Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021
Die Wahl zum 17. Landtag von Baden-Württemberg fand am 14. März 2021 statt,[2] am selben Tag wie die Landtagswahl in Rheinland-Pfalz und die Kommunalwahlen in Hessen.
Die Wahlsieger Bündnis 90/Die Grünen um den bisherigen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann erhielten 32,6 Prozent der Stimmen. Ihr Anteil war damit so hoch wie noch nie bei einer Landtagswahl in Deutschland, während der bisherige Koalitionspartner CDU mit rund 24,1 Prozent sein niedrigstes Ergebnis im Land erzielte, ebenso wie die oppositionelle SPD, die allerdings wieder Platz 3 zurückgewinnen konnte. Die AfD verzeichnete die deutlichsten Stimmenverluste und ist nun die kleinste Partei im Landtag.
Neben einer möglichen Fortsetzung der bisherigen grün-schwarzen Regierung stand auch die Bildung einer Ampelkoalition von Grünen, SPD und FDP zur Diskussion. Die Möglichkeit einer grün-roten Koalition von Grünen und SPD wurde um einen Sitz, die im Vorfeld der Wahl diskutierte grün-gelbe Koalition von Grünen und FDP um zwei Sitze verpasst. Am 12. Mai 2021 wurde Winfried Kretschmann erneut zum Ministerpräsidenten einer grün-schwarzen Koalition gewählt.
Organisation
BearbeitenWahlrecht
BearbeitenIm Gegensatz zu den anderen Bundesländern und dem Bundestag gab es in Baden-Württemberg vor 2022 keine Landeslisten und keine Zweitstimme.[3] Eine Partei konnte somit ihren Spitzenpolitikern keine sicheren Listenplätze bieten. Sie müssen daher, um relativ sicher ins Parlament einzuziehen, in mindestens einem der 70 Wahlkreise antreten – bevorzugt in solchen, die als Parteihochburg gelten – und dazu von den dort ansässigen Parteimitgliedern aufgestellt werden. So konnten zum Beispiel 2021 die CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann sowie der CDU-Landesvorsitzende und stellvertretende Ministerpräsident Thomas Strobl nicht in den Landtag einziehen.
Bei dieser „personalisierten Verhältniswahl ohne Listen“ stimmen die Wähler gleichzeitig für einen Direktkandidaten sowie dessen Partei ab – sofern er nicht als Einzelbewerber antritt, wofür 75 (bisher 150) Unterschriften nötig waren. Ein Wahlvorschlag kann zusätzlich auch einen Ersatzbewerber enthalten, der bei Bedarf als Nachrücker in das Parlament einzieht.
Der jeweilige Gewinner eines Wahlkreises zieht mit dem zugehörigen Direktmandat (Erstmandat) direkt in den Landtag ein. Zusätzlich werden Zweitmandate zugeteilt, so dass die Sitzverteilung das Verhältnis der Stimmen für die Parteien widerspiegelt. Berücksichtigt werden nur diejenigen Parteien, auf die mindestens 5 % der Stimmen entfallen. Die Sitze werden innerhalb einer Partei in absteigender Reihenfolge der Stimmenanteile regional auf die vier Regierungsbezirke (Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart, Tübingen) verteilt.
Um diese Verhältnisse gewährleisten zu können, werden im Sainte-Laguë/Schepers-Verfahren gegebenenfalls Überhangmandate vergeben. Der Landtag ist dadurch 2016 von nominell 120 Sitzen auf 143 angewachsen, wobei manche Wahlkreise nur mit dem Erstmandat vertreten sind, andere dagegen mit zwei, drei oder sogar vier Abgeordneten (2016 Landtagswahlkreis Heilbronn, 2021 Landtagswahlkreis Neckarsulm, Landtagswahlkreis Hechingen-Münsingen).
