Altdrossenfeld

Gemeindeteil der Gemeinde Neudrossenfeld im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern)

Altdrossenfeld ist ein Dorf in der Gemeinde Neudrossenfeld im oberfränkischen Landkreis Kulmbach.[2]

Altdrossenfeld
Koordinaten: 50° 1′ N, 11° 30′ OKoordinaten: 50° 0′ 41″ N, 11° 29′ 42″ O
Höhe: 312–331 m ü. NHN
Einwohner: 109 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 95512
Vorwahl: 09203
Hauptstraße in Altdrossenfeld

Geographie

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Das Dorf liegt am linken Ufer des Roten Mains. Dieser fließt unmittelbar östlich vorbei und macht eine Biegung in Richtung Westen, wo er unmittelbar nördlich vorbeifließt. Die Kreisstraße KU 18 führt nach Neudrossenfeld (0,7 km nordöstlich) bzw. zur Bundesstraße 85 (0,5 km südlich), die den Ort westlich tangiert. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt die Staatsstraße 2189 kreuzend nach Waldmannsberg (1 km südwestlich).[3]

Geschichte

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Bahnhof Drossenfeld (um 1915)
 
Haus Nr. 1: Ehemalige Mühle
 
Haus Nr. 8: Gasthaus

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Altdrossenfeld 17 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Hofkastenamt Bayreuth. Grundherren waren das Hofkastenamt Bayreuth (1 Söldengut mit Zapfenschenke, Backrecht und Bräuhaus, 1 Mühle, 1 Söldengut), die Hofkanzlei Bayreuth (1 Schmiede, 1 Söldengut), der Langheimer Amtshof (1 Hof, 1 Sölde), die Herrschaft Thurnau (1 Gütlein), das Rittergut Thurnau (1 Gut, 1 Gütlein, 1 Tropfgut, 1 Tropfgütlein), die Pfarrei Neudrossenfeld (3 Sölden) und das Gotteshaus Neudrossenfeld (1 Gütlein, 1 Tropfgütlein).[4]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde Altdrossenfeld bayerisch. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Altdrossenfeld dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Altenplos zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Altdrossenfeld, zu der Dürrwiesen und Unterzinkenflur gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden drei Anwesen bis 1848 dem Patrimonialgericht Thurnau. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 erfolgte die Eingemeindung von Aichen mit Lichtentanne und Sorg. Etwas später wurde auf dem Gemeindegebiet Waldmannsberg gegründet. Ab 1862 gehörte Altdrossenfeld zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Bayreuth (1879 in Amtsgericht Bayreuth umgewandelt).[5] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,881 km².[6] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Altdrossenfeld am 1. Mai 1978 nach Neudrossenfeld eingemeindet.[7]

Am 26. Juni 1909 wurde die Bahnstrecke Bayreuth–Thurnau mit dem Bahnhof Drossenfeld (in Altdrossenfeld) eröffnet. Der Personenverkehr wurde am 3. Juni 1973 wieder eingestellt, über Thurnau kamen aus Kulmbach bis Ende 1982 noch Güterzüge.[8]

Baudenkmäler

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In der Bayerischen Denkmalliste sind 8 Baudenkmäler aufgeführt:

  • Haus Nr. 1: ehemalige Mühle
  • Haus Nr. 3: Backofen
  • Haus Nr. 4: Bauernhaus
  • Haus Nr. 6: Wohnhaus mit Nebengebäude, Einfriedung und Wohnstallhaus
  • Haus Nr. 8: Gasthaus
  • Haus Nr. 9: Schmiedezeichen
  • Brücke

Einwohnerentwicklung

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Gemeinde Altdrossenfeld

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Jahr 1822 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 181 221 216 228 229 206 175 190 191 171 177 174 174 183 188 234 219 216 222 332 319 320 267 222
Häuser[9] 29 30 31 32 33 37 41 53
Quelle [5] [10] [10] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [10] [18] [10] [19] [10] [20] [10] [10] [10] [21] [10] [6] [22]

Ort Altdrossenfeld

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Jahr 001819 001822 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 105 96 116 84 85 80 120 186 153 129 109
Häuser[9] 17 17 17 21 24 31 37
Quelle [23] [5] [11] [13] [16] [18] [20] [21] [6] [22] [1]

Religion

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Altdrossenfeld ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Dreifaltigkeitskirche (Neudrossenfeld) gepfarrt.[4][6]

Literatur

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Commons: Altdrossenfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 315 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Neudrossenfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 27. August 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. a b R. Winkler: Bayreuth, S. 338.
  5. a b c R. Winkler: Bayreuth, S. 461.
  6. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 651 (Digitalisat).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 677 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  8. Robert Zintl: Bayreuth und die Eisenbahn. Gondrom, Bindlach 1992, ISBN 3-8112-0780-6, S. 103.
  9. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  10. a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 137, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  11. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 842, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 129 (Digitalisat).
  13. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1011, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 49 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 142 (Digitalisat).
  16. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 957 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 142 (Digitalisat).
  18. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1003 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 142 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1025 (Digitalisat).
  21. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 885 (Digitalisat).
  22. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 148 (Digitalisat).
  23. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 2 (Digitalisat).