Aldrans
Aldrans ist eine Gemeinde mit 2829 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Innsbruck-Land des Bundeslandes Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Innsbruck.
Aldrans
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Innsbruck-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | IL | |
Fläche: | 8,89 km² | |
Koordinaten: | 47° 15′ N, 11° 26′ O | |
Höhe: | 760 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.829 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 318 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6071 | |
Vorwahl: | 0512 | |
Gemeindekennziffer: | 7 03 02 | |
NUTS-Region | AT332 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorf 34 6071 Aldrans | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Johannes Strobl (Gemeinschaftsliste Aldrans mit Bürgermeister Hannes Strobl) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (15 Mitglieder) |
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Lage von Aldrans im Bezirk Innsbruck-Land | ||
Aldrans von Nord-Westen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
BearbeitenAldrans liegt auf der Mittelgebirgsterrasse südöstlich angrenzend an Innsbruck. Der Name stammt vom alten Flurnamen Allrainer Veld, das 1312 als Alrains in einer Urkunde erwähnt wurde.
Aldrans hat durch die Nähe zu Innsbruck hauptsächlich die Funktion einer Wohngemeinde. Am Ortsrand führt die Straßenbahnlinie 6 mit einer Haltestelle vorbei, wichtiger für die öffentliche Verkehrserschließung sind jedoch Regionalbusse des Mittelgebirges.
Gemeindegliederung
BearbeitenGliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Zu Aldrans gehören noch die Ortsteile:
- Rans
- Ranser Feld
- Herzsee am gleichnamigen See
- Prockenhöfe
- Fagslung bei Starkenbühel an der Gemeindegrenze zu Sistrans (ehemaliger Gasthof Hubertus)
- Wiesenhöfe
Die einzige Alm im Gemeindegebiet ist die Aldranser Alm.
Nachbargemeinden
BearbeitenFolgende Gemeinden grenzen an Aldrans: Ampass, Ellbögen, Innsbruck, Lans, Rinn, Sistrans, Igls.
Geschichte
BearbeitenAusgrabungen bei Aldrans belegen eine Ansiedlung schon in der Spätbronzezeit. Es wurden auch Eisenobjekte aus der La-Tène-Zeit und ein langobardischer Münzschatz gefunden, was für eine anhaltende Besiedlung spricht.
Als wichtiger Ort an der Salzstraße wird Aldrans bereits in den Jahren 995–1005 als „locus Alarein“[1] im Besitz der Bischöfe von Brixen erwähnt. Dies war ursprünglich der Name eines Feldes. Es kann ein vorrömischer Personenname als Ausgangswort vorliegen.[2] 1157 schenkten die Grafen von Wolfratshausen, eine Seitenlinie der Grafen von Andechs, ihren Aldranser Besitz (hier als „Alreines“ bezeichnet) an Wiesen, Weiden, Mühlen, Schwaighöfen und Almen dem Kloster Tegernsee.[3] Bereits im Mittelalter bildete Aldrans mit Ampass eine Marktgemeinschaft. Im 13. und 14. Jahrhundert gehörte der Großteil der Besitzungen in Aldrans entweder dem Tiroler Landesfürsten oder dem Stift Wilten.[4]
Die Aldranser Bevölkerung war berühmt für ihren Enthusiasmus beim Schauspiel. So sind aus den Jahren 1750 und 1757 Martinsspiele nachweisbar. Daneben gab es noch ein „Amazonentheater“, bei dem nur weibliche Schauspieler mitwirkten, was zu dieser Zeit eine absolute Besonderheit darstellte.[5]
Das Haufendorf breitet sich auf einer Terrassenlandschaft aus. Ein Dorfbrand im Jahr 1893 zerstörte nahezu vollständig die gesamte Bausubstanz. Am Ortsrand von Aldrans wurde 1927 der Sender Aldrans errichtet. Der Mittelwellensender war für Rundfunksendungen gedacht. Die Anlage wurde später in einen Kurzwellensender umgebaut und 1984 demontiert.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenKultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Katholische Pfarrkirche Aldrans hl. Martin
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenPolitik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat hatte 13 Mitglieder und seit dem Jahr 2016 15 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 1998 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 6 Gemeindeliste Aldrans, 3 Gemeinschaftsliste der Arbeiter, Angestellten, Beamten, Selbständigen und Pensionisten, 3 Aldrans aktiv – Unabhängige Liste und 1 FPÖ.[6]
