Raben, R., & Nordholt, H. (Eds). Locating Southeast Asia: Geographies of Knowledge and Politics of Space. Singapore: Singapore University Press.
  3. James C. Scott: The Art of Not Being Governed: An Anarchist History of Upland Southeast Asia (Yale Agrarian Studies). Yale University Press, New Haven & London 2009, ISBN 978-0-300-15228-9.