Kostino (russisch Костино, deutsch Stobricken, 1938–1946 Krammsdorf, litauisch Stubriukai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gussew im Rajon Gussew.

Siedlung
Kostino
Stobricken (Krammsdorf)

Костино
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gussew
Frühere Namen Stobrekiem (um 1573),
Stobrickenem (um 1785),
Stobricken (bis 1938),
Krammsdorf (1938–1946)
Bevölkerung 13 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40143
Postleitzahl 238033
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 212 000 012
Geographische Lage
Koordinaten 54° 34′ N, 22° 3′ OKoordinaten: 54° 33′ 31″ N, 22° 3′ 16″ O
Kostino (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Kostino (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Kostino (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Kostino (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Kostino liegt zehn Kilometer südwestlich des heutigen Rajonzentrums und der einstigen Kreisstadt Gussew (Gumbinnen) an einer Nebenstrecke (die Kommunalstraße 27K-056) von Gussew nach Majakowskoje (Nemmersdorf). Die nächste Bahnstation ist Wessjolowka (Judtschen/Kanthausen) an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje der einstigen Preußischen Ostbahn zur Weiterfahrt nach Moskau.

Geschichte

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Das einstige Schweizerkoloniedorf Stobricken[2] war zwischen 1874 und 1945 in den Amtsbezirk Judtschen[3] (1938 bis 1939 „Amtsbezirk Kanthausen“, heutiger Ortsname: Wessjolowka) eingegliedert. Dieser gehörte zum Kreis Gumbinnen im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 waren in dem Dorf 168 Einwohner registriert, darunter auch die in den heute nicht mehr existenten Ortsteilen Girnehlen (1938–1946: Mühlenruh, russisch: Pospelowo) und Stannen (1938–1946: Obertannen, russisch: Karamajewo).[4] Ihre Zahl steigerte sich bis 1933 auf 205 und betrug 1939 noch 195.[5] Am 3. Juni 1938 wurde Stobricken mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938 in „Krammsdorf“ umbenannt.

Im Jahr 1945 kam das Dorf in Kriegsfolge mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung „Kostino“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Majakowski selski Sowet im Rajon Gussew zugeordnet.[6] Von 2008 bis 2013 gehörte Kostino zur Landgemeinde Majakowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gussew.

Die Mehrheit der Bevölkerung Stobrickens resp. Krammsdorfs war vor 1945 evangelischer Konfession. Das Dorf war somit in das Kirchspiel der Kirche Judtschen (1938–1946: Kanthausen, russisch: Wessjolowka) im Kirchenkreis Gumbinnen (Gussew) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt. Heute liegt Kostino im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren in Gussew neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde der Salzburger Kirche, Zentrum der Kirchenregion Gussew in der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

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Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Krammsdorf
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Judtschen/Kanthausen
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Gumbinnen
  5. Michael Rademacher: Kreis Gumbinnen (russ. Gussew). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947).
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info