Mission: Der Kurier ist das Boulevardblatt der Wikipedia-Gemeinschaft. Nicht neutral, nicht enzyklopädisch, aber hoffentlich unterhaltsam und informativ berichtet er, was die Wikipedia gerade bewegt.
Katastrophenlisten und mehr
Liste der Unglücksfälle, an welchen in dem Fürstenthum Bayreuth in den Jahren 1777–1787 Menschen gestorben sind. Irrelevant? Nicht für Friedrich Karl Gottlob Hirsching, der genau das im Journal von und für Teutschland veröffentlichte. Er wäre wohl ein toller streitbarer Wikipedianer, wenn er nicht schon vor 206 Jahren mit nur 37 Jahren gestorben wäre. Oder vielleicht doch ein Troll? Posthum schreibt Samuel Baur über ihn, er sei ein „fleißiger literarischer Sammler, aber ohne hervorstechende Talente, der überdieß manche Sünde gegen den guten Geschmak begieng und sich durch seine beleidigende Heftigkeit in manche gelehrte Streitigkeit verwickelte“. Aber immerhin hat er ein Bibliothekenlexikon, ein Museumslexikon, ein 17-bändiges Personenlexikon, ein deutsches Staatenlexikon und den ersten Band eines Klosterlexikons hinterlassen. Das kann (noch) nicht jeder Wikipedianer von sich sagen... (ap, 30.4.)
Blutprobe
Der Plan klingt einfach und wurde in der Menschheitsgeschichte schon zigmillionenfach gespielt: Du gibst mir etwas, dafür mache ich etwas für dich - ein simples Dienstleistungsgeschäft. Ein solches gibt es auch in der Wikipedia mit den Auftragsarbeiten seit geraumer Zeit. Nun erreicht diese Form jedoch einen neuen Höhepunkt: Seit gestern bietet ein Dienstleister einen privaten Review und will dafür „Cash“ sehen - nicht in Form von Barem sondern in Form einer Gegenleistung, die der potentielle Kunde zu leisten hat.
"Ich bin mal wieder durch den Review gegangen und habe gemerkt, dass so viele Artikel hier versauern, obwohl es schlicht ein paar Kommentare bedurft hätte", schilderte der Reviewer dem Kurier gestern abend. Bei dem Angebot, welches er auf dieser Seite anbietet, haben auch schon die ersten User Blut geleckt - im wahrsten Sinne des Wortes, und so heisst der erste bezahlte Review Blut und wird mit Urin bezahlt. (Nec, 26.4.)
Holzauge, sei wachsam
„Aber... aber das ist ja meine Unterschrift!“ Harald S. (wahrer Name der Redaktion bekannt) ist völlig fassungslos: durch Zufall ist er einem Beitrag begegnet, der seine Unterschrift trägt. Nur dass dieser Beitrag nicht von ihm stammt. „Ich bin völlig fassungslos!“, so der geschockte Benutzer. Viele Benutzer vertrauen blind auf die automatisch generierte Unterschrift, die bei Diskussionsbeiträgen durch --~~~~ erzeugt wird. Dieses Vertrauen machen sich immer wieder skrupellose Betrüger zunutze. Denn bei der so genannten Unterschrift handelt es sich mitnichten um eine fälschungssichere Signatur, sondern lediglich um einen mit Datumsstempel versehenen Link auf eine Benutzerseite. Besonders bei Löschdiskussionen und im Umgang mit umtriebigen Vandalen kommt es vor, dass Unterschriften von Hand gefälscht und aufrechte Benutzer verleumdet werden.
Die Wikipolizei rät: Benutzer sollten im Zweifelsfall immer den Versionsunterschied aufrufen und darauf achten, dass die oben angezeigte IP bzw. der Benutzername mit der an den Beitrag angefügten Unterschrift übereinstimmt. Bei in der Beobachtungsliste angezeigten Artikeln genügt hierzu ein einziger Mausklick.
Besonders tückisch sind Unterschriften mit internationalen Sonderzeichen, die von vielen Browsern nicht dargestellt werden, und mit deren Hilfe sich so die Unterschrift bereits bestehender Benutzer täuschend echt imitieren läßt.
Benutzer, die keine Tausende von Artikeln bearbeitet haben, können sich beim Verdacht auf Fälschung ihrer Unterschrift die Link-Eigenschaft dieser zunutze machen und auf ihrer Benutzerseite die Spezialfunktion „Links auf diese Seite“ auswählen; dort wird dann jede Seite aufgelistet, die eine Unterschrift enthält. (z, 25.4.)
Schlimmstenfalls Einäugigkeit – POV-Pushing à la FAZ
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beschäftigt sich in einem Artikel ihrer heutigen Ausgabe, online unter dem Titel Bestenfalls Blauäugigkeit verfügbar, mit Vorwürfen, der Wikipedia-Artikel Tibet verbreite in wichtigen Punkten die offizielle chinesische Sichtweise. Neben einigen inhaltlichen Ungenauigkeiten hat unter Wikipedianern insbesondere die Tatsache für Verwunderung gesorgt, dass es sich bei dem FAZ-Autor um einen langjährigen Tibet-Aktivisten und ehemaligen ersten Vorsitzenden der Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID) handelt – eben jenes Vereins, auf dessen Kritik der FAZ-Artikel basiert. Der FAZ-Leser erfährt davon nichts.
Zur Vorgeschichte: Am 4. Dezember 2005 nahm ein anonymer Benutzer im Artikel Tibet Änderungen vor, bei denen unter anderem die Zahlenangaben zur chinesischstämmigen Bevölkerung in Tibet erheblich verändert wurden – ohne konkrete Quellenangaben. Benutzer:Ingochina (ausweislich seiner Benutzerseite hauptberuflich als Sinologe und Ethnologe an einer wissenschaftlichen Institution tätig) machte diese Bearbeitungen als „tendenziöse Verfälschungen“ rückgängig.
Am 21. Dezember 2005 folgte ein längerer, mit „Tibet Initiative Deutschland e.V.“ unterschriebener Beitrag des gleichen anonymen Benutzers auf der Diskussionsseite des Artikels, der die Darstellung des Artikels in zwei Punkten recht detailliert kritisierte: Die Zerstörungen von tibetischen Klöstern und Ermordungen von Mönchen würden zwar nicht verschwiegen, jedoch fälschlicherweise den Roten Garden der Kulturrevolution zugeschrieben statt der chinesischen KP, dies entspräche der offiziellen chinesischen Geschichtsschreibung. Zweitens würde der Anteil der zugewanderten chinesischen Bevölkerung zu niedrig angegeben. Allerdings wurden weiterhin keine konkreten, verifizierbaren Quellenangaben präsentiert. Der Beitrag schien davon auszugehen, dass der Artikel von einem einzelnen, chinafreundlichen Verfasser stammte und endete mit der Bitte an die Redaktion von Wikipedia, die genannten Mängel zu beheben; der Autor des bisherigen Beitrags sei dafür nicht geeignet. Die freundliche Entgegnung von Benutzer:Gugganij, der darauf hinwies, dass Wikipedia-Artikel keinen einzelnen Autor, sondern eine mehr oder weniger große, wechselnde Autorenschaft haben und dazu einlud, den Tibet-Artikel unter Beachtung der Wikipedia-Richtlinien selbst zu bearbeiten, blieb offensichtlich unbeachtet, ebenso die Aufforderung von Benutzer:Babel fish, zu belegen, dass der Beitrag tatsächlich von der TID autorisiert sei.
Die Zweifel an der Urheberschaft der Beschwerde wurden einige Wochen später durch eine vom 9. Februar 2006 datierte Erklärung auf der Website der TID gemildert, die – durch Meldungen über Pläne für eine gedruckte Wikipedia-Gesamtausgabe veranlasst –, die beiden Kritikpunkte wiederholt, der Wikipedia schwerwiegende Geschichtsfälschung vorwirft und beklagt: Administratoren weigern sich, dies zur Kenntnis zu nehmen, um ihr Konzept [dass die Inhalte von den Nutzern stammen] nicht zu verletzen. Man habe mehrfach versucht, auf die Wikipedia Administratoren [sic] einzuwirken. Der Text ist auf der Pressemitteilungs-Seite der TID verlinkt, scheint allerdings in den folgenden Wochen weder in Medienveröffentlichungen aufgegriffen noch irgendwelchen Vertretern der Wikipedia zur Kenntnis gebracht worden zu sein.