Kritik und Änderung in Folge der Corona-Pandemie
BearbeitenEinige Kleinparteien kritisierten wegen der Corona-Pandemie das Wahlrecht zur Landtagswahl. Es sah über 10.000 Unterstützungsunterschriften im ganzen Bundesland vor.[4] Die Linke kündigte eine Anfechtung der Wahl an, sollten die Bedingungen nicht an die Pandemie angepasst werden.[5] Die Piratenpartei rief den Petitionsausschuss des Landtags an und forderte ein Aussetzen der Unterschriften.[6] Die Freien Wähler sahen ihre Teilnahme an der Landtagswahl ebenfalls gefährdet.[7] Die Landeswahlleitung empfahl Hygienemaßnahmen für Aufstellungsversammlungen während der Pandemie.[8]
Ein Bündnis aus mehreren Kleinparteien reichte Mitte September 2020 eine Klage ein mit dem Ziel, die Zahl der benötigten Unterstützungsunterschriften zu reduzieren.[9] Am 9. November 2020 gab der Verfassungsgerichtshof für das Land Baden-Württemberg den klagenden Parteien Recht.[10] Am 12. November 2020 beschloss der Landtag mit Zustimmung aller Fraktionen, die Zahl der notwendigen Unterschriften auf 75 pro Wahlkreis zu halbieren.[11]
Ausgangslage
BearbeitenVorherige Wahl 2016
BearbeitenDie in der grün-roten Koalition den Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann stellenden Grünen wurden mit über 30 Prozent erstmals stärkste Partei bei einer Landtagswahl in Deutschland. CDU und SPD mussten deutliche Verluste hinnehmen, die SPD wurde nur viertstärkste Kraft und verlor die Regierungsbeteiligung.
Klarer Gewinner der Wahl war neben den Grünen die erstmals angetretene Partei AfD, die auf Anhieb über 15 Prozent erreichte und stärkste Oppositionspartei wurde. Die FDP gewann leicht hinzu, die Linke verpasste den Einzug in den Landtag erneut deutlich.
Die Verluste der SPD verhinderten eine Fortsetzung der grün-roten Koalition ebenso wie eine schwarz-rote Koalition analog zur Bundesregierung, wobei eine Hinzunahme der FDP knappe Mehrheiten ermöglicht hätte. Eine Zusammenarbeit von CDU und FDP mit der AfD lehnten CDU und FDP ab.
Es formierten sich die beiden stärksten Parteien zur auf Landesebene ersten grün-schwarzen „Kiwi-Koalition“ der Grünen mit der CDU als Juniorpartner. Die Regierung trugen zunächst 89 der 143 Mandate im Landtag, das Kabinett Kretschmann II wurde am 12. Mai 2016 vereidigt.
Landtagsfraktionen vor der Wahl
BearbeitenDie AfD-Fraktion hatte ursprünglich 23 Mitglieder, von denen, bedingt durch Austritte und einen Ausschluss, noch 15 übrig blieben. Eine ehemalige AfD-Abgeordnete trat später in die CDU-Fraktion ein; sieben Abgeordnete sind fraktionslos. Die SPD wurde dadurch zur drittstärksten Fraktion vor der AfD.
Fraktion / Landesverband | Kürzel | Sitze 2016 | Sitze 2021 | |
---|---|---|---|---|
Bündnis 90/Die Grünen | Grüne | 47 | 47 | |
Christlich Demokratische Union Deutschlands | CDU | 42 | 43 | |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands | SPD | 19 | 19 | |
Alternative für Deutschland | AfD | 23 | 15 | |
Freie Demokratische Partei | FDP | 12 | 12 | |
Fraktionslose | — | 7 |
Parteien und Kandidaten
BearbeitenWahlvorschläge mussten bei den jeweiligen Kreiswahlleitern bis zum 14. Januar 2021 eingereicht werden. Parteien, die nicht im Landtag vertreten sind, mussten je Kreiswahlvorschlag 75 Unterstützungsunterschriften vorlegen (für ein landesweites Antreten in allen 70 Wahlkreisen also mindestens 5.250 Unterstützungsunterschriften (70·75)).
