Hillegossen

Stadtteil von Bielefeld

Hillegossen ist ein Stadtteil von Bielefeld und gehört zum östlichen Stadtbezirk Stieghorst. Bis 1972 war Hillegossen eine eigenständige Gemeinde im Amt Heepen des Kreises Bielefeld.

Hillegossen
Koordinaten: 52° 0′ N, 8° 36′ OKoordinaten: 51° 59′ 38″ N, 8° 36′ 13″ O
Höhe: 144 m ü. NN
Fläche: 2,63 km²
Einwohner: 5656 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 2.151 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 33699
Vorwahl: 0521
Karte
Lage von Hillegossen in Stieghorst
Stadt Bielefeld

Geographie

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Die Stadt Bielefeld ist unterhalb der zehn Bezirke nicht weiter in administrative oder politische Einheiten gegliedert. Stadtteile sind in Bielefeld daher nur informelle Teilgebiete, deren Abgrenzung sich meist auf das Gebiet einer Altgemeinde bezieht. Zu statistischen Zwecken ist Bielefeld jedoch in 72 „statistische Bezirke“ eingeteilt. Die Altgemeinde Hillegossen entspricht dabei in etwa dem statistischen Bezirk 61 Hillegossen.

Hillegossen liegt am nördlichen Rand des Teutoburger Waldes und grenzt an die Bielefelder Stadtteile Ubbedissen, Lämershagen, Stieghorst und Oldentrup. Aus dem Teutoburger Wald kommend vereinigen sich der Selhausenbach und der Forellenbach in Hillegossen zum Oldentruper Bach. Mit 2,65 km² war Hillegossen die flächenmäßig kleinste Gemeinde des ehemaligen Kreises Bielefeld.

Geschichte

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Im 12. Jahrhundert wurde Hillegossen zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Aufgrund des Wasserreichtums dieser Gegend gab es sechs Wassermühlen, an die noch heute ein Denkmal im Kreisverkehr in der Hillegosser Ortsmitte erinnert. Seit dem Mittelalter gehörte die Bauerschaft Hillegossen zur Vogtei Heepen im Amt Sparrenberg der Grafschaft Ravensberg. Nach der Napoleonischen Zeit gehörte Hillegossen seit 1816 zum Kreis Bielefeld und darin zunächst zum Verwaltungsbezirk Heepen, aus dem 1843 das Amt Heepen wurde.[1][2]

Hillegossen wuchs nach dem Zweiten Weltkrieg sehr rasch, entwickelte sich zu einem Bielefelder Industrie- und Wohnvorort und wuchs mit Bielefeld baulich zusammen. Im Rahmen der kommunalen Neugliederung des Raums Bielefeld wurde Hillegossen am 1. Januar 1973 nach Bielefeld eingemeindet[3] und gehört seitdem zum Stadtbezirk Stieghorst.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner Quelle
1799 324 [4]
1811 437 [5]
1843 679 [6]
1864 610 [7]
1910 1263 [8]
1939 1815 [9]
1961 3943 [3]
1966 4402 [10]
1970 4323 [3]
1972 4415 [11]
2008 5444 [12]
2019 5576 [13]
2022 5656 [14]

Religion

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Hillegossen gehörte ursprünglich zum evangelischen Kirchspiel Heepen. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde für den Süden des Kirchspiels Heepen die evangelische Kirchengemeinde Stieghorst gegründet, die auch Hillegossen umfasste. 1956 bekam Hillegossen mit dem Christophorus-Haus eine Kirche und wurde eine eigenständige evangelische Kirchengemeinde. Inzwischen jedoch fusionierte sie mit der Stieghorster Gemeinde zur evangelischen Kirchengemeinde Stieghorst-Hillegossen. Die Hillegosser Katholiken gehören zur Kirchengemeinde St. Bonifatius in Stieghorst.

In Hillegossen kreuzen sich die Bundesautobahn 2 und die hier autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraße 66 an der Anschlussstelle Bielefeld-Ost, die zu einem kleeblattförmigen Autobahnkreuz ausgebaut ist. Die wichtigste innerörtliche Straße von Hillegossen ist die Detmolder Straße.

Im Schienenverkehr verfügte Hillegossen über einen Bahnhof an der Strecke Bielefeld–Lage. Hier betreibt die Eurobahn jeweils im Stundentakt die Regionalbahnlinie 73 „Der Lipperländer“ und die Regionalexpresslinie 82 "Der Leineweber". Die Station wird seit 1988 nicht mehr bedient, allerdings gibt es Überlegungen, sie zu reaktivieren und einen zweiten Fernbusbahnhof zu errichten.[15]

Mehrere Buslinien verbinden Hillegossen mit den umliegenden Ortsteilen sowie mit den Endhaltestellen Sieker (Linie 2) und Stieghorst (Linie 4) der Stadtbahn Bielefeld.

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Einzelnachweise

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  1. Alfred Bruns (Hrsg.): Westfalenlexikon 1832-1835. (Nachdrucke zur westfälischen Archivpflege). Westfälisches Landesamt für Archivpflege, Münster 1978.
  2. Verordnung Nr. 713 (Einrichtung des Amtes Heepen). (Digitalisat) In: Amtsblatt der Regierung Minden. 17. November 1843, S. 360, abgerufen am 22. April 2010.
  3. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 320 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. Peter Florens Weddigen: Westphälischer historisch-geographischer National-Kalender. Kleinenbremen 1805, § 1 Das Amt Sparrenberg, S. 15 (google.de).
  5. Westfalen unter Hieronymus Napoleon. (Digitalisat) 1812, S. 47, abgerufen am 20. April 2010.
  6. Seemann: Geographisch-statistisch-topographische Übersicht des Regierungsbezirks Minden. (pdf; 802 kB) 1843, S. 52-57, abgerufen am 23. April 2010.
  7. Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Minden. (Digitalisat) 1866, S. 12, abgerufen am 22. April 2010.
  8. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  9. Michael Rademacher: Bielefeld. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Landkreis Bielefeld (Hrsg.): 150 Jahre Landkreis Bielefeld. 1966.
  11. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 97 f.
  12. Sozialleistungsbericht 2008. (pdf; 9,5 MB) Stadt Bielefeld, 31. Dezember 2008, S. 185, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Januar 2012; abgerufen am 25. Mai 2010: „Einwohnerzahl des Statistischen Bezirks 776 Hillegossen“  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bielefeld.de
  13. Daten der Stadt Bielefeld
  14. Statistische Bezirke; Angabe der Stadt Bielefeld
  15. Ariane Mönikes: Aus dem Zug in den Bus. In: Neue Westfälische. 27. Januar 2014, abgerufen am 18. August 2020.