Die Cadre-47/2-Europameisterschaft 1993 war das 49. Turnier in dieser Disziplin des Karambolagebillards und fand vom 10. bis zum 14. Februar 1993 in Wien statt. Es war die erste Cadre-47/2-Europameisterschaft in Österreich.
Souverän gewann der Lokalmatador Stephan Horvath diese Heim-EM. Im Finale ließ er dem Titelverteidiger Henri Tilleman aus den Niederlanden keine Chance. Wieder einmal wurden bei dieser EM die Regeln geändert. Dass die Partiedistanz pro Satz auf 100 Punkte erhöht wurde, fand großen Anklang. Die neue Regel bei einem Unentschieden war aber sehr unglücklich gewählt. Für den Deutschen Meister Martin Horn wurde sie zum Verhängnis. Im Halbfinale gegen Horvath stand es nach drei Sätzen unentschieden. Beim Ausstoßen gewann Horvath den Bandenentscheid und begann. Er beendete die Partie in der ersten Aufnahme und Horn durfte nicht mehr an den Tisch und verlor das Match.
Gespielt wurde eine Vorqualifikation mit 7 Gruppen à 3 Spieler, danach eine Hauptqualifikation mit 9 Gruppen à 3 Spieler. Alle Spiele bis 75 Punkte. Davon qualifizierten sich neun Spieler für das Hauptturnier. Diese neun Spieler trafen auf die sieben gesetzten Spieler. Hier gab es ein Doppel-K.-o.-System mit einer Sieger- und einer Trostrunde, wobei die Spieler für das Finale und das Spiel um Platz drei ermittelt wurden. Es wurde auf zwei Gewinnsätze à 100 Punkte gespielt. Endete ein Satz unentschieden, wurden für beide Spieler zwei Satzpunkte gewertet. Stand es nach drei Sätzen unentschieden, wurde ein Entscheidungssatz gespielt. Es wurde ohne Nachstoß gespielt, außer bei einer Partie in einer Aufnahme. Das galt wiederum nicht im Entscheidungssatz.