Bereits mehrere Tage zuvor, am 2. Februar, hatte jedoch Klemens Ludwig, der spätere Autor des FAZ-Artikels, unter Erwähnung einer solchen Pressemeldung der TID das Presseteam der deutschen Wikipedia kontaktiert. Ludwig ist nicht nur freier Journalist und Buchautor, sondern auch langjähriger Tibet-Aktivist, so leitete er noch 2004 eine Unterschriften- und Postkartenaktion an die Adresse der UNESCO. Von 1994 bis 2000 war er erster Vorsitzender der Tibet Initiative Deutschland e.V., in dem FAZ-Artikel lässt er ausführlich seinen Nachfolger Wolfgang Grader zu Wort kommen. Pikant auch, dass die allererste Bearbeitung des erwähnten anonymen Benutzers am 4. Dezember darin bestand, ein Buch von Klemens Ludwig bei den Literaturhinweisen einzutragen ...
Laut FAZ sieht Grader inzwischen einen der beiden Kritikpunkte (Zerstörung der Klöster) als weitgehend ausgeräumt an. Was den zweiten angeht, so verschweigt der FAZ-Artikel nicht, dass Grader nicht nur an den Angaben des Wikipedia-Artikels, sondern ebenfalls an den in der Wissenschaft verbreiteten Zahlen zweifelt: Wenn Tibetologen aus dem Westen zu Ergebnissen kommen, die Peking nicht gefallen, werden sie kaum noch weitere Genehmigungen für Forschungsaufträge erhalten. Unsere wichtigste Quelle sind die Flüchtlinge in Indien. Als Fazit bleibt wohl das Zitat von Wikipedianerin Elisabeth Bauer, das fairerweise ebenfalls wiedergegeben wird: Im Zweifelsfall, bekräftigt die Pressesprecherin, verläßt sich Wikepedia [sic-FAZ] auf die Wissenschaft. (HaeB, 18.4.2006)
Photo-Finish in der Auskunft
Die wissbegierigen Mitarbeiter der Auskunft, die bereits bahnbrechende Erkenntnisse über Techniken zum Wiederverschließen von geöffneten Überraschungseiern ans Licht brachten (der Kurier berichtete), arbeiten sich nun ins Dunkel der Geschichte vor und fragen:
„Wer war der älteste Mensch, der zu Lebzeiten auf einem nachweisbaren Photo festgehalten wurde?“
Das Rennen bleibt weiterhin spannend! Nachdem der 1759 geborene Veteran des amerikanischen Revolutionskrieges, Daniel Spencer, zusehen mußte, wie er auf Platz drei verdrängt wurde, gab es nun zwei überraschende Schiedsrichterentscheide. Der führende Henry Ware, geboren am 16. Dezember 1756, wurde disqualifiziert, da er bereits 1807 starb - knapp 20 Jahre vor der Anfertigung der ersten haltbaren Photographie im Jahre 1826! Ein glatter Fall von Chronodoping. Der Anti-Jacksonianer Asher Robbins (* 26. Oktober 1757), kurzzeitig auf Platz zwei, wurde ebenfalls suspendiert, da sein jugendliches Aussehen Mißtrauen erregte; Andrew Jackson reibt sich die Hände.
Dafür zieht ein neuer Kandidat am gesamten Feld vorbei und setzt sich mühelos an die Spitze: Samuel Hahnemann, geboren am 10. April 1755. Zwar wie sein amerikanischer Verfolger ohne Zähne, kann er sich jedoch dank seiner homöopathischen Tinkturen bis jetzt behaupten. Damit hat Daniel Spencer als zweiter wieder Anschluß an die Spitze und der frühere Rekordhalter, Albert Gallatin (* 29. Januar 1761), rückt wieder auf den dritten Platz vor. Es folgen John Dalton (* 6. September 1766) auf der undankbaren Holzposition, danach Maria Edgeworth, (* 1. Januar 1767) und knapp hinter ihr Andrew Jackson, (* 15. März 1767), Kopf an Kopf mit Edward Pease (* 31. Mai 1767). Abgeschlagen auf dem achten Platz der einstige Hoffnungsträger, Alexander von Humboldt (* 1769).
Das Rennen bleibt spannend bis zum Schluß - wir berichten weiterhin exklusiv, behalten Sie also diese Seite im Auge! (z, 12./13.4. & dh, 13.4.)
Aktion Winterspeck erfolgreich abgeschlossen
Diesen Winter fand in der Wikipedia erstmalig die Aktion Winterspeck statt – und war ein voller Erfolg: Über 50 zentrale Artikel vom Sex über die Säugetiere bis hin zum Heiligen Römischen Reich fanden ihren Weg in die Lesenswerten und Exzellenten Artikel. Eine Auswertung findet derweil hier statt, die Autoren, die am Ausbau der Artikel wesentlich beteiligt waren, werden mit CDs und DVDs des Directmedia-Verlages belohnt. Die Initiatoren bedanken sich hier nochmals für das rege Interesse und die Mitarbeit (nec, 31.3.)
Französisches Wikiquote stillgelegt
Auf Veranlassung der Wikimedia Foundation wurde das französische Wikiquote-Projekt mit Wirkung vom 29. März 2006 geschlossen. Als Grund wird mangelnde Rechtssicherheit bezüglich der Lizenzierung des Datenmaterials angeführt. Der Inhalt soll komplett gelöscht und das Projekt zum 1. April neu aufgesetzt werden.
Der Maßnahme vorausgegangen war eine Klageandrohung der Betreiber von Evene.fr, einer redaktionell betreuten und vom französischen Kulturministerium geförderten Website, die unter anderem eine umfangreiche Zitatdatenbank bietet. Evene zufolge sei ein beträchtlicher Teil der Inhalte auf Wikiquote dem eigenen Datenbestand entnommen, verletze somit die Lizenzbestimmungen und geltendes französisches Recht. Wikimédia France wurde eine dreiwöchige Frist eingeräumt, den Missstand zu beheben und eine Wiederholung des Vorfalls auszuschließen. Genauere Angaben dazu, welche Zitate betroffen seien, blieben aus.
Entsprechend verhalten und ratlos reagierten die Mitarbeiter von Wikiquote. Die Frist verstrich im September 2005, ohne dass ein nennenswertes Bemühen zur Problemlösung erkennbar war. Kritische Stimmen bemängelten die karge Informationslage, insbesondere nachdem Angaben zum Kläger von der relevanten Meta-Seite gelöscht und darauf verzichtet wurde, den fraglichen Brief zu veröffentlichen. Nun lässt die Wikimedia Foundation verlauten, man habe sich mit der Gegenseite außergerichtlich geeinigt. Sie empfiehlt zudem, auf Presseanfragen zu Details der Einigung ausweichend zu antworten. Als Grund für die Schließung wird ferner die geringe Zahl aktiver Mitarbeiter angegeben, die des Problems nicht würde Herr werden können. Auch sei nicht ausgeschlossen, dass andere Wikimedia-Projekte einem ähnlichen Szenario zum Opfer fielen. Man appelliere an die jeweilige Gemeinschaft, solchen Gefahren vorausschauend zu begegnen. Als Positivbeispiel wird auf den Umgang mit den „DDR-URVs“ in der deutschen Wikipedia angespielt. (jo, 29.3.)
14 neue Wikipedias gegründet
Auf der Mailingliste wurde heute die Gründung vierzehn neuer Wikipedia-Ausgaben annonciert. Da ein starkes Dialektgefälle zwischen dem niederländischen und deutschen Plattdeutsch (Niedersächsisch) besteht und die Schreibung aufgrund der verschiedenen auf dem Niederländischen bzw. Deutschen basierenden Schreibtraditionen stark differiert, wurde zusätzlich zur plattdeutschen eine westniedersächsische Wikipedia eingerichtet. Die Roma und Sinti dürfen sich über eine eigene Wikipedia in Romani freuen. Mit Ligurisch wurde auch der ligurischen Sprache eine Ausgabe gewidmet. Auch die Bewohner von Niederlitauen erhielten eine Wikipedia in ihrem Dialekt, Samogitisch. Mit Banyumasan erhielt auch ein Dialekt der Javanischen Sprache ein eigenes Projekt.
Unsere Kölner dürfen sich über eine Wikipedia in Kölsch freuen, und auch ein deutscher Exportschlager, Pennsylvania Dutch existiert nun als eigenes Projekt. Die Belgier erhielten eine Wikipedia in Westflämisch [1], einem Dialekt, der sich vor allem durch die Aussprache vom Niederländischen unterscheidet. Auch die Franzosen wurden nicht vergessen und sowohl mit einer Wikipedia in Franko-Provenzalisch, als auch einer in Jèrriais [2] bedacht. Im fernen Osten dürfen die Bewohner von Osttimor nun an ihrer Wikipedia in Tetum [3] arbeiten, Karibikbewohner dagegen an Papiamentu [4]. Mit Kalmückisch [5] bekam auch eine mongolische Sprache ein eigenes Wiki.