Insgesamt traten 21 Parteien mit zusammen 872 Kandidaten sowie acht Einzelbewerber an.[12] Diese waren nach dem Ergebnis der Wahlen 2016, für neu antretende Parteien alphabetisch, auf dem Wahlzettel gereiht:
Koalitionsaussagen vor der Wahl
BearbeitenDie FDP signalisierte mit ihrem Landesvorsitzenden Michael Theurer und ihrem Spitzenkandidaten Hans-Ulrich Rülke schon 2019 die Bereitschaft für eine grün-gelbe Koalition.[13] Die Fortsetzung einer Koalition unter der Führung der Grünen mit der Wahl eines Nachfolgers des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann stellte Rülke ebenfalls in Aussicht.[14] Andreas Stoch sagte vor der Landtagswahl, dass die SPD für eine grün-rote Koalition oder eine Ampel-Koalition kämpfen werde und keine Lust auf eine Zusammenarbeit mit der CDU habe.[15]
Umfragen
BearbeitenDie Umfrageinstitute geben in der Regel nur Werte für Parteien an, die aktuell im Parlament vertreten sind sowie diejenigen, die in der jeweiligen Umfrage auf einen Anteilswert von mindestens drei Prozent kommen.[16]
Letzte Umfragen vor der Wahl
BearbeitenInstitut | Datum | Grüne | CDU | AfD | SPD | FDP | Linke | Sonst. |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
INSA[17] | 12.03.2021 | 32 % | 23 % | 13 % | 11 % | 11 % | 4 % | 6 % |
Forschungsgruppe Wahlen[17] | 11.03.2021 | 34 % | 24 % | 11 % | 10 % | 11 % | 3 % | 7 % |
INSA[17] | 10.03.2021 | 32 % | 25 % | 12 % | 10 % | 11 % | 3 % | 7 % |
Forschungsgruppe Wahlen[17] | 05.03.2021 | 35 % | 24 % | 11 % | 10 % | 10 % | 3 % | 7 % |
Infratest dimap[17] | 04.03.2021 | 33 % | 25 % | 12 % | 10 % | 10 % | 4 % | 6 % |
Landtagswahl 2016 | 13.03.2016 | 30,3 % | 27,0 % | 15,1 % | 12,7 % | 8,3 % | 2,9 % | 3,7 % |
Ältere Umfragen
Bearbeiten2016 – Februar 2021 |
---|
Verlauf
BearbeitenDirektwahl Ministerpräsident
BearbeitenInstitut | Datum | Winfried Kretschmann (Grüne) | Susanne Eisenmann (CDU) | keiner der Abgefragten | |
---|---|---|---|---|---|
Forschungsgruppe Wahlen[18] | 11.03.2021 | 70 % | 13 % | 17 % | |
Forschungsgruppe Wahlen[19] | 05.03.2021 | 70 % | 11 % | 19 % | |
Infratest dimap[20] | 04.03.2021 | 65 % | 17 % | — | |
|
Bewertung möglicher Koalitionen
BearbeitenDie Werte der Umfragen geben die Meinung der Befragten wieder, welche der abgefragten Koalitionen sie positiv bzw. negativ bewerten. Die fehlenden Werte zu 100 % machten keine Angabe.
Institut | Datum | Bewertung | Grüne CDU |
CDU Grüne |
CDU SPD FDP |
Grüne SPD FDP |
---|---|---|---|---|---|---|
Forschungsgruppe Wahlen[19] | 05.03.2021 | positiv | 49 % | 34 % | 25 % | 28 % |
negativ | 27 % | 40 % | 51 % | 46 % | ||
Forschungsgruppe Wahlen[29] | 05.02.2021 | positiv | 44 % | 39 % | 30 % | 26 % |
negativ | 32 % | 37 % | 48 % | 51 % |
Ergebnis
BearbeitenDie Wahlbeteiligung sank im Vergleich zur Landtagswahl 2016 von 70,4 Prozent auf 63,8 Prozent.
