Liste der Stolpersteine in Buskerud

Wikimedia-Liste

Die Liste der Stolpersteine in Buskerud listet alle Stolpersteine in der norwegischen Provinz (Fylke) Buskerud auf. Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden vom deutschen Künstler Gunter Demnig konzipiert und werden zumeist von ihm selbst verlegt. Im Regelfall liegen die Stolpersteine vor dem letzten selbstgewählten Wohnort des Opfers. Stolpersteine werden auf Norwegisch snublesteiner genannt.

Alle Stolpersteine dieser Provinz sind jüdischen Opfern gewidmet. Die ersten Verlegungen fanden im Juni 2014 in Hønefoss und Hurum, nun Teil der Kommune Asker in der Provinz Akershus, statt.

Holocaust in Norwegen

Bearbeiten

Norwegen war von 9. April 1940 bis 8. Mai 1945 von deutschen Truppen besetzt. Damals befanden sich etwa 2100 jüdische Norweger und Flüchtlinge aus Mitteleuropa im Land. Von diesen konnten sich rund tausend Personen ins neutrale und nicht besetzte Schweden retten. Am 26. November 1942 wurden 532 norwegische Juden (302 Männer, 188 Frauen und 42 Kinder) von norwegischer Polizei und Gestapo der SS übergeben. Sie gelangten mit einem Frachtschiff des Norddeutschen Lloyd, der Donau, nach Stettin und wurden von dort in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. 346 von ihnen, darunter alle Frauen und Kinder, wurden unmittelbar nach der Ankunft am 1. Dezember 1942 in den Gaskammern ermordet. 186 Männer überstanden die Selektion und bekamen die Nummern 79064 bis 79249 eintätowiert.[1] Nur neun von ihnen überlebten die Shoah.[2] Am 25. Februar 1943 wurden weitere 158 Juden mit der Gotenland nach Stettin verschifft und über Berlin nach Auschwitz gebracht.[3] 28 Männer wurden als arbeitsfähig eingestuft, die anderen sofort ermordet. Dies geschah am 3. März 1943.

Stolpersteine in Buskerud

Bearbeiten

Ringerike

Bearbeiten

In der Kleinstadt Hønefoss, zur Kommune Ringerike gehörig, wurden acht Stolpersteine verlegt:

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
  HIER LEBTE
ALEXANDER MOSES
SCHARFF
GEBOREN 1882
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
GETÖTET 1.12.1942
Hønefoss,
Søndre Torv
Alexander Moses Scharff (1882–1942)[4]
  HIER LEBTE
BJØRN MEIER
SCHARFF
GEBOREN 1940
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
GETÖTET 1.12.1942
Hønefoss,
Søndre Torv
Bjørn Meier Scharff (1940–1942)[5]
  HIER LEBTE
HERMAN RAFAEL
SCHARFF
GEBOREN 1911
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
GETÖTET JAN. 1943
Hønefoss,
Søndre Torv
Herman Rafael Scharff (1911–1943)[6]
  HIER LEBTE
IDAR SCHARFF
GEBOREN 1941
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
GETÖTET 1.12.1942
Hønefoss,
Søndre Torv
Idar Scharff (1941–1942)[7]
  HIER LEBTE
JACOB SCHARFF
GEBOREN 1908
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
GETÖTET DEZ. 1942
Hønefoss,
Søndre Torv
Jacob Scharff (1908–1942)[8]
  HIER LEBTE
JESSY SCHARFF
GEBOREN 1921
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
GETÖTET 1.12.1942
Hønefoss,
Søndre Torv
Jessy Scharff (1921–1942)[9]
  HIER LEBTE
JULIUS MEILACH
SCHARFF
GEBOREN 1914
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
GETÖTET 14.1.1943
Hønefoss,
Søndre Torv
Julius Meilach Scharff (1919–1943)[10]
  HIER LEBTE
LISA LEA SCHARFF
GEB. BOBROW
GEBOREN 1919
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
GETÖTET 1.12.1942
Hønefoss,
Søndre Torv
Lisa Lea Scharff geb. Bobrow (1919–1942)[11]

Verlegedaten

Bearbeiten

Die Stolpersteine in der Provinz Buskerud wurden am 12. Juni 2014 verlegt.[12]

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Danuta Czech: Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939–1945. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1989, ISBN 3-498-00884-6, S. 347
  2. Astrid Hygen Meyer: Aldri mer 26. november. In: klassekampen.no. Jødisk Museum Oslo, abgerufen am 28. April 2020.
  3. Israel Gutman, Eberhard Jäckel, Peter Longerich, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Enzyklopädie des Holocaust – die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden. 2. Auflage. Piper, München/Zürich, April 1998, ISBN 3-492-22700-7, B. II, S. 1013–1016, Stichwort: Norwegen
  4. Snublestein.no: SCHARFF, abgerufen am 20. April 2020.
  5. Snublestein.no: BJØRN MEIER SCHARFF, abgerufen am 20. April 2020.
  6. Snublestein.no: HERMAN RAFAEL SCHARFF, abgerufen am 20. April 2020.
  7. Snublestein.no: IDAR SCHARFF, abgerufen am 20. April 2020.
  8. Snublestein.no: JACOB SCHARFF, abgerufen am 20. April 2020.
  9. Snublestein.no: JESSY SCHARFF, abgerufen am 20. April 2020.
  10. Snublestein.no: JULIUS MEILACH SCHARFF, abgerufen am 20. April 2020.
  11. Snublestein.no: LISA LEA SCHARFF, F. BOBROW, abgerufen am 20. April 2020.
  12. Hedrer norske Holocaust-ofre, abgerufen am 20. April 2020.