Und die Kantonesen? Ja, nach jahrelangen, ermüdenden Gefechten auf der Mailingliste wurde allen Einwänden chinesischer Linguisten zum Trotz, das Vorhaben wäre kompletter Unfug, weil sich Kantonesisch vom Chinesischen nu mal nur in der Aussprache, nicht aber der Schrift unterscheide, endlich auch die Kantonesische Wikipedia eingerichtet. Aber da die Volksrepublik China die Wikipedia sowieso blockiert, dürfte dies das geringste Problem der Neugründung sein. Schließlich gibt es seit Urzeiten Wikipedia sogar in solch exotischen Sprachen wie Klingonisch, und auch die nauruanische Wikipedia hat lange mit Artikeln überlebt, die Kenner der Nauruischen Sprache beim besten Willen nicht als solche identifizieren konnten. Der Kurier wünscht allen Projekten gutes Gelingen, wenig Spam und Vandalen und fröhliches Arbeiten. (elian, 26.3.)
Encyclopædia Britannica nimmt Nature unter Beschuss
Am 14. Dezember 2005 hat die renommierte Fachzeitschrift Nature eine Untersuchung über die Artikelqualität der Encyclopædia Britannica im Vergleich zur Wikipedia im Web veröffentlicht, die einen Tag später im Printmagazin publiziert wurde – im Editorial ruft Nature seine Leser dazu auf, sich an der Wikipedia zu beteiligen. Drei Monate später folgt nun eine geharnischte Kritik an Natures Vorgehen durch die Encyclopædia Britannica.
Im Zuge der Evaluierung wurden nach Angaben von Nature 50 Themen aus einem breitgefächerten Bereich von wissenschaftlichen Disziplinen ausgewählt, die sowohl in der Wikipedia, als auch in der Encyclopædia Britannica behandelt werden. Diese 50 Artikel wurden an Peer-Reviewer verschickt, die auf dem entsprechenden Gebiet als Experten gelten. Diese hatten die Aufgabe, die ihnen vorgelegten Artikel auf faktische Fehler, kritische Auslassungen und irreführende Angaben zu prüfen. Jeder Reviewer begutachtete die beiden Artikel zu einem der ausgewählten Themen, ohne dass ihm die jeweilige Quelle genannt wurde. Insgesamt gingen 42 verwertbare Reviews ein, die von Nature in der Untersuchung verarbeitet wurden.
In einem auf der Hauptseite der Encyclopædia Britannica verlinkten Paper (PDF) vom 22. März nimmt diese Stellung zu Natures Veröffentlichung:
In its December 15, 2005, issue, the science journal Nature published an article that claimed to compare the accuracy of the online Encyclopædia Britannica with Wikipedia, the Internet database that allows anyone, regardless of knowledge or qualifications, to write and edit articles on any subject. Wikipedia had recently received attention for its alleged inaccuracies, but Nature’s article claimed to have found that “such high-profile examples [of major errors in Wikipedia] are the exception rather than the rule” and that “the difference in accuracy [between Britannica and Wikipedia] was not particularly great.”
Die Evaluierung von Nature und die Aussage, dass Wikipedia „fast so gut“ wie die Encyclopædia Britannica sei, wurde von zahlreichen Medien weltweit aufgegriffen. Ob Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, Stern oder Spiegel - alle berichteten über das wahlweise überraschend gute Abschneiden der Wikipedia oder unerwartet schlechte Abschneiden der Encyclopædia Britannica.
That conclusion was false, however, because Nature’s research was invalid. As we demonstrate below, almost everything about the journal’s investigation, from the criteria for identifying inaccuracies to the discrepancy between the article text and its headline, was wrong and misleading. Dozens of inaccuracies attributed to the Britannica were not inaccuracies at all, and a number of the articles Nature examined were not even in the Encyclopædia Britannica. The study was so poorly carried out and its findings so error-laden that it was completely without merit. We have produced this document to set the record straight, to reassure Britannica’s readers about the quality of our content, and to urge that Nature issue a full and public retraction of the article.
Die Wikipedianer ihrerseits begrüßten die Untersuchung, die schon lange ausstand. Die Qualität der Encyclopædia Britannica galt jeher als anzustrebendes Ziel und oft wurde ein direkter Vergleich gewünscht. Nature hat diesen als erste in Angriff genommen. Im Gegensatz zu den Medien (inklusive Blogs) waren aber auch Wikipedianer die einzigen, die die Vorgehensweise kritisch betrachteten. So werden beispielsweise im Thread Details der Nature-Untersuchung sowohl vom wikiweisen Ulrich Fuchs, als auch vom aktiven Wikipedia-Vertreter Mathias Schindler Probleme angesprochen, die auch der Text der Encyclopædia Britannica nun nennt.
Nature rearranged and re-edited Britannica articles. In some cases reviewers were sent patchworks of text taken from two or more articles and pieced together in a way that made a mockery of the original entries. The “article” on “aldol reaction” that the journal sent its reviewer consisted of passages taken selectively from two different Encyclopædia Britannica articles and joined together with text evidently written by Nature’s editors. This was dishonest, and it completely misrepresented Britannica’s published coverage of the subject.
Grundsätzlich problematisch an Natures Vorgehensweise war, dass die zugrundeliegenden Daten nicht veröffentlicht wurden. Nach Nachhaken von interessierten Wikipedianern und Medien wurde kurze Zeit später nachgebessert: Die Liste der untersuchten Artikel und nachfolgend die komplette Fehlerliste (DOC) wurden zugänglich gemacht.
Zur Zeit wird seitens der Wikipedia eine Sammlung von Fakten zum Thema verfasst – deutlich interessanter als die Reaktion der kritischen und Kritik gewohnten Wikipedianer dürfte allerdings die Reaktion von Nature auf die hart formulierten Vorwürfe der Encyclopædia Britannica sein. (ava, 22. März)
Noch einmal „Benutzer aus“-Vorlagen
Nachdem der Verbesserungsvorschlag zur Verschiebung der genannten Vorlagen aus dem Vorlagen-Namensraum in den Benutzer-Namensraum des Benutzers „Vorlage“ auf beinahe nur positive Resonanz und zwei begründete Gegenstimmen stieß, wurde jetzt mit der Umsetzung begonnen. Alle Vorlagen, die die Herkunft eines Benutzers verraten, werden nun nach dem Muster „Vorlage:Benutzer aus Bayern“ zu „Benutzer:Vorlage/aus Bayern“ verschoben. Mehr zu den Änderungen, die sich dadurch ergeben, steht hier. Auf die Verschiebungen wird mit einer Vorlage hingewiesen, die sich im Moment auf vielen Benutzerseiten findet. Dort steht auch, wie die betreffende Vorlage jetzt einzubinden ist. Ich bitte euch darum, die Verlinkungen auf euren Seiten dementsprechend umzustellen, damit die Vorlagen wieder korrekt angezeigt werden können. Keine Sorge, in spätestens einer Woche ist die Umsetzung erledigt.
Vielen Dank für euer Verständnis und Gruß. (Budissin, 18. März)
Wer wird Millionär?
23:09:02 999,984...
23:09:05 999.988...
23:09:08 999.994...
23:09:12 1.000.009...
23:09:15 1.000.037
Soviel Gedrängel um einen Meilensteinartikel hatte die Wikipedia bis dato noch nicht gesehen. Welcher Artikel nun der einmillionste Eintrag der englischen Wikipedia ist, steht noch nicht fest, sicher ist jedoch, dass heute am 2. März 2006 die magische Schallmauer durchbrochen wurde. Nicht nur eine übrigens: Im IRC drängelten sich soviele Feiernde in #wikipedia, dass der Channel kurzzeitig von den Freenode-Admins geschlossen werden musste. In #wikipedia-countdown verfolgten über 400 Leute das Rennen um die Million. (Elian Φ, 2.3.)
Nachtrag: Zum Sieger wurde offiziell ein schottischer Bahnhof gekürt, zu dem es mittlerweile auch schon einen Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia gibt. Matt, 2.3.)
2. Nachtrag: Ein Vorschlag auf der Diskussionsseite, dass es einen Löschantrag wegen angeblicher Nichtrelevanz des schottischen Bahnhofs geben sollte, wurde weitgehend ignoriert.