Übersicht
BearbeitenPartei | Kurzbezeichnung | Kreis- wahl- vor- schläge |
Stimmen | Sitze | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Anzahl | % | +/− | Erst | Zweit | Gesamt | +/− | |||||
Bündnis 90/Die Grünen | Grüne | 70 | 1.586.192 | 32,6 | +2,3 | 58 | — | 58 | +11 | ||
Christlich Demokratische Union Deutschlands | CDU | 70 | 1.168.975 | 24,1 | −2,9 | 12 | 30 | 42 | ±0 | ||
Sozialdemokratische Partei Deutschlands | SPD | 70 | 535.489 | 11,0 | −1,7 | — | 19 | 19 | ±0 | ||
Freie Demokratische Partei | FDP | 70 | 508.429 | 10,5 | +2,2 | — | 18 | 18 | +6 | ||
Alternative für Deutschland | AfD | 70 | 473.485 | 9,7 | −5,4 | — | 17 | 17 | −6 | ||
Die Linke | Die Linke | 70 | 173.317 | 3,6 | +0,7 | — | |||||
Freie Wähler | Freie Wähler | 69 | 146.259 | 3,0 | +2,9 | — | |||||
Die PARTEI | Die PARTEI | 52 | 59.463 | 1,2 | +0,9 | — | |||||
Basisdemokratische Partei Deutschland | dieBasis | 60 | 48.497 | 1,0 | neu | — | |||||
Klimaliste Baden-Württemberg | KlimalisteBW | 67 | 42.685 | 0,9 | neu | — | |||||
WiR2020 | W2020 | 68 | 41.128 | 0,8 | neu | — | |||||
Ökologisch-Demokratische Partei | ÖDP | 67 | 37.819 | 0,8 | +0,1 | — | |||||
Volt Deutschland | Volt | 44 | 22.782 | 0,5 | neu | — | |||||
Bündnis C – Christen für Deutschland | Bündnis C | 9 | 4.081 | 0,1 | +0,1 | — | |||||
Piratenpartei Deutschland | Piraten | 4 | 2.878 | 0,1 | −0,3 | — | |||||
Demokratie in Bewegung | DiB | 3 | 1.005 | 0,0 | neu | — | |||||
Partei der Humanisten | Die Humanisten | 3 | 976 | 0,0 | neu | — | |||||
Menschliche Welt | Menschliche Welt | 2 | 975 | 0,0 | ±0 | — | |||||
Partei für Gesundheitsforschung | Gesundheitsforschung | 2 | 468 | 0,0 | neu | — | |||||
Eine für Alle – Partei | Eine für Alle – Partei | 1 | 178 | 0,0 | neu | — | |||||
Deutsche Kommunistische Partei | DKP | 1 | 107 | 0,0 | ±0 | — | |||||
Einzelbewerber | 8 | 4.463 | 0,1 | +0,1 | — | ||||||
Sonstige | — | — | — | −2,1 | — | ||||||
Gesamt | 880 | 4.858.571 | 100,0 | ±0 | 70 | 84 | 154 | +11 | |||
Gültige Stimmen | — | 4.859.651 | 99,3 | +0,2 | — | ||||||
Wähler/Wahlbeteiligung | — | 4.894.500 | 63,8 | −6,6 | — | ||||||
Wahlberechtigte | — | 7.671.039 | — |
Ergebnisse nach Regierungsbezirken
Bearbeiten Regierungsbezirk Stuttgart |
Regierungsbezirk Karlsruhe |
Regierungsbezirk Freiburg |
Regierungsbezirk Tübingen | |||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Anzahl/ Stimmen |
% | Kreis- wahl- vor- schläge |
Direkt- man- date |
Sitze | Anzahl/ Stimmen |
% | Kreis- wahl- vor- schläge |
Direkt- man- date |
Sitze | Anzahl/ Stimmen |
% | Kreis- wahl- vor- schläge |
Direkt- man- date |
Sitze | Anzahl/ Stimmen |
