Köddingen ist ein Ortsteil von Feldatal im mittelhessischen Vogelsbergkreis.

Köddingen
Gemeinde Feldatal
Koordinaten: 50° 37′ N, 9° 13′ OKoordinaten: 50° 37′ 7″ N, 9° 12′ 39″ O
Höhe: 409 m ü. NHN
Fläche: 9,03 km²[1]
Einwohner: 378 (30. Juni 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36325
Vorwahl: 06645

Geographische Lage

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Köddingen liegt am Vogelsberg im Naturpark „Hoher Vogelsberg“ im Katharinenbachtal. In Ortsnähe befindet sich die Quelle der Schwalm.

Ortsgeschichte

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Mittelalter

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Köddingen wurde erstmals im Jahr 1266 als „Codinghin“ erwähnt, niedergeschrieben in einem Kopialbuch des 14. Jahrhunderts. Das Dorf wird zusammen mit Helpershain erwähnt.[3] In einer Urkunde von 1462 heißt es „bober dem darffe genant Kadungen“.(Über dem Dorf Kadungen)[4] Ein Salbuch von 1592 nennt: „Ködingen“.[5] Der Ortsname bezieht auf einen Bewohner der Siedlung, dessen Namen auf „-inga“ endete.[6]

Die erste Kirche wurde Ende des 13. Jahrhunderts erbaut. Sie war der Heiligen Katharina geweiht. Im Jahre 1807 erfolgte ein Neubau des Gotteshauses, der 1810 eingeweiht wurde.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Köddingen:

„Köddingen (L. Bez. Alsfeld) evangel. Filialdorf; liegt im Vogelsberg, 3 St. von Alsfeld, so wie an der Felda, hat 101 Häuser und 592 Einwohner, die außer 1 Katholiken evangelisch sind. Man findet 4 Mahlmühlen, womit 2 Oelmühlen verbunden sind, und 1 Hof, der Völgersberger Hof genannt.“[7]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Am 31. Dezember 1971 wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbstständigen Gemeinden Ermenrod, Groß-Felda, Kestrich, Köddingen, Stumpertenrod, Windhausen und Zeilbach zur neuen Großgemeinde Feldatal zusammengeschlossen.[8][9]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Köddingen angehört(e): [1][10][11]

Gerichte seit 1803

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In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für das Fürstentum Oberhessen (ab 1815 Provinz Oberhessen) wurde das „Hofgericht Gießen“ eingerichtet. Es war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit war für Köddingen das Amt Ulrichstein zuständig. Nach der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1821–1822 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Land- bzw. Stadtgerichte übertragen. Köddingen fiel in den Gerichtsbezirk des Landgerichts Alsfeld. Durch Verfügung des Großherzoglich Hessischen Ministerium des Innern und der Justiz wurde am 1. Dezember 1838 Köddingen an den Bezirk des neu errichteten Landgerichts Ulrichstein abgetreten.[20]

Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1. Oktober 1879, infolge derer die bisherigen großherzoglichen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden, während die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten, kam es zur Umbenennung in „Amtsgericht Ulrichstein“ und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Gießen.[21]

1943 verlor das Amtsgericht Ulrichstein seine Selbständigkeit und wurde zur Zweigstelle des Amtsgerichts Schotten.[22] Mit Wirkung zum 1. Juli 1968 erfolgte die Auflösung des Amtsgerichts Schotten[23] und Köddingen kam zum Gerichtsbezirk des Amtsgerichts Alsfeld.

