Großdornberg
Großdornberg ist ein Stadtteil im Westen der Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Stadtbezirk Dornberg. Bis zur kommunalen Gebietsreform 1973 war Großdornberg eine Gemeinde im Amt Dornberg des Landkreises Bielefeld.
Großdornberg Stadtbezirk Dornberg
Stadt Bielefeld | |
---|---|
Koordinaten: | 52° 3′ N, 8° 28′ O |
Höhe: | 136 m |
Fläche: | 4,94 km² |
Einwohner: | 2869 (31. Dez. 2020) |
Bevölkerungsdichte: | 581 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | Format invalid |
Postleitzahl: | 33619 |
Vorwahl: | 0521 |
Lage von Großdornberg in Dornberg
Stadt Bielefeld |
Geografie
BearbeitenDie Stadt Bielefeld ist unterhalb der zehn Bezirke nicht weiter in administrative oder politische Einheiten gegliedert. Stadtteile sind in Bielefeld daher nur informelle Teilgebiete, deren Abgrenzung sich meist auf das Gebiet einer Altgemeinde bezieht. Zu statistischen Zwecken ist Bielefeld jedoch in 72 statistische Bezirke eingeteilt. Die Altgemeinde Großdornberg gehört heute zu den statistischen Bezirken Großdornberg, 40 Pappelkrug/Wellensiek und 41 Großdornberg/Kirchdornberg.[1]
Großdornberg liegt im Westen von Bielefeld an der Nordseite des Teutoburger Waldes und grenzt an den Bielefelder Stadtbezirk Schildesche sowie an die Ortsteile Hoberge-Uerentrup, Kirchdornberg, Niederdornberg-Deppendorf und Babenhausen aus dem Stadtbezirk Dornberg. Im Westen grenzt Großdornberg außerdem an die Stadt Werther aus dem Kreis Gütersloh. Fließgewässer in Großdornberg sind der Johannisbach, der Babenhausener Bach und der Haßbach.
Geschichte
BearbeitenVom Mittelalter bis zur Franzosenzeit war Großdornberg eine Bauerschaft im Kirchspiel Dornberg in der Grafschaft Ravensberg. Das Kirchspiel Dornberg gehörte im Amt Sparrenberg zunächst zur Vogtei Brackwede und seit 1692 zur Vogtei Werther.[2]
Ab 1807 gehörte Großdornberg zunächst zum Kanton Werther im Distrikt Bielefeld des Königreichs Westphalen, das von Jérôme, dem Bruder Napoleons regiert wurde.[3] 1811 änderte sich die Verwaltungsgliederung, da der Norden des Distrikts Bielefeld vom Königreich Westphalen nach Frankreich umgegliedert wurde. Großdornberg verblieb im Königreich Westphalen und gehörte nun zum Kanton Schildesche.[4]
Nach der Napoleonischen Zeit gehörte Großdornberg seit 1816 zum Kreis Bielefeld. Im Rahmen der Einführung der neuen Westfälischen Landgemeindeordnung wurde 1843 das Amt Dornberg gegründet und 1845 Großdornberg eine der fünf Gemeinden des Amtes.[5][6]
1930 wurde das Gebiet der Gartenstadt-Siedlung Wellensiek im Osten der Gemeinde in die Stadt Bielefeld eingemeindet.[7]
Durch das Gesetz zur Neugliederung des Raumes Bielefeld wurde die Gemeinde Großdornberg am 1. Januar 1973 nach Bielefeld eingemeindet[8] und ist seitdem Teil des Stadtbezirks Dornberg. Die Siedlung Wellensiek kam ebenfalls zum Stadtbezirk Dornberg. Seit den 1980er-Jahren entstanden im Osten des Ortsteils die großen Neubaugebiete Lohmannshof und Schürmannshof, die heute den Bevölkerungsschwerpunkt von Großdornberg bilden.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | Einwohner | Quelle |
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1799 | 335 | [9] |
1843 | 746 | [10] |
1910 | 792 | [11] |
1939 | 1140 | [12] |
1961 | 2062 | [8] |
1966 | 2281 | [13] |
1970 | 2216 | [8] |
1972 | 2426 | [14] |
2000 | 2998 | [15] |
2010 | 2957 | [15] |
2015 | 2950 | [15] |
2020 | 2869 | [15] |
Verkehr
BearbeitenDie wichtigste Verkehrsachse in Großdornberg ist die Wertherstraße, die aus der Bielefelder Innenstadt kommend quer durch den Ortsteil Richtung Werther führt.
Im öffentlichen Nahverkehr wird Großdornberg an der Endhaltestelle Lohmannshof von der Linie 4 der Bielefelder Stadtbahn erreicht. Von dort führen die Buslinien 57 und 58 weiter durch den Ortsteil. Außerdem bieten die Buslinien 21, 61 und 62 eine direkte Busverbindung über die Wertherstraße in die Bielefelder Innenstadt.
Eine weitere wichtige Busverbindung ist die Buslinie 24. Diese führt vom Bezirksamt Dornberg über die Ortsteile Kirchdornberg und Hoberge-Uerentrup, vorbei am Tierpark Olderdissen durch das Johannistal über die Kunsthalle der Stadt Bielefeld direkt in die Bielefelder Innenstadt zur Haltestelle Jahnplatz.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistische Bezirke von Bielefeld
- ↑ Carl Ludwig Storch: Geographischer Büchersaal. Hrsg.: Johann Georg Hager. Vierter Band. Johann David Stößels Erben, Chemnitz 1764, Kurzgefasste Nachrichten von der Grafschaft Ravensberg, S. 274 und 286 (google.de).
- ↑ Eintheilung derjenigen Cantons des Districtes Bielefeld, im Weser-Departement, enthält, in welchen zwei Municipalitäten seyn sollen. 18. Mai 1808, S. 140 f, abgerufen am 23. April 2010 (Digitalisat).
- ↑ Territorial-Eintheilung des Districts Bielefeld. In: Gesetz-Bülletin des Königreichs Westphalen Band 2. 20. November 1812, S. 423 ff, abgerufen am 13. April 2010 (Digitalisat).
- ↑ Verordnung Nr. 46. (Digitalisat) In: Amtsblatt der Regierung Minden. 10. Januar 1844, S. 21, abgerufen am 22. April 2010.
- ↑ Gemeinde-Eintheilung des Amts Dornberg. In: Amtsblatt der Regierung Minden. 8. September 1845, abgerufen am 22. April 2010.
- ↑ Gesetz über die Erweiterung des Stadtkreises Bielefeld. (pdf; 7 kB) In: Gesetz-Sammlung für die Königlichen Preußischen Staaten. 11. Juni 1930, S. § 1, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2011; abgerufen am 14. April 2010. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 320 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Peter Florens Weddigen: Westphälischer historisch-geographischer National-Kalender. Kleinenbremen 1805, § 1 Das Amt Sparrenberg, S. 54 (google.de).
- ↑ Seemann: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. (pdf; 802 kB) 1843, S. 52-57, abgerufen am 23. April 2010.
- ↑ Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
- ↑ Michael Rademacher: Bielefeld. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Landkreis Bielefeld (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Bielefeld. 1966.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 97 f.
- ↑ a b c d Statistische Bezirke Großdornberg und Pappelkrug und Wellensiek. Stadt Bielefeld Amt für Demographie und Statistik, abgerufen am 26. April 2022.