% | Kreis- wahl- vor- schläge |
Direkt- man- date |
Sitze | |
Wahlberechtigte | 2.791.347 | 1.943.395 | 1.609.048 | 1.327.249 | ||||||||||||||||
Wähler | 1.807.328 | 64,7 | 1.218.284 | 62,7 | 1.005.725 | 62,5 | 863.163 | 65,0 | ||||||||||||
Gültige Stimmen | 1796.057 | 99,4 | 1.208.592 | 99,2 | 998.011 | 99,2 | 856.991 | 99,3 | ||||||||||||
Grüne | 568.800 | 31,7 | 26 | 23 | 23 | 381.022 | 31,5 | 19 | 15 | 15 | 352.689 | 35,3 | 14 | 12 | 12 | 283.681 | 33,1 | 11 | 8 | 8 |
CDU | 437.362 | 24,4 | 26 | 3 | 17 | 277.684 | 23,0 | 19 | 4 | 11 | 224.965 | 22,5 | 14 | 2 | 7 | 228.964 | 26,7 | 11 | 3 | 7 |
SPD | 213.386 | 11,9 | 26 | 8 | 147.726 | 12,2 | 19 | 6 | 100.338 | 10,1 | 14 | 3 | 74.039 | 8,6 | 11 | 2 | ||||
FDP/DVP | 198.496 | 11,1 | 26 | 8 | 119.962 | 9,9 | 19 | 5 | 103.464 | 10,4 | 14 | 3 | 86.507 | 10,1 | 11 | 2 | ||||
AfD | 175.713 | 9,8 | 26 | 7 | 128.865 | 10,7 | 19 | 5 | 87.441 | 8,8 | 14 | 3 | 81.466 | 9,5 | 11 | 2 | ||||
Die Linke | 58.585 | 3,3 | 26 | 45.771 | 3,8 | 19 | 40.529 | 4,1 | 14 | 28.432 | 3,3 | 11 | ||||||||
Freie Wähler | 52.464 | 2,9 | 26 | 39.155 | 3,2 | 19 | 30.978 | 3,1 | 14 | 23.662 | 2,8 | 11 | ||||||||
Die PARTEI | 25.798 | 1,4 | 24 | 13.952 | 1,2 | 12 | 11.507 | 1,2 | 9 | 8.206 | 1,0 | 7 | ||||||||
dieBasis | 14.918 | 0,8 | 21 | 11.011 | 0,9 | 16 | 12.717 | 1,3 | 12 | 9.851 | 1,1 | 11 | ||||||||
KlimalisteBW | 11.148 | 0,6 | 23 | 13.231 | 1,1 | 19 | 10.558 | 1,1 | 14 | 7.748 | 0,9 | 11 | ||||||||
W2020 | 14.336 | 0,8 | 26 | 11.336 | 0,9 | 17 | 8.730 | 0,9 | 14 | 6.726 | 0,8 | 11 | ||||||||
ÖDP | 13.366 | 0,7 | 26 | 6.634 | 0,5 | 16 | 8.432 | 0,8 | 14 | 9.387 | 1,1 | 11 | ||||||||
Volt | 5.903 | 0,3 | 14 | 8.959 | 0,7 | 14 | 4.332 | 0,4 | 8 | 3.588 | 0,4 | 8 | ||||||||
Übrige Parteien | 2.635 a | 0,1 | 7 | 2.884 b | 0,2 | 6 | 1.331 c | 0,1 | 4 | 3.818 d | 0,4 | 8 | ||||||||
Einzelbewerber | 3.147 | 0,2 | 5 | 400 | 0,0 | 2 | — | 916 | 0,1 | 1 | ||||||||||
Überhang- und Ausgleichsmandate |
Grüne: 7 Überhangmandate CDU: 5 Ausgleichsmandate SPD: 2 Ausgleichsmandate FDP: 2 Ausgleichsmandate AfD: 2 Ausgleichsmandate |
Grüne: 4 Überhangmandate CDU: 3 Ausgleichsmandate SPD: 2 Ausgleichsmandate FDP: 2 Ausgleichsmandate AfD: 1 Ausgleichsmandat |
Grüne: 2 Überhangmandate CDU: 1 Ausgleichsmandat AfD: 1 Ausgleichsmandat |
Überhangmandate und die bei ihrem Auftreten auf Ebene der Regierungsbezirke zugeteilten Ausgleichsmandate führen zur überproportionalen Vertretung einzelner Regierungsbezirke.[33] So sind die Regierungsbezirke Stuttgart und Karlsruhe überrepräsentiert und die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen unterrepräsentiert.