Hamsterstreik legt Wikipedia lahm
Wer wusste das denn schon? Nicht nur im öffentlichen Dienst der einzelnen deutschen Bundesländer wird gestreikt, nein auch die Arbeiter der Wikimedia-Server betraf dies. Die Gewerkschaft „OHGW“ (Offizielle Hamstergewerkschaft der Wikimedia) legte aufgrund akuter Probleme bei den Arbeitnehmern am Montag, den 13. Februar, offiziell einen Warnstreik ein. Den Worten Harry Hamsters, offizieller Vorsitzender der OHGW, zufolge „befinden sich eklatante Fehler im System“, „die Stimmung unter den Hamstern ist in einem 3-Jahres-Tief“. Die Forderungen der Hamster lauten unter anderem Erhöhung der Arbeitsplatzanzahl sowie einzelne Optimismus-Programme, um die Grundstimmung unter den Arbeitnehmern zu verbessern. Laut dem Vorsitzenden Hamster wären weitere Warnstreiks möglich. Vom Streik betroffen waren alle Wikimedia-Projekte, dazu zählen unter anderem Wikipedia, Commons, Wiktionary und Wikisource, jeweils in allen Sprachenversionen. Zum Teil wurden aufgrund der bestreikten DNS-Server auch Beiträge ungewollt geändert, die Aufräumarbeiten sind indes bereits angelaufen. (jc, 13. Februar)
Wikipedia lernt sprechen
Unter dem Namen Podpedia ist jetzt ein Wikipedia-Podcast erschienen. Vorerst soll wöchentlich ein Artikel aus der deutschsprachigen Wikipedia in gekürzter Fassung als Audioversion in Podpedia erscheinen. Außerdem sollen die Audiodateien in den Artikeln verlinkt werden, damit sie auch direkt von dort gehört werden können. Ziel soll es sein, das Wissen der Wikipedia auf neuen Wegen den Menschen näher zu bringen. Das Wikipedia-externe Projekt ist offen für jeden, der mitmachen möchte.
Anscheinend war den Initiatoren das WikiProjekt Gesprochene Wikipedia unbekannt, das bereits seit 2004 existiert und schon zahlreiche Artikel vertont hat. Ein Unterschied zu diesem Projekt ist allerdings, dass nur gekürzte Artikel verwendet werden. Den vollen Umfang des Wissens erfährt der Hörer also nur beim Lesen des Artikels. (Podpedia, 3. Februar, HaeB, 3 Februar)
Wikipedia sperrt den US-Kongress aus
Die Online-Enzyklopädie Wikipedia hat IP-Adressen des US-Kongresses gesperrt. Politiker hatten von den betroffenen Internet-Zugängen ihre eigenen Biografien frisieren lassen.
Als Konsequenz haben die Betreiber der Online-Enzyklopädie jetzt IP-Adressen gesperrt, über die die meisten Büros des US-Kongresses an das Internet angeschlossen sind.
Aus dem US-Kongress heraus lassen sich Wikipedia-Einträge nun nicht mehr anlegen oder ändern - vorerst eine Woche lang. Eine längere Sperre sei aber durchaus gerechtfertigt, denn die Artikel seien systematisch geschönt worden, so Wikipedia. (dcn) Zitat aus Chip-Online. (Anton-Josef, 1. Februar)
Mehr dazu ist im ORF-Bericht zu sehen, der von heute an mehrere Tage auf zib.orf.at/zib2 unter „zib2ondemand“ bzw. folgendem Direktlink angesehen werden kann: [6] Otto Normalverbraucher 3.2.
Offener Brief an die Eltern von Tron - Ein Zeichen von Menschlichkeit
Auf der Diskussionsseite des Artikels über Tron wird noch immer angeregt über den juristischen Streit „Eltern von Tron gegen Wikipedia“ diskutiert. Einigen Wikipedianern ist es ein Anliegen zu zeigen, dass, obwohl die meisten Wikipedianer auf dem allgemeinen Standpunkt des Deutschen Vereins und der Foundation stehen, die Wikipedia keine riesige Ansammlung von absoluten Unmenschen ist. Um ein Zeichen der Menschlichkeit zu setzen, wurde ein offener Brief an die Eltern von Tron verfasst. Natürlich wird nicht jeder damit einverstanden sein, doch gerade deswegen wurde der Brief nicht stellvertretend für die ganze Wikipedia verfasst, sondern nur von den, wie es auch im Brief selbst heißt, „unterzeichnenden Mitarbeiter[n] der Wikipedia“. Jeder, der möchte, kann hier seine Unterschrift unter den Brief setzen. (FreddyE)
Nun kommt Schwung ins Wiktionary
Keine drei Monate nach dem 10.000. Eintrag durch Spacebirdy sind vergangen, als acf am 11. Januar diesen Jahres mit hierhin den 15.000. Eintrag ins deutschsprachige Wiktionary einbrachte. Nachdem dieses zeitweise nur sehr langsam wuchs, endlich eine positive Bilanz. Aber nicht nur bei den Einträgen hat sich einiges getan. Innerhalb nur kurzer Zeit erhielten drei Benutzer den Rang eines Administrators, womit ihre Zahl von vormals neun auf zwölf wuchs. Spacebirdy und Simon erhielten ihre neuen Rechte am 24. Dezember und ich (Rhingdrache) stieß am 14. Januar noch dazu.
Aber genug der statistischen Erhebungen. Eine andere, sehr entscheidende Veränderung hat das deutschsprachige Wiktionary kürzlich erfahren. Ein neuer Namensraum wurde auf Wunsch der Wiktionary-Gemeinschaft am 22. Januar von Brion Vibber eingerichtet, der Verzeichnis-Namensraum. Dieser Namensraum dient dazu, Listen von Fachwörtern oder anderen "Vokabellisten" übersichtlicher zu gestalten und so für Besucher leichtere Suchmöglichkeiten anzubieten und Mitarbeitern bessere Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Noch steckt all das natürlich in Kinderschuhen, und es wartet noch viel Arbeit darauf getan zu werden, aber ich bin zuversichtlich, dass es einen großen Fortschritt mit sich bringen wird. (Rhingdrache, 26. Januar)
Internationale Konkurrenz zum Kurier
Bereits seit Oktober 2005 geben die Wikipedianer Walter und Shizhao mit dem Wikizine einen wöchentlichen Newsletter mit Neuigkeiten aus dem Wikimedia-Universum heraus. Dass Wikizine bisher den meisten Wikipedianern unbekannt ist, sollte eigentlich als Begründung für seine Notwendigkeit ausreichen:
„Wikimedia, has a very serious internall communication problem. There is to much information and it is highly fragmented between many wiki pages, mailing lists and other places. Even if you try to read everything you do not know all wikimedia news“ ([7])
Unter http://www.wikizine.org/ kann der Newsletter abonniert werden. Die Anmeldung bei Gmane ist gerade erfolgt. Die Herausgeber bitten, wichtige Neuigkeiten an ihavenews@wikizine.org zu schicken. (Nichtich, 22. Januar)
Wikipedia.de tot
Nach einer einstweiligen Verfügung des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg am 17. Januar 2006 verlinkt wikipedia.de nicht mehr auf de.wiki.x.io. ...Sicherlich Post 15:41, 19. Jan 2006 (CET), HaeB
Update: Laut heise online war der Einspruch gegen die einstweilige Verfügung erfolgreich. Damit dürfte noch am Freitag, dem 20. Januar, der Zugang über Wikipedia.de freigeschaltet werden. (Z, 20. Januar)
Anonyme Berühmtheit und eine schwer zu findende Stadt
Nicht nur Falschmeldungen, sondern auch unbestrittene Fakten in einem Wikipediaartikel können zu großer Aufregung führen. Zwar existieren im Fall des legendären Hackers Tron mehr Mythen und Verschwörungstheorien als unbestrittene Fakten, doch das, was zu Edit-Wars, Medienecho und dem Eingreifen der Justiz geführt hat, ist lediglich der bürgerliche Name des Hackers. Im Auftrag von Trons Eltern hat das Amtsgericht Berlin eine einstweilige Verfügung gegen die Wikimedia Foundation erlassen, die es verbietet, den vollen Namen von Tron zu nennen. Die erste Version der Verfügung erging am 14. Dezember 2005 gegen die "Wikimedia Foundation Inc, 200 2nd Ave. South 258, 33701-4312 St. Petersburg, Russische Föderation". Fünf Tage später wurde der Adressat dann auf "St. Pertersburg [sic], Florida, Vereinigte Staaten von Amerika" geändert. Ob das Dokument seinen Bestimmungsort inzwischen erreicht hat, ist nicht bekannt.
Die ganze Affäre wirft natürlich einige grundsätzliche Fragen für die deutsche Justiz auf: Inwiefern hat eine Person, die bereits im Rampenlicht der Öffentlichkeit steht (bzw. stand), ein Recht auf Anonymität? Welche Rechtsmittel gibt es gegen eine Internetplattform, die im deutschsprachigen Raum genutzt wird, aber in Übersee betrieben wird? Wie liest man ein Impressum? Wie tippt man eine Adresse ab? Und wo liegt eigentlich dieses Florida?
Zumbo 12.1.