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Köddingen 405 Einwohner. Darunter waren 6 (1,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 57 Einwohner unter 18 Jahren, 201 zwischen 18 und 49, 102 zwischen 50 und 64 und 90 Einwohner waren älter.[24] Die Einwohner lebten in 165 Haushalten. Davon waren 39 Singlehaushalte, 48 Paare ohne Kinder und 60 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 33 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 99 Haushaltungen lebten keine Senioren.[24]

Einwohnerentwicklung

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• 1806: 507 Einwohner, 100 Häuser[16]
• 1829: 529 Einwohner, 101 Häuser[7]
• 1867: 537 Einwohner, 99 bewohnte Gebäude[25]
• 1875: 533 Einwohner, 101 bewohnte Gebäude[26]
Köddingen: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2018
Jahr  Einwohner
1791
  
451
1800
  
466
1806
  
507
1829
  
529
1834
  
585
1840
  
558
1846
  
580
1852
  
583
1858
  
586
1864
  
556
1871
  
501
1875
  
533
1885
  
547
1895
  
483
1905
  
509
1910
  
492
1925
  
487
1939
  
480
1946
  
650
1950
  
556
1956
  
455
1961
  
434
1967
  
404
1970
  
417
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
405
2018
  
378
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; 1791[14]; 1800[27]; Gemeinde Feldatal[2]; Zensus 2011[24]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1829: 528 evangelische, ein katholischer Einwohner[7]
• 1961: 388 evangelische (= 89,40 %) und 42 katholische (= 9,68 %) Einwohner[1]

Im Ort gibt es folgende Vereine:

  • Deutsches Rotes Kreuz – Ortsverband Köddingen
  • Freiwillige Feuerwehr Köddingen
  • Heimatverein Köddingen
  • Jugendgruppe Köddingen
  • Obst- und Gartenbauverein Köddingen
  • Schützen- und Sportverein Stumpertenrod/Köddingen
  • Singkreis Köddingen

Literatur

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Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Alsfeld) und Verwaltung.
  4. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs. Infolge des Deutschen Krieges wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied.
  5. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d Köddingen, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 18. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Einwohnerzahlen der Gemeinde Feldatal. In: Webauftritt. Gemeinde Feldatal, archiviert vom Original; abgerufen im Mai 2020.
  3. Arthur Wyss: Urkundenbuch der Deutschordens-Ballei Hessen. Band 1–3. Leipzig 1879–1899. S. 174.
  4. StAD Urkunden Oberhessen, von Sassen.
  5. Eduard Edwin Becker: Die Salbücher des Kreises Alsfeld. Alsfeld 1940. S. 364.
  6. Lutz Reichardt: Die Siedlungsnamen der Kreise Gießen, Alsfeld und Lauterbach in Hessen. Namenbuch. Dissertation. Göppingen 1973. S. 209.
  7. a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 148 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 347 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  9. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  11. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. Die Zugehörigkeit des Amtes Ulrichstein anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567-1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604-1638. und Hessen-Darmstadt 1567-1866.
  13. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 13 ff., § 24 Punkt d) VIII. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  14. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 211 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  15. Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  16. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 280 ff. (Online in der HathiTrust digital library).
  17. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 423 (online bei Google Books).
  18. Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 6 ff. (online bei Google Books).
  19. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  20. Bekanntmachung, die Errichtung eines Landgerichts zu Ulrichstein betr. vom 31. Oktober 1838 (Hess. Reg.Bl. S. 385)
  21. Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzog von Hessen und bei Rhein (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1879 Nr. 15, S. 197–211 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 17,8 MB]).
  22. Verfügung des Landgerichtspräsidenten in Gießen vom 16. Juni 1943 — 3200 — Betrifft: Errichtung der Zweigstelle Ulrichstein des Amtsgerichts Schotten
  23. Zweites Gesetz zur Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes (Ändert GVBl. II 210–16) vom 12. Februar 1968. In: Der Hessische Minister der Justiz (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1968 Nr. 4, S. 41–44, Artikel 1, Abs. 2 f) und Artikel 2, Abs. 4 a) (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 298 kB]).
  24. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 34 und 74, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  25. Wohnplätze 1867. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, OCLC 162730484, S. 122 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  26. Wohnplätze 1875. In: Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 15. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1877, OCLC 162730484, S. 18 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  27. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1800. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1800, S. 231 ff. (Online in der HathiTrust digital library).