Ehingen am Ries
Ehingen am Ries (amtlich Ehingen a. Ries) ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Donau-Ries. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Oettingen in Bayern.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 58′ N, 10° 33′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Donau-Ries | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Oettingen in Bayern | |
Höhe: | 440 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,64 km2 | |
Einwohner: | 766 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 49 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 86741 | |
Vorwahl: | 09082 | |
Kfz-Kennzeichen: | DON, NÖ | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 79 138 | |
LOCODE: | DE EAR | |
Gemeindegliederung: | 7 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Schloßstr. 36 86732 Oettingen i. Bay. | |
Website: | www.ehingen-am-ries.de | |
Erster Bürgermeister: | Thomas Meyer[2] (Neue gemeinsame Liste) | |
Lage der Gemeinde Ehingen a. Ries im Landkreis Donau-Ries | ||
Geografie
BearbeitenDas Pfarrdorf Ehingen am Ries ist der Hauptort und liegt am Rand des Nördlinger Rieses, die Gemeinde gehört zur Planungsregion Augsburg.[3]
Die Gemeinde besteht aus zwei Gemarkungen, die in der Fläche deckungsgleich mit den ehemaligen Gemeinden sind, und hat sieben Gemeindeteile:[4][5]
- das Pfarrdorf Ehingen mit den Einöden Beutenmühle, Jägerhaus und Schaffhausen
- das Kirchdorf Belzheim mit den Einöden Riedmühle und Weihermühle
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenEhingen am Ries entstand aus einer alemannischen Gründung und gehörte zum Fürstentum Oettingen. Etwa die Hälfte des Dorfes (wie auch das nördlich gelegene Erlbach) gehörte der protestantischen Linie dieses Hauses und nahm deshalb im Jahr 1539 den neuen Glauben an. Neben der anderen Dorfhälfte blieb auch Niederhofen beim katholischen Glauben. Seit der Reformationszeit ist die Pfarrkirche von Ehingen eine Simultankirche – neben Illschwang in der Oberpfalz eine der wenigen in Bayern. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zum Königreich Bayern.
Die erste schriftliche Erwähnung von Belzheim erfolgte 1053 als Villa Bellesheim. Der Ort gehörte zur Zeit des Alten Reiches fast ausschließlich zum Deutschen Orden.
Eingemeindungen
BearbeitenIm Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Belzheim eingegliedert.[6]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenZwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 802 auf 792 um 10 Einwohner bzw. um 1,3 %.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1961[6] | 1970[6] | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 | ||||
Einwohner | 891 | 890 | 834 | 816 | 829 | 814 | 809 | 788 | 799 | 767 |
Politik
BearbeitenAm 15. März 2020 wurde Thomas Meyer (Neue Gemeinsame Liste) zum Ersten Bürgermeister gewählt, die Amtszeit begann am 1. Mai 2020. Vom 24. November 2009 bis 30. April 2020 war Erhard Michel (Freie Wählergemeinschaft) Bürgermeister; dessen Vorgänger war Paul Fackler (Freie Wählergemeinschaft).
Der Gemeinderat besteht sowohl aufgrund der Wahl im März 2014 wie der Wahl im März 2020 aus acht Mitgliedern, die Sitzverteilung ist in beiden Amtszeiten gleich:
- Freie Wählergemeinschaft Ehingen 3 Sitze
- Neue Gemeinsame Liste (NGL) 3 Sitze
- Neue Gemeinde (NG) 2 Sitze
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Geviert von Rot und Gold, belegt mit einer silbernen Wehrkirche in Vorderansicht mit Ringmauer und Tor.“[7] | |
Wappenbegründung: Das Kirchengebäude stellt die Pfarrkirche von Ehingen dar. Die Farben Rot und Gold entsprechen den Wappenfarben des Hauses Oettingen, in deren Territorium der Ort einstmals lag.
Dieses Wappen wird seit 1961 geführt. |
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Wehrkirche St. Ulrich und St. Stephan
- Antoniuskapelle in Belzheim
Baudenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Bearbeiten2017 gab es in der Gemeinde 47 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 343 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 296 Personen größer als die der Einpendler. Drei Einwohner waren arbeitslos. 2016 gab es 34 landwirtschaftliche Betriebe, die eine landwirtschaftliche Fläche von 1362 ha bewirtschafteten.
Bildung
BearbeitenAm 1. März 2018 gab es in der Gemeinde eine Kindertageseinrichtung mit 50 Plätzen und 35 Kindern.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Franz Anton Förch (1783–1871), römisch-katholischer Priester, Gymnasiallehrer, Historiker und bayerischer Landtagsabgeordneter
- Georg Bickel (1862–1924), Malerpfarrer
- Anton Jaumann (1927–1994), Jurist und Politiker (CSU), von 1970 bis 1988 Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft und Verkehr, außerdem von 1958 bis 1990 Mitglied des Bayerischen Landtages
- Johannes Hanselmann (1927–1999), 1975 bis 1994 Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
- Alois Löser (Frère Alois) (* 1954), Prior der Communauté de Taizé
Literatur
Bearbeiten- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 541 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
Weblinks
Bearbeiten- Gemeinde Ehingen am Ries
- Ehingen am Ries: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
- Ehingen am Ries in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Ehingen am Ries > Gemeinderat. Verwaltungsgemeinschaft Oettingen in Bayern, abgerufen am 14. Juni 2020.
- ↑ Ehingen am Ries im BayernAtlas
- ↑ Gemeinde Ehingen a.Ries in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 3. September 2019.
- ↑ Gemeinde Ehingen a.Ries, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 9. Dezember 2021.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 794 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Eintrag zum Wappen von Ehingen am Ries in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte