NSU Konsul

deutsches Motorrad von NSU

Die NSU Konsul (351 OS-T und 501 OS-T) ist ein Motorrad, das die NSU Werke, Neckarsulm, in den Versionen I und II mit 349-cm³- oder 498-cm³-Motor zu Beginn der 1950er-Jahre bauten. Es war das letzte NSU-Modell in diesen Hubraumklassen. 14.213 Stück wurden insgesamt hergestellt.[1]

NSU
Konsul
Hersteller NSU Werke
Produktionszeitraum 1951 bis 1954
Klasse Motorrad
Motordaten
Motor und Getriebe der Konsul;
links über dem Kickstarter der Ölbehälter der Trockensumpfschmierung
Hinterradaufhängung mit verstellbarer Teleskopfederung
NSU Konsul in Fahrt
NSU Konsul Motorrad 351 OS-T mit Seitenwagen Steib S350

Motor und Kraftübertragung

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Der Einzylinder-Viertaktmotor der Konsul entspricht weitgehend den Motoren der Vorkriegsmodelle 351 OSL bzw. 501 OSL. Er hat schräg gegenüber hängende Ventile in einem Leichtmetallzylinderkopf, die von zwei untenliegenden Nockenwellen über Schlepphebel, Stoßstangen und Kipphebel betätigt werden.[2][1] Die Stoßstangen bewegen sich ähnlich wie bei der Horex Regina in einem gemeinsamen Schutzrohr, was den Eindruck eines Motors mit Königswelle und obenliegender Nockenwelle erweckt. Die Konsul hat einen Doppelportauspuff, das heißt, der Auslass gabelt sich im Zylinderkopf und mündet in zwei Auspuffrohre und ‑töpfe. Rechts neben dem Hinterrad ist der Öltank der Trockensumpfschmierung angebracht, der äußerlich dem Werkzeugbehälter auf der gegenüberliegenden Seite entspricht. Die Konsul hat eine Noris-Lichtmaschine, die über eine Kette angetrieben wird. Anders als bei den Vorkriegsmodellen der OSL-Baureihe wird der Zündzeitpunkt drehzahlabhängig automatisch durch Fliehkraft und nicht manuell verstellt.

Motor und Vierganggetriebe sind in klassischer Bauweise getrennt hintereinander angeordnet und durch einen großen Kettenkasten aus Aluminium verbunden. Der Kettenkasten kapselt die Duplex-Primärkette und die Kupplung. Geschaltet wird wie früher bei englischen Motorrädern üblich mit dem rechten Fuß und mit dem ersten Gang oben. Zum Hochschalten in die weiteren Gänge wird der Schalthebel nach unten getreten.[3] Für Solo- oder Seitenwagenbetrieb waren unterschiedliche Übersetzungen lieferbar. Eine voll gekapselte Einfachrollenkette auf der linken Seite überträgt die Kraft an das Hinterrad.

Rahmen und Fahrwerk

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Die NSU Konsul hat einen geschlossenen Brückenrohrrahmen, Teleskopgabel mit hydraulischer Dämpfung und eine ebenfalls hydraulisch gedämpfte Teleskop-Geradewegfederung am Hinterrad. Eine Besonderheit der Hinterradfederung war damals die „Vorspannung“, mit der sie sich wahlweise dem Betrieb nur mit Fahrer oder mit Sozius anpassen lässt. Der Sattel ist ein Schwingsattel mit Zugfedern.[3]

Das Motorrad ist weitestgehend schwarz emailliert und mit Zierlinien versehen; die Seitenteile des Tanks, Auspuffrohre und Schalldämpfer sowie der Lenker sind verchromt.[3]

Technische Daten

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351 OS-T 501 OS-T
Verkaufsbezeichnung Konsul I Konsul II
Baujahre 1951–1953 1951–1954
Motor fahrwindgekühlter Einzylinder-Viertaktmotor, Kickstarter
Ventilsteuerung OHV-Ventilsteuerung (hängende Ventile)
Bohrung × Hub 75 mm × 79 mm 80 mm × 99 mm
Hubraum 349 cm³ 498 cm³
Verdichtungsverhältnis 6,3 : 1
Leistung 18 PS (13,2 kW) bei 5500/min 22 PS (16,2 kW) bei 5000/min
Vergaser Bing 2/26/13 Bing 2/27/1
Schmierung Trockensumpf mit Zahnradpumpe
Getriebe 4-Gang-Getriebe (getrennt eingebaut) mit Fußschaltung
Endantrieb Rollenkette
Rahmen geschlossener Brückenrahmen
Radstand 1414 mm
Radaufhängung vorn Teleskopgabel, hydraulische Dämpfung
Radaufhängung hinten Geradweghinterradfederung, hydraulische Dämpfung
Reifen 3.50–19 (mit Seitenwagen hinten 4.00–19)
Bremsen Innenbackenbremsen, Ø 180 mm
Leergewicht 190 kg 195 kg
Tankinhalt 14,5 Liter
Höchstgeschwindigkeit ca. 110 km/h ca. 125 km/h
Preis 2290,00 DM 2450,00 DM
Stückzahl 8247 5966

Anmerkung: Die technischen Daten variieren je nach Quelle geringfügig.[1][4][5][6]

NSU Konsul für Sporteinsätze

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Für Einsätze im Motorsport lieferte NSU eine leistungsgesteigerte Ausführung der Konsul II. Der Motor hatte nur einen Auspuffkanal (sogenanntes Einportsystem), offen liegende Haarnadelventilfedern, größere Ventile, eine geänderte Nockenwelle und einen größeren Vergaser. Die Leistung betrug 33 PS (24,3 kW).[1]

Siehe auch

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Commons: NSU Konsul – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c d Peter Schneider: NSU 1873–1984 • Vom Hochrad zum Automobil. 2. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-01086-0.
  2. Konsul-Ersatzteilliste. Auf NSU-Konsul.de.
  3. a b c Prospekt Besser fahren auf NSU. DW 1068 200 101 29.
  4. Katalog 100 Motorräder. Verlag für Handel und Wirtschaft, Müller & Co., München 1952
  5. Konsul I und II. 4. März 2010. Auf Baumgartner-Thomas.de, abgerufen am 27. Dezember 2022.
  6. Website NSU Konsul, abgerufen am 20. Juni 2011. (Memento vom 24. Oktober 2013 im Internet Archive)