Während die Frau mittlerweile endlich ein weitgehend neutrales Bild gefunden hat, prahlt beim Mann noch immer das sixpackbepackte Model neben dem steinernen David und präsentiert einen gefärbten Manntypus, der mit dem normal gebauten Vertreter seines Geschlechtes wohl nur wenig gemein hat. Dem muss Abhilfe geschaffen werden, darüber sind sich (fast) alle Betrachter einig. Aber woher nimmt man den "typischen" Mann. Gesucht wird eigentlich nur ein ganz normal gebauter Typ, der bereit ist, sich für den Artikel in ähnlicher Pose ablichten zu lassen, wie es die mutige Frau getan hat - Sollte sich ein solcher nicht finden lassen? Der Kurier ruft deshalb die Mannwelt auf, sich bei der Redaktion zu melden. Zumindest im Raum Berlin hat sich ein Fotograf bereit erklärt, die Fotos zu machen - fehlt nur das Model.
Allerdings hat auch unsere Frau so ihre Probleme. Kaum war sie im Artikel eingestellt, begannen die Diskussionen darüber, ob eine Kennzeichnung kultureller Veränderungen von der Gesichtsschminke über Fingernägel bis zur Schamrasur zur Bildbeschreibung gehören. Nun kommt die nächste Kritik: Das Bild sei sexistisch und müsse durch eine Mona Lisa ausgetauscht werden. Angesichts dieser Worte fragt sich der Autor dieser Zeilen: „Was soll man auf solche Kommentare noch entgegnen?“ (nec, 11. Januar)
Das sexistische Problem ist, dass nun eine nackte Frau dargestellt wird, weil offenbar viel leichter eine Frau zu bewegen ist, sich für dieses Bild ablichten zu lassen. Einen Mann mit diesem Mut findet man nicht so einfach. (rr)
Nachtrag: Sofern ein Mann dem Aufruf folgt und sich für Wikipedia fotografieren lässt, möge er bitte bei der Gelegenheit nicht nur ein Foto von vorn, sondern auch eines von hinten aufnehmen. Der Artikel Gesäß sucht auch schon seit längerem ein besseres Bild. (Neitram, 27.02.2006)
Stammtischneugründung in der Löwenstadt
Ja, auch das ehrwürdige Brunswiek will es nun versuchen! Die ehemalige Braunschweigerin, Henriette hat gemeinsam mit Brunswyk eine Initiative für einen Stammtisch aller Braunschweiger Wikipedianerinnen und Wikipedianer gegründet. Eingeladen sind selbstverständlich auch andere ehemalige Braunschweiger(innen) sowie Freunde der Wikipedia aus nahegelegenen Dörfern und Städtchen. Denn, so können wir dem Artikel Braunschweig entnehmen, ist die Stadt Heinrichs des Löwen nur 26 km von Wolfsburg, 56 km von Hannover und nur 80 km von Magdeburg entfernt. Zur Auswahl stehen derzeit zwei Termine: Mittwoch, 18. Januar, oder Donnerstag, 19. Januar, jeweils um 19 Uhr. Nun denn: Der Braunschweiger Löwe wird euch gerne in der Stadt willkommen heißen! Selbstverständlich wird der Kurier an dieser Sache dran bleiben und über das hoffentlich stattgefundene Treffen berichten können. (jc, 11. Januar)
Academy-Vorbereitungen laufen auf Hochtouren
Die Planung der ersten Wikipedia-Academy am 16./17. Juni 2006 ist in vollem Gange. In genau einem halben Jahr werden Wikipedia-Neulinge zwei Tage lang die Gelegenheit erhalten, sich in Göttingen umfassend über die Wikipedia zu informieren. Das in dieser Form weltweit erstmalig veranstaltete Projekt zielt darauf ab, die Wikipedia stärker im universitären Umfeld zu etablieren. In Workshops und Vorträgen werden konkrete Einführungen in die Arbeit mit der Wikipedia für Studierende und Dozenten angeboten. Eine vorläufige Themenliste ist unter Wikipedia:Academy einsehbar. Dort können bis zum 31. Januar auch noch weitere Vorschläge für Workshops oder Vorträge eingereicht werden. Wikipedianer, die im Juni nach Göttingen kommen wollen, sind aufgerufen, sich in die seit heute verfügbare Teilnehmerliste einzutragen. (fs, 07.01.)
Neue Qualitätsstandards
Soll noch einer sagen, die Wikipedianer hätten aus der ganzen Aufregung rund um den John-Seigenthaler-Artikel nichts gelernt. Eine Weile lang schien es noch, als würde die Affäre nur die englischsprachige Wikipedia betreffen. Doch nach dem keineswegs realitätskonformen Frühableben von Bertrand Meyer wurde auch in unserem Sprachraum eine Lawine losgetreten, wie man sich hier überzeugen kann. Nun sind auch die letzten Mitglieder der Wikipedia-Community wachgerüttelt und setzen sich mit aller Kraft dafür ein, dass sich solche Zwischenfälle nicht mehr wiederholen können. Sehr schön wird das im Artikel über Hanspeter Latour sichtbar. Am 2. Januar, Punkt 23:57 Uhr, vermeldete ein anonymer Autor, dass der Schweizer Fußballtrainer vom Grasshopper-Club Zürich zum 1.FC Köln wechselt, und das ganz ohne dass bei der Wikipedia-Redaktion eine notariell beglaubigte Bestätigung in dreifacher Ausführung vorlag. Zum Glück sind unsere Aufpasser nicht nur aufmerksam, sondern auch geduldig, und so gab es insgesamt 17 (in Zahlen: 17) Reverts, mit welchen die höchst spekulative Meldung, welche bislang nur von den Grasshoppers und diversen deutschen Nachrichtensendern bestätigt war, aus der Wikipedia verbannt wurde. Am Folgetag um 14 Uhr traten dann gewisse Ermüdungserscheinungen auf, und nach einer Pressekonferenz des FCK war der Damm gebrochen, der Trainerwechsel blieb im Artikel drin. Jetzt müssen wir hoffen, dass die Pressekonferenz kein Hoax war, denn sonst stehen wir ganz schön blöd da ... Zumbo 3.1.
Stubkennzeichnung bald Geschichte?
Nach dem durch ein Meinungsbild am 28. Dezember beschlossen wurde, sich von Stub-Monatskategorien sowie der Vorlage:Stub zu trennen, hat sich einiges in der deutschsprachigen Wikipedia getan. Zuerst wurden sämtliche Stub-Kategorien gelöscht. Die Vorlage konnte noch nicht gelöscht werden, da sie sich in über 20.000 Artikeln befindet und dazu ein Bot nötig wäre. In der allgemeinen Debatte um Stubkennzeichnungen läuft seit dem 2. Januar auch ein Löschantrag auf das Wikiprojekt Themenstubs. Eine kräftige Taskforce wurde gebildet, die bereits vorhandene Themenstubkategorien kurz vor Mitternacht vorsorglich auflöste. Es folgten Diskussionen auf diversen Diskussionsseiten. Was bleibt, ist die Stubvorlage. Diese ist inzwischen standardmäßig unsichtbar, kann aber per monobook.css (siehe dort) eingeblendet werden. Einige Wikipedianer fürchten, dass mit einer Löschung der Vorlage es auch dem Catscan (siehe unten) nicht mehr möglich sein wird, kurze Artikel zu finden. Dies würde auch die Vorlage:Catscan Portal betreffen, die bereits in einigen Portalen (Rockmusik, Bibel, Feuerwehr, ...) Verwendung findet. Durch diese Vorlage ist es erstmals möglich, sich Stubs für ein Themengebiet anzeigen zu lassen, ohne diese zuvor kategorisieren zu müssen. Erstaunlicherweise bleibt die Anzahl dieser Stubs im unteren dreistelligen Bereich. Kam der Catscan zu spät? Wird es gelingen, 20.000 Stubs zu beseitigen? Werden die Stubkategorisierer eine neue Freizeitbeschäftigung finden? Werden Stubs in Zukunft in den Untiefen der Wikipedia verschwinden? Fortsetzung folgt. Was allerdings sicher ist: Jeder Stub, der bis dahin ausgebaut wurde, stellt kein Problem mehr dar, also: Bitte helft mit, Stubs auszubauen (wenn ihr sie finden könnt)! flo 03.01. und ([8]) Mathias Schindler 10:34, 3. Jan 2006 (CET)
Neue Hauptseite
Nach zwei Meinungsbildern (hier und hier) sowie einigen Anpassungen und Modifikationen ist die neue Hauptseite der deutschsprachigen Wikipedia fertig gestellt und heute um 16:11 Uhr hochgeladen worden. (Q'Alex, 22. April)
1.000.000 Seiten
Fast ganz unbemerkt hat die deutschsprachige Wikipedia die Grenze von 1.000.000 Seiten überschritten. Dazu zählen, neben den normalen Artikeln auch Seiten, die sich außerhalb des Artikelnamensraumes befinden wie zum Beispiel (Benutzer)Diskussionsseiten, keine internen Links enthalten oder nur Weiterleitungen sind. Herzlichen Glückwunsch! (αCentauri, 22. April)
Bücherbörse
Damit nicht weiterhin so manches gute Buch, das andere Wikipedianer möglicherweise gut gebrauchen könnten, im Regal, Keller oder auf dem Speicher verkommt, wurde vor ein paar Tagen die Bücherbörse initiiert. Hier sollen überzählige Bücher getauscht oder verschenkt – jedoch nur in wenigen Ausnahmefällen verkauft – werden. Interessenten, die ein oder mehrere Bücher abzugeben haben, können auf der dortigen Seite ihre Angebote eintragen. Eine Rubrik für Gesuche ist ebenfalls vorhanden, wo man sein Glück einmal versuchen kann. Wird die Bücherbörse angenommen, lohnt sicher ab und an das Suchen und Stöbern. Mit besten Grüssen. (M. Cyron, 20. April)
200. Admin
Mit der Wahl von FritzG am 12. April hat die deutschsprachige Wikipedia inzwischen 200 Administratoren. (Seelenstaub, Schw. 12.4.)