Stimmenanteil der Parteien nach Wahlkreisen
BearbeitenDie folgenden Karten zeigen, mit welchem Ergebnis die Parteien mit mindestens drei Prozent Stimmenanteil in den einzelnen Wahlkreisen abgeschnitten haben.
-
Bündnis 90/Die Grünen
Höchstwert: 44,8 % (Stuttgart I)
Tiefstwert: 23,7 % (Neckar-Odenwald) -
Christlich Demokratische Union
Höchstwert: 35,9 % (Ehingen)
Tiefstwert: 13,3 % (Freiburg II) -
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Höchstwert: 21,7 % (Mannheim I)
Tiefstwert: 5,8 % (Biberach) -
Freie Demokratische Partei
Höchstwert: 17,0 % (Enz)
Tiefstwert: 5,9 % (Freiburg II) -
Alternative für Deutschland
Höchstwert: 15,8 % (Pforzheim)
Tiefstwert: 3,3 % (Stuttgart I) -
Die Linke
Höchstwert: 11,2 % (Freiburg II)
Tiefstwert: 2,1 % (Göppingen) -
Freie Wähler
Höchstwert: 9,7 % (Aalen)
Tiefstwert: 0,9 % (Stuttgart I)
Regierungsbildung
BearbeitenParteien | Sitze |
---|---|
Absolute Mehrheit (≥ 78 Sitze) | |
Grüne, CDU | 100 |
Grüne, SPD, FDP | 95 |
CDU, SPD, FDP | 79 |
Sitze gesamt | 154 |
Am 3. April 2021 einigten sich Grüne und CDU auf die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen. Teile der Grünen jedoch favorisierten eine Ampelkoalition mit der SPD und der FDP. Ministerpräsident Winfried Kretschmann hingegen bevorzugte die Fortsetzung der bisherigen Koalition mit der CDU und setzte diesen Wunsch durch.[34] Am 12. Mai 2021 wurde Winfried Kretschmann mit 95 Stimmen erneut zum Ministerpräsidenten einer grün-schwarzen Koalition gewählt. Er erhielt fünf Stimmen weniger, als die Regierungskoalition über Sitze verfügt.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Landtagswahl 2021, Wahlergebnis und Analysen, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
- Informationsseite Landtagswahl 2021 in Baden-Württemberg des Innenministeriums von Baden-Württemberg
- Landtagswahl in Baden-Württemberg 2021 auf dem Informationsportal zur politischen Bildung
- Wahlportal zur Landtagswahl 2021 der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hochspringen nach: a b Ergebnis der Landtagswahl 2021. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, abgerufen am 2. April 2021.
- ↑ Wahltermine in Deutschland. In: wahlrecht.de
- ↑ Wahlrecht und Wahlsystem zum Landtag von Baden-Württemberg. (PDF) In: landtagswahl-bw.de. Abgerufen am 2. April 2016.
- ↑ Landtagswahl 2021. In: im.baden-wuerttemberg.de. Abgerufen am 1. Juli 2020.
- ↑ Wahlanfechtung der Landtagswahl angekündigt, falls Wahlgesetz nicht an Corona-Bedingungen angepasst wird. Abgerufen am 1. Juli 2020.
- ↑ Petition: Vielfalt zur Landtagswahl 2021 sicherstellen. In: Piratenpartei Baden-Württemberg. 15. Mai 2020, abgerufen am 1. Juli 2020.
- ↑ Werden Kleinparteien bei der Landtagswahl benachteiligt? In: regio-tv.de. 20. April 2020, abgerufen am 1. Juli 2020.
