Krautostheim
Krautostheim (fränkisch: (Graud)Osda[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Sugenheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Krautostheim hat eine Fläche von 5,596 km². Sie ist in 766 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 7305,38 m² haben.[4] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Modelsmühle.[5]
Krautostheim Markt Sugenheim
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Koordinaten: | 49° 35′ N, 10° 23′ O |
Höhe: | 327 m ü. NHN |
Einwohner: | 240 (31. Dez. 2014)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91484 |
Vorwahl: | 09165 |
Geografische Lage
BearbeitenDas Pfarrdorf liegt am Quellenbach und am Ehebach und ist von Acker- und Grünflächen umgeben. Die Staatsstraße 2256 führt an der Modelsmühle vorbei nach Deutenheim (2,6 km nordöstlich) bzw. nach Herbolzheim (3,3 km südwestlich). Die Kreisstraße NEA 32 führt nach Ingolstadt (3 km südlich). Die Kreisstraße NEA 33 führt nach Markt Nordheim (2,4 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Humprechtsau zur Kreisstraße NEA 35 (2,3 km südlich).[6]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde wahrscheinlich 816 als „Ostheim“ erstmals urkundlich erwähnt im Zusammenhang mit der Gründungsausstattung des Klosters Megingaudshausen. 1372 und später sind Formen mit dem Zusatz ‚Kraut-‘ bezeugt. Der ursprüngliche Ortsname ist eine Lagebezeichnung, die sich möglicherweise auf Herbolzheim als Zentrum eines Verwaltungsgebietes bezieht. Der Zusatz verweist auf Krautanbau, der in großem Maßstab bis in die Gegenwart hinein betrieben wird.[7]
Krautostheim lag im Fraischbezirk des würzburgischen Amtes Bibart.[8]
Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Krautostheim dem Steuerdistrikt Herbolzheim zugeordnet. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Krautostheim, zu der Modelsmühle gehörte. Die Gemeinde unterstand dem Herrschaftsgericht Hohenlandsberg.[9] Am 1. Januar 1972 wurde Krautostheim im Zuge der Gebietsreform nach Sugenheim eingemeindet.[10][11]
Baudenkmäler
BearbeitenIn Krautostheime gibt es sieben Baudenkmäler:
- St. Johannes, evangelisch-lutherische Kirche mit Friedhof und Kirchhofmauer
- Häuser Nr. 25, 28, 53 und 71: Wohnstallhäuser
- Haus Nr. 44: Ehemalige Mühle mit Wohnhaus, Scheune und Hofeinfriedung
- Haus Nr. 49: Gasthaus Krone
- ehemalige Baudenkmäler
Bis in die 1960er Jahre waren zahlreiche, weitere Privathäuser in der Denkmalliste aufgeführt.[12]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Krautostheim. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 821 (Digitalisat).
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 168–170.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 106–108.
- Martin Zeiller: Kraut-Ostheim. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Franconiae (= Topographia Germaniae. Band 9). 1. Auflage. Matthaeus Merian, Frankfurt am Main 1648, S. 81 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
Bearbeiten- Krautostheim in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 28. Oktober 2023.
- Krautostheim in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 28. Oktober 2023.
- Krautostheim im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 28. Oktober 2023.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ Endbericht Fortschreibung lokaler Nahverkehrsplan – Endbericht Nahverkehrsplan - Tabellen. (PDF; 3.9 MB) Landratsamt Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, S. 16, abgerufen am 15. August 2024.
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 106. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „(graud)ǫsda“.
- ↑ Gemeinde Sugenheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 28. Oktober 2023.
- ↑ Gemarkung Krautostheim (091250). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 4. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. Oktober 2024.
- ↑ Topogaphische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 28. Oktober 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 106ff.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 821.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 83 (Digitalisat).
- ↑ https://wiki.genealogy.net/Sugenheim#Politische_Einteilung
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 565.
- ↑ G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 170.