Helferlein für den Bildtransport
Zwar hat sich in einem Meinungsbild die Community entschieden, den lokalen Bilder-Upload in der deutschsprachigen Wikipedia abzuschalten und nur noch Commons zu verwenden, aber wegen Sprach- und Usability-Problemen lässt die Umsetzung dieser Entscheidung auf sich warten. So werden Tag für Tag Bilder hier hochgeladen, die andere Wikipedianer dann mühsam auf Commons transferieren. Magnus Manske hat jetzt den Move-to-commons assistant vorgestellt, ein Tool, das diesen Transfer vereinfacht, indem es die Bildbeschreibung und Upload-Historie weitgehend passend als Kopiervorlage bereitstellt. Wer dazu noch Linux verwendet, kann sich mit Konqueror auch das Bildspeichern auf der lokalen Festplatte sparen: Im Hochladedialog von Commons einfach die direkte URL zum Bild auf der deutschen Wikipedia eingeben, Konqueror erledigt den Rest. Momentan hat der Move-to-commons assistant noch einige Probleme, z.B. mit der Verlinkung „roter“ Benutzerseiten und mit Umlauten, doch diese dürften in Kürze behoben sein. Bis dahin ist besonders sorgfältige Kontrolle der Kopiervorschläge anbracht.(elian/bdk, 6.4.)
80.000 VIPs
81.930 Einträge zählte die Kategorie Living people am 2. April 2006 in der englischen Wikipedia – das heißt, knapp acht Prozent aller Artikel behandeln lebende Personen. Da fragt man sich doch, wer die Berühmtheiten sind, die die strengen Notability-Hürden der englischen Wikipedia genommen haben. Vor allem, wenn man einen Blick in die Personendatensammlung der kleineren deutschsprachigen Schwester wirft: 86.830 Biografien sind dort bis dato insgesamt erfasst, aus mehreren Tausend Jahren Menschheitsgeschichte. (elian, 6.4.)
16.000.000 Edits in der Wikipedia
Am Donnerstag, dem 6. April um 5:30 Uhr morgens fand beinahe unbemerkt ein weiterer Rekord statt: Der sechzehnmillionste (!) Edit in der deutschsprachigen Wikipedia. Im Durchschnitt wurde jede Seite damit etwa 16mal bearbeitet. (Doersino, elian 6.4.)
Wikicities findet Investoren
Das auf MediaWiki basierende werbefinanzierte Unternehmen Wikia, ein kostenloser Hosting-Dienst für Wikis, konnte nach Presseberichten einen größeren Geldbetrag von Investoren entgegen nehmen. (Z, 5.4.)
Langlebige Fakes in der Wikipedia
Trotz der Prüfung durch viele Wikipedianer überleben einige Fakes erschreckend lange. Der Artikel zu Heinrich Gottlieb Follen wurde am 14. September 2005 angelegt und danach von vier Wikipedianern bearbeitet. Ähnlich ging es mit Christian Merck (25. Sep. 05) oder Hanna Pawlowska (8. Sep. 05). Allen gleich ist: sie wurden geschickt gemacht, nur mittels „Offline-Quellen“ und durchaus plausibel geschrieben und an den geschichtlichen Hintergrund angepasst. Sogar ein ganzes Adelsgeschlecht derer von Schmithausen verlebte so mehrere fröhliche Wochen in der Wikipedia. Also, Freunde der Wikipedia: Seid kritischer und prüft. Bei Verdacht holt euch Hilfe bei anderen! (sich, 4.4.)
Wikipedia als Reiseführer
Nachdem die Wikipedia in den vergangenen Jahren Lexikonverleger um den wohlverdienten Schlaf brachte, müssen nun wohl auch die Hersteller von Reiseführern um ihre Nachtruhe fürchten. Mit Wikipedia:Umkreissuche kann jetzt jeder sich die zu einem beliebigen (Urlaubs)Ort benachbarten Wikipediaartikel heraussuchen lassen. Gerüchte, wonach Wikipedia nun auch noch ein Reisebüro Wikitours eröffnen will, werden jedoch entschieden dementiert. (O2, 3.4.)
Pakistan blockiert Wikipedia kurzzeitig
Nach der Blockade von Blogspot, eines der größten Bloganbieter weltweit, hat Pakistan Berichten aus der Blogosphäre zufolge auch Wikipedia am 31. März 2006 gesperrt. Die Sperre wurde nach kurzer Zeit wieder aufgehoben. (elian, 3.4.)
Niederländisches Wikimedia-Chapter gegründet
Aus gemeinhin wohlinformierten Kreisen wurde bekannt, dass wohl irgendwann die letzten Tage (vermutlich am 27. März 2006) ein niederländisches Wikimedia-Chapter (das Wikizine berichtet sogar von zweien) gegründet wurde. Eine offizielle Ankündigung auf foundation-l erfolgte bisher nicht. Mehr verrät vielleicht die niederländische Wikimedia-Website. (elian, 3.4.)
Polnisches Wikipedianer-Treffen in Wrocław
Vom 29. April bis zum 1. Mai treffen die polnischen Wikipedianer in Wrocław zum Polish Wikimedia Meeting 2006. Hauptsprache der Veranstaltung ist polnisch, doch auch internationale Teilnehmer sind herzlich eingeladen, wie Tomasz "Polimerek" Ganicz, Präsident des polnischen Wikimedia-Chapters in einem Posting auf foundation-l betonte. (elian, 3.4.)
Wikimania Call for papers: Frist verlängert
Die Organisatoren der Wikimania 2006 haben die Frist für den Call for Papers verlängert. Bis zum 15. April können noch Vorschläge für Workshops und Tutorials, bis zum 30. April noch Vorträge eingereicht werden. Mehr Informationen auf der Wikimania-Website. (elian, 3.4.)
Eigenes Versionskontrollsystem für MediaWiki
Aufgrund der zahlreichen Ausfälle der CVS-Server von Sourceforge sind die MediaWiki-Entwickler auf ein eigenes Quellcode-Repository umgezogen, damit einher ging auch ein Umstieg auf Subversion. Dieses läuft zur Zeit noch auf einem externen Server. Mehr Informationen dazu auf der MediaWiki-Website. (elian, 3.4.)
Wikiweise feiert Geburtstag
Das vom ehemaligen Wikipedia-Administrator Ulrich Fuchs gegründete Projekt Wikiweise feiert heute seinen ersten Geburtstag. Im ersten Jahr des Bestehens wurden in dem Wikipedia-Fork, der sich von der Wikipedia durch die Existenz einer Enzyklopädiedefinition unterscheidet, etwa 2300 Artikel angelegt oder aus Wikipedia importiert. Auch die Community wächst langsam, durchschnittlich verzeichnet Wikiweise etwa 20 Edits pro Tag. (elian, 3.4.)
