Berkach (Grabfeld)

Ortsteil der Gemeinde Grabfeld

Berkach ist ein Dorf im südlichen Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen. Seit dem 1. Dezember 2007 ist die ehemals politisch selbständige Gemeinde ein Ortsteil der Gemeinde Grabfeld.[2] Berkach liegt in einer Hochmulde an der Landesgrenze zwischen Thüringen und Bayern im Grabfeld.

Berkach
Gemeinde Grabfeld
Koordinaten: 50° 26′ N, 10° 24′ OKoordinaten: 50° 26′ 12″ N, 10° 23′ 55″ O
Höhe: 355 m ü. NN
Fläche: 7,55 km²
Einwohner: 314 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 2007
Postleitzahl: 98631
Vorwahl: 036944
Karte
Lage von Berkach in Grabfeld
Dorfkirche
Dorfkirche

Geschichte

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Erstmals wurde Berkach unter dem Namen Percuhis im Jahr 783 erwähnt. Der Ort war Lehen des Hochstifts Würzburg und unterstand der Gerichtsbarkeit der Zent Mellrichstadt. Der Ort gehörte zunächst zum hennebergischen, später sächsischen Amt Maßfeld. Im Ort hatten die Herren von Stein und von Bibra Besitzungen.

Aufgrund eines Rezesses vom Jahr 1670 war das Haus Sachsen für das Patronatsrecht und die geistliche Gerichtsbarkeit zuständig, die Zentgerichtsbarkeit aber gehörte zur Würzburgischen Zent Mellrichstadt. In Folge des „Schalkauer Tauschvertrags“ vom Jahr 1723 kam der Ort vom Amt Maßfeld im Herzogtum Sachsen-Meiningen an das Amt Behrungen des Herzogtums Sachsen-Hildburghausen.[3]

Im Jahr 1808 einigten sich das Herzogtum Sachsen-Hildburghausen und das Großherzogtum Würzburg auf einen Übergang der Würzburger Lehen Berkach an Sachsen-Hildburghausen.[4] 1826 kam Berkach mit dem Amt Behrungen an das Herzogtum Sachsen-Meiningen. Seit 1868 gehörte es zum Landkreis Meiningen.[5]

Seit 1920 liegt Berkach im Freistaat Thüringen.

Ortsteilrat

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Der frühere Gemeinderat Berkach setzte sich bis zur Eingemeindung aus sechs Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

(Stand: Kommunalwahl am 27. Juni 2004)

Der Ortsteilrat Berkach besteht seit der Eingemeindung aus fünf Ratsfrauen und Ratsherren.

Ortsteilbürgermeister

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Letzter ehrenamtlicher Bürgermeister vor der Eingemeindung war Winfried Ansorg. Er wurde am 27. Juni 2004 gewählt. Gegenwärtiger Bürgermeister ist Uwe Thomas.

Sehenswürdigkeiten

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  • Die Synagoge an der Mühlfelder Straße wurde 1991 neu geweiht als Stätte der Begegnung mit jüdischer Geschichte und Kultur.[6] Dazu gehört eine restaurierte Mikwe und der jüdische Friedhof oberhalb des Rothrasens mit 145 Grabsteinen.[7] Durch mehrfache und fortgesetzte Umnutzung, die nach Auflösung der jüdischen Gemeinde schon längere Zeit vor 1938 begann, haben Synagoge, Mikwe und jüdischer Friedhof die landesweiten nationalsozialistischen Zerstörungen und soger das Novemberpogrom in der baulichen Substanz unbeschadet überstanden. Im Jahre 1995 wurde eine Gedenktafel an die 40 emigrierten, deportierten und ermordeten jüdischen Mitbürger im Inneren angebracht.
Synagoge
Wegestein von 1912

Literatur

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  • Thomas Meier: Das Jüdische Ensemble in Berkach. In: Heimat Thüringen. Zeitschrift des Heimatbundes Thüringen e. V., 27. Jg., 2020, Heft 2, S. 33–35.
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Commons: Berkach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gemeinde Grabfeld: Zwischen Rennsteig und Rhön. 5. Aufl., Barfuß Verlag, 2022, Online
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2007
  3. Beschreibung des Amts Behrungen
  4. Gebietsaustausch 1808 im Rhönlexikon (Memento vom 3. Februar 2014 im Webarchiv archive.today)
  5. Berkach im Gemeindeverzeichnis 1900
  6. Jüdischer Friedhof
  7. Synagoge