Werner Murgg
Werner Murgg (* 7. Februar 1958 in Graz) ist ein steirischer Politiker (KPÖ). Er ist Stadtrat in Leoben und seit 2005 Abgeordneter zum Landtag Steiermark.
Leben
BearbeitenMurgg studierte Philosophie und Geschichte an der Universität Graz und promovierte in der Folge zum Doktor. Neben seinem Studium war er als Taxifahrer tätig und schrieb für die damalige KPÖ-Tageszeitung „Wahrheit“.[1] Zur KPÖ war Murgg 1988 „aus weltanschaulichen Gründen“ gestoßen, 1994 übersiedelte er nach Leoben. Er arbeitete dort zunächst als Bezirkssekretär der KPÖ und wurde 1995 in den Gemeinderat von Leoben gewählt. 2005 stieg er, nachdem die KPÖ ihren Stimmenanteil auf 10,5 % mehr als verdoppeln konnte, zum nicht amtsführenden Stadtrat auf. Zudem kandidierte Murgg auf Platz 2 des KPÖ-Landeswahlvorschlags[2] für die Landtagswahl 2005 und wurde am 25. Oktober 2005 als Abgeordneter im Landtag Steiermark angelobt.
Bei der Gemeinderatswahl in Leoben am 21. März 2010 verteidigte Werner Murgg als Spitzenkandidat der KPÖ, die 10,29 Prozent erreichte,[3] seine Position als Stadtrat der zweitgrößten Stadt der Steiermark. Bei der steirischen Landtagswahl am 26. September 2010 erreichte der auf der Landesliste zweitgereihte Werner Murgg erneut ein Landtagsmandat und hat für die KPÖ als nunmehr kleinste Fraktion im Landtag Steiermark die Funktion des dieser Fraktion zustehenden Obmanns des Kontrollausschusses inne.
Bei Reisen in die international nicht anerkannte Volksrepublik Donezk im Mai 2019 und nach Belarus im August 2021 nahm er Stellung für die dortigen Machthaber. Im belarussischen Fernsehen rief er zu Solidarität gegen die Sanktionen der EU gegen Belarus auf und unterstützte politische Positionen des Diktators Aljaksandr Lukaschenka.[4] Nach Publikwerden erklärte Murgg, er distanziere sich klar vom Regime in Belarus und lehne lediglich die Sanktionen ab.[5]
Für die Landtagswahl in der Steiermark 2024 verzichtete er auf eine Kandidatur, seinen Listenplatz soll Alexander Melinz, Referent im Landtagsklub, einnehmen.[6]
Murgg ist verantwortlicher Chefredakteur des vom Verein zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit fortschrittlicher Kommunalpolitiker herausgegebenen KPÖ-Blatts Rund um den Schwammerlturm, Gemeindemitteilungsblatt für die Region Leoben. Privat engagierte er sich in der Burgenforschung, 2009 erschien sein Werk Burgruinen der Steiermark als Teil der vom Bundesdenkmalamt herausgegebenen Reihe Fundberichte aus Österreich.[7]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Judenburger Rundschau auf ALO, Austrian Literature Online. Ausgabe 79, März 2006
- ↑ Land Steiermark Landeswahlvorschlag der KPÖ-Steiermark für die Landtagswahl 2005
- ↑ Ergebnis der steirischen Gemeinderatswahlen vom 21. März 2010
- ↑ Claudia Gigler und Nina Koren: Dunkelrote Schatten: Die merkwürdigen Reisen des Kommunisten Murgg gen Osten. In: Kleine Zeitung. 30. September 2021, abgerufen am 30. September 2021.
- ↑ Walter Müller: KPÖ-Politiker Murgg distanziert sich von Regime in Belarus. In: Der Standard. 30. September 2021, abgerufen am 30. September 2021.
- ↑ Klimt-Weithaler gibt KPÖ-Führung ab. In: ORF.at. 24. Oktober 2023, abgerufen am 24. Oktober 2023.
- ↑ Werner Murgg und die Ruinen. In: kpoe-steiermark.at. Dezember 2009, abgerufen am 6. August 2024.
Weblinks
Bearbeiten- Autorenprofil von Werner Murgg bei der Alfred Klahr Gesellschaft – Verein zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung
- Presseinformation der KPÖ Steiermark vom 25. Oktober 2005 ( vom 13. Dezember 2009 im Webarchiv archive.today)
- Gen. Werner Murgg ist 50 7. Februar 2008
- Werner Murgg auf www.meineabgeordneten.at
Personendaten | |
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NAME | Murgg, Werner |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker (KPÖ), Landtagsabgeordneter |
GEBURTSDATUM | 7. Februar 1958 |
GEBURTSORT | Graz |