Drei neue Sprachausgaben für Wikisource
Wikisource hat drei neue Sprachausgaben erhalten: Tschechisch , Malayalam und Slowakisch. Das Projekt war ursprünglich als ein großes Wiki in vielen Sprachen angelegt und wurde aufgesplittet, als den Beteiligten die babylonische Sprachverwirrung zuviel wurde. Die Aufsplittung scheint dem Projekt neuen Antrieb gegeben zu haben: So entwickelt sich die deutsche Ausgabe gemächlich, aber stetig, zu einem brauchbaren, sorgfältig mit Meta-Informationen versehenen Quellenarchiv, in dem sich auch solche Kostbarkeiten wie eine digitalisierte Ausgabe der Zimmerischen Chronik finden. Zwischen der englischen Wikipedia und dem englischen Wikisource ist unterdessen schon seit einigen Wochen ein heftiger Streit über die Beschreibung von Wikisource auf der Wikipedia-Hauptseite entbrannt. Die von den Wikisource-Mitarbeitern bevorzugte Beschreibung als "The free library" wird von einigen englischen Wikipedianern nicht akzeptiert. Das Communication Committee hat, um solche Probleme allgemein zu lösen, auf Meta-Wiki die Seite Slogans gestartet, auf der einheitliche Taglines diskutiert und festgelegt werden sollen. (elian, 3.4.)
WP 1.0 verschoben
Mit einer Erklärung auf der Seite WP 1.0 verschiebt Zenodot das Projekt auf Januar 2007. Als Grund wird unter anderem die zu geringe Beteiligung aus der Community genannt. (nichtich, 26.3.)
Chinesische Wikipedianer organisieren Konferenz
Am 26. und 27. August 2006 wird in Hongkong die erste chinesische Wikimedia-Konferenz stattfinden. In einem Städtewettbewerb entschieden sich die chinesischen Wikipedianer für Hongkong, Taipeh wurde zweiter, Peking und Shanghai teilten sich den dritten Platz. Für Irritationen sorgte die Ankündigung auf der Mailingliste Foundation-l als chinesische "Wikimania", das die chinesischen Wikipedianer für einen generischen Begriff gehalten hatten. In der Diskussion wurde entschieden, die Bezeichnung Wikimania für die jährliche internationale Konferenz zu reservieren, die dieses Jahr in Boston stattfinden wird. Nicht nur bei der Konferenzorganisation ist die chinesische Community sehr rührig: So startete am 14. März 2006 nach langem Zögern auch die chinesische Wikinews-Ausgabe und in Taiwan erschien das erste Buch über Wikipedia auf chinesisch, verfasst von Kaurjmeb, einem der Administratoren der chinesischen Wikipedia. (elian, 25.3.)
Playing Wikipedia
Wer ist ihm nicht schon mal begegnet (oder ist gar selbst einer): dem Schurkenadmin. Nach der Publikation von Spielbeschreibungen erschien nun die erste Version von The roguelike!, dem ersten Wikipedia-Computerspiel. Mit dem Banhammer kämpft sich der Spieler in dem in Common-Lisp geschriebenen Computerspiel durch den Wikipedia-Dungeon und sammelt Karma durch die Begrüßung von Newbies und das Löschen von Artikeln und Userboxen. (elian, 25.3.)
Österreich heimlich gewachsen
Wie aus dem Jahresbericht 2006 (PDF) (Abschnitt 1.13, Fußnote 1) des österreichischen Statistikamtes hervorgeht, ist Österreich aufgrund „neuer Vermessungsergebnisse“ des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen (BEV) nun nicht mehr 83.858,3 km² groß, sondern 83.871,17 km², also ganze 12,8 km² größer als bisher. Ob die Nachbarländer nun dementsprechend kleiner sind, geht aus der lediglich in einer Fußnote ersichtlichen Bemerkung nicht hervor - vielleicht wissen die das noch gar nicht, oder Österreich ist „aus eigener Kraft“ gewachsen, und hat die Nachbarländer lediglich um ein paar Zentimeter verschoben? Ob das Auswirkungen auf das WikiProjekt Georeferenzierung haben kann? Na, dass sich das BEV da bloß nicht vereicht und vermessen hat! (ON, 18. März)
Wikipedia-Workshop in Köln
Noch sind ein paar Plätze frei: der Wikipedia-Workshop vom 7. bis 9. April 2006, ein Community- und Arbeitswochenende in den Räumen des CCC in Köln, erfreut sich regen Interesses. Ob „zusammen schreiben“ am Rechner oder mit dem Fotoapparat bewaffnet durch die Stadt ziehen: alles ist möglich, gute Gespräche inklusive. Interessenten tragen sich in die Teilnehmerliste und eine Arbeitsgruppe ein. Die Teilnehmerzahl ist auf 25-30 Personen begrenzt. (elya, 1. März)
Wikipedia goes Museum
In Göttingen findet dieses Jahr nicht nur die Wikipedia-Academy statt, sondern die Uni-Bibliothek hat ab 17. März auch ihr Foyer für eine Ausstellung über die Wikipedia reserviert. Eine Voransicht der Schautafeln gibt es hier zum Download (Vorsicht, 32 MB!), Feedback und Kritik erwünscht – Schrift zu groß, Bilder zu klein? Zuwenig oder zuviel Rand? Und alle Wikipedianer sind herzlich eingeladen, die Layouterin mit weiteren Texten und Bildern zu versorgen, damit unsere 24 Tafeln voll werden. Sachleihgaben für die drei Vitrinen sind selbstverständlich auch willkommen, Ansprechpartner dafür ist Frank Schulenburg. (elian, 1.3.)
Vereinsversammlung Wikimedia Deutschland
Laut heise online will sich der Verein einen hauptberuflichen Geschäftsführer zulegen. Ziel soll eine Verstärkung in den Bereichen Mittelakquise, Partnerschaften, Durchführung und Förderung von Projekten sein. (Z, 27.2.06)
Klickibunti sucht neues Betätigungsfeld
Ein Verbesserungsvorschlag sorgt derzeit für Furore unter Anhängern wie Gegnern von Benutzervorlagen. Nachdem das Babel-System bereits fast 1.000 Vorlagen hervorgebracht hat, gab es wiederholt Massenlöschanträge und entsprechend heftige Reaktionen. Nun soll dafür ein „Benutzer-Vorlagen-Namensraum“ geschaffen werden. Der Kurier bleibt dran... (Schw, 25.2.06)
Nachtrag: breite Zustimmung – nun folgt die Umsetzung.(Schw, 16.3.06)
to be, or not to be - das ist hier die Frage
Seit gestern existieren Kategorien auch dann, wenn sie gar nicht existieren! Durch eine Softwareänderung wird eine Kategorie im Artikel grundsätzlich mit einem blauen Link dargestellt - gleichgültig ob sie existiert, ob man sich verschrieben hat oder ob man einfach Unsinn einträgt. Nachdem diese Änderung prompt einen Bugreport zur Folge hatte (phab:T7073 (Bugzilla:5073)), ist dort folgender Eintrag von Entwicklerseite zu lesen: "Tim changed this deliberately - Categories *exist* by virtue of the existence of pages marked as belonging to them; adding a description page is not strictly required." Dazu kann ich nur sagen: Herzlichen Dank, liebe Entwickler - vom Grundsatz habt Ihr sicherlich recht, von der Praxis anscheinend leider keine Ahnung! Bleibt abzuwarten, ob genügend Wikipdianer den Mut aufbringen, auf Bugzilla ihre phab:T7073 (Bugzilla:5073) Stimme gegen einen eigenmächtigen, nicht mit der Community abgestimmten Alleingang eines Entwicklers zu erheben, so dass diese Änderung möglichst bald wieder rückgängig gemacht wird - in der Zwischenzeit kann man die Folgen dieser Entscheidung vermutlich bereits bei der nächsten Cacheaktualisierung auf der entsprechenden Wartungsseite verfolgen - derzeit enthält die Seite 278 Einträge ... (srb, 25.2.06)
Zenodot schmeißt 'ne Party ...
.. und lädt die Wikipedia-Community zur Diskussion über die gedruckte Version der Wikipedia ein. Der Verlag möchte die Möglichkeit nutzen, gemeinsam mit der Community über das Projekt und die Realisierung zu reden, zu diskutieren und die weitere Planung durchzuführen. Eine entsprechende Einladung findet sich unter Wikipedia:WP 1.0/Communitytag.
Zugleich bilden sich innerhalb der Wikipedia immer mehr interne Redaktionen, die die Vorarbeiten für die WP 1.0 leisten wollen und sich entlang des Buchstabenbereichs Aa bis Af arbeiten. Besondere Aktivität findet man dabei beispielsweise in der Redaktion Geschichte und der Redaktion Biologie, während sich beispielsweise für die Bearbeitung der populären Themen Sport und Musik bislang niemand zur Redaktionsgründung finden ließ – weitere Redakteure werden entsprechend gesucht. Der bisherige Gewinn für die Wikipedia kann sich dabei durchaus sehen lassen, eine Reihe neuer Artikel wurde angelegt, andere entsprechend erweitert und überarbeitet. (nec, 23. Februar)
Worterklärungen in der Wikipedia?