- ↑ Empfehlungen des Ministeriums für Soziales und Integration, des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration und der Landeswahlleiterin zu Infektionsschutzmaßnahmen bei der Durchführung von Aufstellungsversammlungen für die Landtagswahl. (PDF) In: im.baden-wuerttemberg.de. Abgerufen am 1. Juli 2020.
- ↑ Hohe Hürde vor Landtagswahl: Kleinparteien klagen gegen Wahlgesetz. In: stuttgarter-zeitung.de. Abgerufen am 21. September 2020.
- ↑ Gericht: Kleine Parteien bei BW-Landtagswahl benachteiligt. In: swr.de. Abgerufen am 13. November 2020.
- ↑ Baden-Württemberg senkt Wahlhürde für kleine Parteien. In: zeit.de. 12. November 2020, abgerufen am 13. November 2020.
- ↑ Wahlvorschläge für die Landtagswahl in Baden-Württemberg am 14. März 2021. (pdf) In: baden-wuerttemberg.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. Februar 2021; abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Arnold Rieger: FDP und Winfried Kretschmann: Liberale liebäugeln mit den Grünen - Baden-Württemberg. In: stuttgarter-zeitung.de. 25. September 2019, abgerufen am 5. März 2024.
- ↑ Direkt aus dem dpa-Newskanal: Wahlen - Stuttgart - Rülke: Ampel auch mit Kretschmann-Nachfolger fortsetzen. In: sueddeutsche.de. 2. März 2021, abgerufen am 28. Januar 2024.
- ↑ dpa Baden-Württemberg: Parteien: SPD hat laut Stoch "keine Lust" auf Koalition mit der CDU. In: zeit.de. 29. Januar 2021, abgerufen am 27. Januar 2024.
- ↑ FAQ: Wo kommen die Daten für den Baden-Württemberg-Trend her? In: swr.de. Abgerufen am 9. März 2021.
- ↑ Hochspringen nach: a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab Übersicht der Sonntagsfragen zur nächsten Landtagswahl in Baden-Württemberg. In: wahlrecht.de
- ↑ Amtsinhaber in beiden Ländern deutlich vorn. In: zdf.de. Abgerufen am 11. März 2021.
- ↑ Hochspringen nach: a b Gewünschter Ministerpräsident: Viel Zustimmung für Kretschmann. In: zdf.de. Abgerufen am 5. März 2021.
- ↑ Kretschmann nach wie vor mit Amtsbonus. In: swr.de. Abgerufen am 4. März 2021.
- ↑ Vor Wahlen: Rückhalt für Ministerpräsidenten. In: zdf.de. Abgerufen am 5. Februar 2021.
- ↑ CDU deutlich hinter Grünen, Kretschmann büßt Beliebtheit ein. In: swr.de. Abgerufen am 4. Februar 2021.
- ↑ Neue INSA-Umfrage: Grüne und CDU gleichauf. In: stuttgarter-nachrichten.de. Abgerufen am 13. Januar 2021.
- ↑ Kretschmann weiter mit Amtsbonus. In: swr.de. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
- ↑ Sonntagsfrage: Grüne auf Rekordhoch, SPD sackt ab. In: swr.de. Abgerufen am 19. September 2019.
- ↑ Kretschmann mit deutlichem Amtsbonus. In: swr.de. Abgerufen am 28. März 2019.
- ↑ Bürger zufrieden mit Kretschmann und den Grünen. In: presseportal.de. Abgerufen am 4. Februar 2019.
- ↑ Direktwahl Ministerpräsident/-in: Kretschmann parteiübergreifend geschätzt. In: swr.de. Abgerufen am 12. September 2018.
- ↑ Politbarometer-Extra Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Februar 2021, In: forschungsgruppe.de
- ↑ Statistisches Landesamt: Ergebnis nach Regierungsbezirken
- ↑ Statistisches Landesamt: Sitzverteilung nach Regierungsbezirken
- ↑ Land Baden-Württemberg: Vorläufige Ergebnisse der Landtagswahl
- ↑ Baden-Württemberg, auf wahlrecht.de
- ↑ Die Zeit: Grüne und CDU einigen sich auf Koalitionsverhandlungen