Muckenreuth (Neudrossenfeld)
Muckenreuth (oberfränkisch: Muggä-rahd)[2] ist ein Dorf in der Gemeinde Neudrossenfeld im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Muckenreuth hat eine Fläche von 2,697 km². Sie ist in 468 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 5762,09 m² haben.[4] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Hirschgründlein, Hörethshof, Jöslein, Mermettenreuth, Oberzinkenflur, Rudolphsberg, Schlappach, Tauberhof und Unterobsang.[5]
Muckenreuth Gemeinde Neudrossenfeld
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Koordinaten: | 50° 0′ N, 11° 30′ O |
Höhe: | 321 m ü. NHN |
Einwohner: | 44 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 95512 |
Vorwahl: | 09203 |
Muckenreuth in der Gemeinde Neudrossenfeld
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Geographie
BearbeitenDas Dorf liegt am Rottelbach, einem linken Zufluss des Roten Mains. Die Staatsstraße 2189 führt zur Bundesstraße 85 bei Aichen (0,6 km südöstlich) bzw. nach Unterobsang (1,7 km nordwestlich). Die Kreisstraße KU 18 führt die B 85 kreuzend nach Altdrossenfeld (0,7 km nördlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Tauberhof (1,4 km südlich).[6]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1307 als „Mvkkenrewt“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort ist Muato, der Personenname des Siedlungsgründers. Das Grundwort -reuth gibt zu erkennen, dass die Siedlungsfläche durch Rodung gewonnen wurde.[7]
Muckenreuth bildete mit Oberzinkenflur eine Realgemeinde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Muckenreuth aus 5 Anwesen (2 Halbhöfe, 1 Viertelhof, 1 Achtelhof, 1 unbebauter Achtelhof, 1 Wohnhaus). Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Bayreuth aus. Dieses hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Das Hofkastenamt Bayreuth war Grundherr sämtlicher Anwesen.[8]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt wurde Muckenreuth dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Altenplos und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde die Ruralgemeinde Muckenreuth gebildet, zu der Hirschgründlein, Hörethshof, Jöslein, Mermettenreuth, Oberzinkenflur, Rudolphsberg, Schlappach, Tauberhof und Unterobsang gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth. 1852 wurde Muckenreuth dem Landgericht Thurnau und dem Rentamt Thurnau (1919 in Finanzamt Thurnau umbenannt) überwiesen. Ab 1862 gehörte Muckenreuth zum Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Thurnau (1879 in das Amtsgericht Thurnau umgewandelt), von 1929 bis 1972 war das Amtsgericht Bayreuth zuständig, seit 1972 ist es das Amtsgericht Kulmbach. Die Finanzverwaltung übernahm 1929 das Finanzamt Bayreuth, seit 1972 ist das Finanzamt Kulmbach zuständig.[9] Die Gemeinde hatte eine Fläche von 2,695 km².[10]
Am 1. Juli 1972 wurde die Gemeinde Muckenreuth im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Neudrossenfeld eingegliedert.[11][12]
Baudenkmäler
Bearbeiten- Haus Nr. 3: Ehemaliges Wohnstallhaus
Einwohnerentwicklung
BearbeitenGemeinde Muckenreuth
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 166 | 200 | 218 | 205 | 209 | 218 | 217 | 200 | 189 | 206 | 204 | 206 | 214 | 195 | 214 | 202 | 192 | 174 | 173 | 250 | 239 | 250 | 218 | 204 |
Häuser[13] | 25 | 36 | 34 | 34 | 34 | 36 | 40 | 41 | ||||||||||||||||
Quelle | [9] | [14] | [14] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [14] | [22] | [14] | [23] | [14] | [24] | [14] | [14] | [14] | [25] | [14] | [10] | [26] |
Ort Muckenreuth
Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 116 * | 39 | 37 | 26 | 49 | 35 | 60 | 57 | 33 | 44 |
Häuser[13] | 18 * | 6 | 6 | 7 | 10 | 11 | 16 | |||
Quelle | [9] | [15] | [17] | [20] | [22] | [24] | [25] | [10] | [26] | [1] |
Religion
BearbeitenMuckenreuth ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Neudrossenfeld gepfarrt.[8][10]
Literatur
Bearbeiten- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Muckenreuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 656 (Digitalisat).
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 114–115.
- Georg Paul Hönn: Muckenreuth. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 274 (Digitalisat).
Weblinks
Bearbeiten- Muckenreuth in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. September 2021.
- Muckenreuth in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. November 2020.
- Muckenreuth im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 16. November 2020.
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 315 (Digitalisat).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „muggärād“.
- ↑ Gemeinde Neudrossenfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. August 2023.
- ↑ Gemarkung Muckenreuth (091806). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 13. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. Dezember 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 91f.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 620f.
- ↑ a b c R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 766f.
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 700 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 503.
- ↑ Neudrossenfeld > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 13. Dezember 2024.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 150, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 901, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 140 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1074–1075, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 54 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 157 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1023 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 156 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1070 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 156 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1105–1106 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 952 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 162 (Digitalisat).