In einem aktuellen Meinungsbild wird nun geklärt, ob das Prinzip Wikipedia ist kein Wörterbuch aufgeweicht werden soll. Befürworter führen Schwierigkeiten bei der Abgrenzung und langwierige Löschdebatten ins Feld, Gegner betonen den Unterschied von Sacherklärungen einer Enzyklopädie und Worterklärungen eines Wörterbuches und setzen auf das Schwesterprojekt Wiktionary als geeigneten Ort für Worterklärungen. Das Meinungsbild läuft noch bis zum 19. März. Der Wikikurier wird weiter darüber berichten. (Q'Alex, 21. Februar)
Mann o Mann!
Nach Heidi sucht das Topmodel, heißt es nun Wikipedia sucht den Mann. Und zwar einen ganz normalen. Hintergrund: Dem Artikel Mann fehlt immer noch sein zentrales Bild. (Der Kurier berichtete) Da das von Achim aufgenommene Bild verschollen scheint, wird jetzt versucht, bis zum Auffinden, eine Übergangsregelung zu finden. Aufhänger für den Streit ist das Bild von Roman Czyborra das zu einem Edit-War geführt hat. Nun wird versucht zu einer Entscheidung in einer Wahl zu gelangen. Natürlich besteht auch nach wie vor die Möglichkeit, dass ihr ein Bild von euch selbst ins Rennen schickt. Also wählt mit, wer in euren Augen „der Mann“ der Wikipedia ist. (PD, 21. Februar)
Schwester Janine sagt Hallo
Nach diversen paramilitärischen Organisationen, Gummibärfanclubs, Bausteinfetischistenvereinigungen, Buchstabierkampagnen, Suchthilfeorganisationen und Vereinigungen mit ganz und gar unaussprechlichen Namen hat die Wikipedia jetzt ihre eigene geschlossene Anstalt erhalten. Das war auch nötig nach den letzten Schlachten in der Personalabteilung und der Administratoren/Probleme. Aber wie ein Blick nach drüben zeigt: Die anderen sind auch *gaga*. (elian, 8.2.06)
Neues für Entdecker
Die beliebte Wikipedia-Erweiterung für Google Earth wurde in der letzten Version gut 5000 Mal heruntergeladen. Nun gibt es eine neue Koordinaten-Datei mit noch mehr Schweizer Ortschaften und insgesamt über 25000 Punkten. Alle Koordinaten verweisen auf den entsprechenden Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia und lassen so das Erkunden und Entdecken des schönen blauen Planeten Erde noch interessanter werden.(sk 4.2.)
Neu ist ebenfalls die darauf aufbauende ressourcenschonende Koordinatendatei mit einer im Hintergrund laufenden Datenbank. Mehr dazu im bekannten Projekt Georeferenzierung. Den dazugehörigen Download gibt es hier. (kol 4.2.)
Wikipedia-Opfer ist nicht nachtragend
Totgesagte leben bekanntlich länger, und sie scheinen auch der Wikipedia freundlicher gesinnt. Die falsche Todesmeldung betreffend Bertrand Meyer (der Kurier berichtete) hat nicht nur bei diversen Medien, sondern auch beim Direktbetroffenen für Echo gesorgt. Pikanterweise schrieb Meyer zum Zeitpunkt seines angeblichen Todes gerade ein Paper über die Wikipedia; ein sehr anschauliches Beispiel über die Nachteile unseres Projektes wurde ihm damit frei Haus geliefert. Dass er nicht nachtragend ist und die freie Enzyklopädie insgesamt positiv beurteilt, kann man in seinem Artikel "Defense and Illustration of Wikipedia" nachlesen. (zumbo 27.1.)
Kill-The-Trees-Ausgabe der Wikipedia?
Bäume aufgepasst: Wenn die ehrgeizigen Pläne der Zenodot Verlagsgesellschaft verwirklicht werden, wird nicht nur der Bedarf an Papier, sondern auch der Bedarf an Bücherregalholz ansteigen. Die "WP 1.0", die deutschsprachige Wikipedia in gedruckter Form, soll ab 2007 erscheinen und insgesamt 100 Bände mit je 800 Seiten umfassen. Eine Printausgabe des Kuriers ist hingegen momentan nicht geplant; unsere Leserschaft muss also vorläufig online bleiben und kann sich nicht am Zeitungskiosk bedienen. (zumbo 27.1.)
Bild schmerzlich vermisst
Kreative vor: Unsere Leuchtschnabelbeutelschabe ist ihres zentralen Bildes verlustig gegangen [9]. Leider sogar mit wehrlosem Jungtier. (bdk 25.1.) - Up to date: Dank unseres Eulentoms wurde eines der wirklich seltenen Exemplare nun für immer festgehalten (vgl. nebenstehende Abb.). (bdk 1.2.)
10.000 Lebewesenartikel
Das WikiProjekt Lebewesen hat heute die magische Artikelgrenze von 10.000 Lebewesenartikeln in der deutschsprachigen Wikipedia überschritten. Da dieser Bereich mit über 100 exzellenten Artikeln zudem auch qualitativ weitestgehend gut ausgestattet ist, kann man sich für diese Leistung durchaus beglückwünschen. (nec 16.1.)
Neuer Schreibwettbewerb im März
Die Planungen für einen neuen Schreibwettbewerb sind in vollem Gange. Bereits seit einigen Tagen können Juroren vorgeschlagen und gewählt, Preise bereitgestellt und Konzeptschliffe vorgeschlagen werden. Ein wesentlicher Unterschied zu den vorhergehenden Wettbewerben ist diesmal eine Dreiteilung des Jury- und Artikelfelds in die Fachgruppen Natur, Geist und Soziales, die eine größere Berücksichtigung des Fachvotums Einzelner ermöglichen soll. Die ersten Preise sind auch bereits eingetrudelt, unter anderem sind ein Sonderpreis für den besten Naturwissenschaftsartikel sowie ein Jahresabo für die WikiPress-Reihe dabei (nec, 13. Januar)
Neue Rätselrunde
Nachdem das letzte Bilderrätsel auf dem 22C3 von Wikipedianern in Gemeinschaftsarbeit gelöst werden konnte, hat die Styrum-Connection ihr Versprechen gehalten und legt für Januar eine Neuauflage nach, die angeblich "leicht bis mittelschwer" sein soll. (ely 13.1.)
Überraschungseier
Nach umfassenden Recherchen steht jetzt fest: es gibt drei Möglichkeiten, ein geöffnetes Überraschungsei ohne chemische Klebstoffe wieder zu verschließen. Einen eigenen Artikel zum Thema gibt es aber noch nicht. (Fuzzy 6.1.)
Wikipedia-Artikel als Unternehmensrichtlinie
Wie dem Autor aus stets gut informierter Quelle berichtet wurde, wird in einem großen multinationalen Unternehmen, welches in Deutschland zu den Marktführern seiner Branche gehört, statt einer eigenen Unternehmensrichtlinie der Wikipedia-Artikel Elektronische Archivierung als eben solche verwendet. Der Artikel wurde direkt aus der Wikipedia ausgedruckt und den zuständigen Personen zur Kenntnisnahme und Beachtung ausgehändigt. Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, auf das Niveau und die Qualität unserer Artikel ein besonderes Augenmerk zu legen, denn die Wikipedia ist wirklich im Alltag der Nutzer angekommen. db 22:05, 5. Jan 2006 (CET)
Subliminaler Tod
Vom österreichischen Thronfolger wussten wir es bereits, doch dass auch die schottische Band tot sein sollte, hat uns dann doch überrascht. Am 17. April 2004 wurde im Artikel über Franz Ferdinand die unterschwellige Botschaft "FFDEAD" in den Farbcode eingebaut [10]. Erst am 3. Januar 2006 kam die Richtigstellung [11]. Wenn man bedenkt, dass die Fehlinformation über anderthalb Jahre in der Wikipedia Bestand hatte und dass subliminale Beeinflussung bekanntlich viel stärker wirkt als offene Bekanntgabe, so ist die Bertrand-Meyer-Affäre ein Klacks im Vergleich zu diesem Skandal. (zumbo, 3.1.)
Umfrage: Portale
Welche Erwartungshaltung besteht gegenüber Themenportalen? Welche Portale werden häufiger genutzt? Welche Rubriken und Elemente werden als besonders nützlich eingeschätzt? – Diesen Fragen widmet sich die am 3. Januar gestartete Umfrage zu den Wikipedia-Portalen. (fs, 03.01.)
Baldiges Aus für Ersthelfer?
Strenge Verfechter der Richtlinien wollen sämtliche Anweisungen zur Durchführung von Erster Hilfe verbieten, da die Wikipedia kein Ratgeber ist. Deshalb wurde jetzt ein Meinungsbild ins Leben gerufen, in dem über die Zukunft der Ersten Hilfe in der Wikipedia entschieden wird. (Steffen85 03.01.)