El Cubo de Tierra del Vino
El Cubo de Tierra del Vino ist ein nordwestspanischer Ort und eine Gemeinde (municipio) mit nur noch 321 Einwohnern (Stand: 2022) im Süden der Provinz Zamora in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León. Der Ort liegt an der Via de la Plata, einem alten Handels- und Pilgerweg.
Gemeinde El Cubo de Tierra del Vino | ||
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El Cubo de Tierra del Vino – Ortsbild mit Kirche | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien und León | |
Provinz: | Zamora | |
Comarca: | Tierra del Vino | |
Gerichtsbezirk: | Zamora | |
Koordinaten: | 41° 15′ N, 5° 43′ W | |
Höhe: | 840 msnm | |
Fläche: | 34,31 km² | |
Einwohner: | 321 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 9 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 49710 | |
Gemeindenummer (INE): | 49058 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Basilio Leal Lago | |
Website: | El Cubo de Tierra del Vino | |
Lage des Ortes | ||
Karte anzeigen |
Lage und Klima
BearbeitenDer Ort El Cubo de Tierra del Vino liegt am westlichen Rand der Kastilischen Hochebene (Meseta Iberica) in einer Höhe von ca. 840 m. Die Provinzhauptstadt Zamora ist gut 31 km (Fahrtstrecke) in nördlicher Richtung entfernt; bis nach Salamanca sind es gut 36 km in südlicher Richtung. Das gemäßigte Kontinentalklima wird selten vom Atlantik beeinflusst; Regen (ca. 550 mm/Jahr) fällt vorwiegend im Winterhalbjahr.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenJahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2020 |
Einwohner | 710 | 884 | 856 | 475 | 322[2] |
Infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft, der Aufgabe von bäuerlichen Kleinbetrieben („Höfesterben“) und der daraus resultierenden Arbeitslosigkeit auf dem Lande ist die Bevölkerung seit der Mitte des 20. Jahrhunderts deutlich zurückgegangen.
Wirtschaft
BearbeitenDie Landwirtschaft, vor allem die Anpflanzung von Weinreben, Oliven- und Obstbäumen sowie die Zucht von Rindern, Schafen und Ziegen, spielt traditionell die größte Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde. Daneben fungierte der Ort bereits im Mittelalter als Handels-, Handwerks- und Dienstleistungszentrum für die – inzwischen aufgegebenen – Weiler und Einzelgehöfte der Region. Einnahmen aus dem Tourismus in Form der Vermietung von als Ferienwohnungen (casas rurales) genutzten leerstehenden Häusern sind seit den 1960er Jahren hinzugekommen.
Geschichte
BearbeitenIn vorrömischer Zeit siedelten in der Region Stammesgruppen vom keltischen Volk der Vettonen, die von den Römern im Jahre 193 v. Chr. unterworfen wurden (Hispanien). Aus westgotischer und islamischer Zeit sind keine Funde bekannt. Die Rückeroberung (reconquista) der nur dünn besiedelten und abgelegenen Gebiete durch das Königreich León im 10. und 11. Jahrhundert verlief wahrscheinlich weitgehend kampflos; danach begann die Wieder- – oder besser – Neubesiedlung (repoblación). Die älteste Erwähnung des Ortsnamens stammt aus dem Jahr 1143.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Die einschiffige Iglesia de Santo Domingo de Guzmán ist dem hl. Dominikus geweiht und entstand wahrscheinlich bereits im 12./13. Jahrhundert, doch ist der aus exakt behauenen Werksteinen errichtete heutige Bau das Ergebnis einer Umgestaltung des 15./16. Jahrhunderts. Die schmuck- und portallose Westfassade wird von einem zweigeteilten Glockengiebel (espadaña) überhöht; das Eingangsportal befindet sich auf der Südseite.
- Nahe der alten Römerstraße bzw. dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela wurde ein neuer Meilenstein nach antiken Vorbildern aufgestellt, an den ein eiserner Pilgerstab mit anhängender Pilgerflasche angelehnt ist.