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2004 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 6 Gemeinschaftsliste der Arbeiter, Angestellten, Beamten, Selbständigen und Pensionisten, 4 Aldrans Vorwärts und 3 Gemeindeliste Aldrans.[7]
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 5 Gemeinschaftsliste der Arbeiter, Angestellten, Beamten, Selbständigen und Pensionisten, 5 Aldrans Vorwärts und 3 Gemeindeliste Aldrans.[8]
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2016 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 7 Gemeinschaftsliste Aldrans mit Bürgermeister Hannes Strobl, 3 Aldrans Vorwärts, 3 GRÜNE und 2 FPÖ.[9]
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2022 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 Gemeinschaftsliste Aldrans mit Bgm. Hannes Strobl und 5 GRÜNE.[10]
Bürgermeister
Bearbeiten- 1948–1953 Josef Schwemberger[11]
- 1953–1964 Andrä Gapp, Jagglerbauer
- 1964–1986 Rudolf Dollinger
- 1986–2001 Peter Vögele[12]
- 2001?–2015 Adolf Donnemiller (Gemeinschaftsliste der Arbeiter, Angestellten, Beamten, Selbständigen und Pensionisten)
- seit 2015 Johannes Strobl (GLA)
Wappen
BearbeitenBlasonierung: In Gold ein schwarzer Adlerflügel, der mit einem oben eingezogenen, nach unten gerichteten goldenen Seeblatt belegt ist.
Das Gemeindewappen wurde 1979 verliehen und erinnert an die Schenkung der Grafen von Andechs an das Kloster Tegernsee im Jahr 1157. Der Adlerflügel erinnert an die Andechser, die einen Adler im Wappen führten, das Seeblatt ist dem Wappen des Klosters Tegernsee entnommen.[13]
Persönlichkeiten
BearbeitenEhrenbürger der Gemeinde
Bearbeiten- 1914 Blasius Pichler
- 1932 Ludwig Span
- 1932 Steffan Weißensteiner, Pfarrer
- 1945 Otto von Habsburg, Wiedereinsetzung der Ehrenbürgerschaft
- Jahr? Peter Vögele, Altbürgermeister
Töchter und Söhne der Gemeinde
Bearbeiten- Adelheid Gapp (* 1966), Skirennläuferin
- Andrea Purner-Koschier (* 1972), Radrennfahrerin
- Daniel Schmutzhard (* 1982), Opernsänger (Bariton)
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
Bearbeiten- Christoph Probst (1919–1943), Widerstandskämpfer, Mitglied der „Weißen Rose“
- Simon Lechleitner (* 1979), Leichtathlet, spez. Bergläufer
- Beat Feuz (* 1987), Schweizer Skirennfahrer
Weblinks
Bearbeiten- Aldrans, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
- Website der Gemeinde
- Goldmünzschatz
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Oswald Redlich: Die Traditionsbücher des Hochstifts Brixen: vom zehnten bis in das vierzehnte Jahrhundert (= Acta Tirolensia. Band 1). Innsbruck: Wagner 1899, Nr. 39.
- ↑ Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchives). Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 3-7030-0449-5, S. 92 ff.
- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 106–107, Nr. 514.
- ↑ Erwin Stockhammer: Im Reich des Patscherkofel: Sagen und Fakten rund um Innsbrucks Hausberg. Wagner, Innsbruck 1961.
- ↑ Aldrans auf Geschichte Tirol
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1998 in Aldrans. Land Tirol, 15. März 1998, abgerufen am 30. September 2024.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2004 in Aldrans. Land Tirol, 7. März 2004, abgerufen am 30. September 2024.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Aldrans. Land Tirol, 14. März 2010, abgerufen am 30. September 2024.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2016 in Aldrans. Land Tirol, 28. Februar 2016, abgerufen am 30. September 2024.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2022 in Aldrans. Land Tirol, 27. Februar 2022, abgerufen am 30. September 2024.
- ↑ Gemeindechronik.
- ↑ Parte zu Peter Vögele TT, abgerufen am 30. September 2024.
- ↑ Tirol Atlas: Wappen von Tirol, Bezirk Innsbruck-Land