Altpreußisches Garnisonregiment No. III (1756)

Infanterieverband der Preußischen Armee mit Standquartier in Kolberg in Pommern

Das Garnisonbataillon Nr. III war ein Infanterieverband der Preußischen Armee und hatte sein Standquartier in Kolberg in Pommern.

Garnisonbataillon III

Aktiv 1715 bis 1788 (aufgelöst)
Staat Preußen
Truppengattung Infanterie
Standorte Kolberg, Peenemünder Schanze, Swinemünder Schanze
Stammliste Altpreußische Infanterieregimenter
Stammnummer ohne
Kriege und wichtige Schlachten Siebenjähriger Krieg: Belagerung von Kolberg (1758), Belagerung von Kolberg (1760), Belagerung von Kolberg (1761)

Geschichte

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Diese Einheit bestand schon 1715 in der Stärke von zwei Bataillonen. Das eine Bataillon unterstand dem Oberst Johann Georg von Schönbeck († 19. Februar 1716)[1][2], das andere dem Oberst Friedrich Adam von Thümen († 1718) war. Als 1715 das Infanterie-Regiment Nr. 24 (von Schwandes)[3] errichtet wurde, gaben die eben genannten beiden Bataillone die geeignetsten Leute zum Stamm dieses Regiments ab. Eine gleiche Abgabe erfolgte 1740 zur Stiftung des Infanterie-Regiments Nr. 37. Die hiernach übrig gebliebene Mannschaft wurde zu einem Bataillon zusammengefasst, das der König dem Oberst von Thümen übergab. Zum Beginn des Siebenjährigen Krieges wurde das Regiment von 1756 bis 1757 mit einem zweiten Bataillon verstärkt, das aber 1763 wieder reduziert werden musste. Die dem Garnison-Bataillon angehörende und die 1735 errichtete eine Grenadier-Kompanie wurde 1742 auf den Feld-Etat gesetzt und an das stehende Grenadier-Bataillon Nr. 1 abgegeben. Im Jahre 1788 wurde das fünf Kompanien starke Bataillon aufgelöst; drei Kompanien für das Depotbataillon des Infanterie-Regiments Nr. 19 und zwei Kompanien für das Depotbataillon des Infanterie-Regiments Nr. 33 verwendet.

 
Preußische Gedenkmünze von 1760, zur erfolgreichen Verteidigung von Kolberg, Vorderseite Oberst von Heyden

Über die kriegerische Tätigkeit des Bataillons unter der Regierung Friedrich’s II. liegen keine Nachrichten vor. Da aber das Regiment aber eine Garnison in Kolberg hatte, dürfte es wahrscheinlich an der Verteidigung der Festung in den Jahren 1758, 1760 und 1761 teilgenommen haben.

Im Jahre 1758 belagerte vom 20. September bis 29. Oktober der russische Generalleutnant Palmbach und 10.000 Mann Kolberg vergeblich. Da es von dem Kommandanten Heinrich Sigismund von der Heyde erfolgreich verteidigt wurde. Dieser erhielt dafür den Orden pour le mérite. Zum zweite Mal verteidigte, der von der Heyde vom 26. August bis 18. September 1760 die Festung gegen den russischen Admiral Zacharias Danielowitsch Mischukow – Kommandeur einer Flotte von 27 Schiffen – und den General Demidoff mit 15.000. Dieses Mal kam der Generalmajor Paul von Werner zum Entsatz herbei. Für diese abermalige tapfere Verteidigung und glückliche Entsetzung des wichtigen Hafens ließ der dankbare König Gedenkmünzen in Gold und Silber schlagen. Nicht so glücklich wie diese beiden ersten Male war der Major von der Heyde bei der dritten Belagerung vom 27. August bis 16. Dezember 1761 durch den russischen General Romanzow und die vereinigte schwedisch-russische Flotte. Nach einer ehrenvollen Gegenwehr musste sich die Besatzung aus Mangel an Lebensmitteln ergeben.[4]

Literatur

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  • Eduard Lange: Die Soldaten Friedrich’s des Großen. Adenarius & Mendelsohn, Leipzig 1853, S. 262
  • Christian Friedrich Himburg: Kurzgefasste Stamm- und Rangliste aller Regimenter der Königlich-Preußischen Armee von derer Stiftung an bis Ende 1785. Berlin 1786, S. 93f.
  • Christian Friedrich Hempel: Helden- Staats- und Lebens-Geschichte Des Allerdurchlauchtigsten und Grosmächtigsten Fürsten und Herrns, Herrn Friedrichs des Andern Jetzt glorwürdigst regirenden Königs in Preussen, Chur-Fürstens zu Brandenburg, und souverainen Herzogs in Schlesien, 1760, Band 5, S. 94f
  • Johann Friedrich Seyfert: Kurzgefassete Geschichte aller Königlichen Preussischen Regimenter, 1759, S. 155

Einzelnachweise

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  1. Gustav Lehmann, Die brandenburgische Kriegsmacht unter dem Großen Kurfürften in Forschungen zur brandenburgischen und preussischen Geschichte, Band 2, S.194
  2. Familiengeschichte der von Dewitz, Band 1, S.333
  3. Julius Mebes, Beiträge zur Geschichte des Brandenburgisch-Preussischen Staates und Heeres, S.626
  4. Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände, Band 6, S.220