Ammoniumhydrogendifluorid

chemische Verbindung

Ammoniumhydrogendifluorid ist ein saures Ammoniumsalz der Fluorwasserstoffsäure.

Strukturformel
AmmoniumhionHydrogendifluoridion
Allgemeines
Name Ammoniumhydrogendifluorid
Andere Namen
  • Ammoniumbifluorid
  • Ambi
Summenformel NH4HF2
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1341-49-7
EG-Nummer 215-676-4
ECHA-InfoCard 100.014.252
PubChem 14935
ChemSpider 21241205
Wikidata Q473546
Eigenschaften
Molare Masse 57,04 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,5 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

124,6 °C[1]

Siedepunkt

230 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit

gut in Wasser (630 g·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​314
P: 260​‐​270​‐​280​‐​303+361+353​‐​304+340+310​‐​305+351+338[1]
MAK

1 mg·m−3[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Eigenschaften

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Ammoniumhydrogendifluorid bildet farblose, leicht zerfließende, in Wasser leicht lösliche Kristalle. Es ätzt Glas und wird des Weiteren industriell zur Fleckenentfernung und in der Erdölindustrie verwendet, um sich durch Granitschichten zu arbeiten. Die das Siliciumdioxid angreifende Spezies ist das HF2--Anion.[3] Es ist der aktive Bestandteil verschiedener Ätzmischungen zum selektiven Ätzen von Silciumdioxidschichten in der Halbleiterindustrie.[4]

Reaktionen

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Beim starken Erhitzen zerfällt es in Ammoniak und Fluorwasserstoff.[1]

 

Synthese

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Die Darstellung von Ammoniumhydrogendifluorid erfolgt durch Umsetzung von wässriger Ammoniaklösung mit Flusssäure im Molverhältnis 1 : 2 und anschließender Kristallisation aus Wasser.[5]

 

Vorsichtsmaßnahmen

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Ammoniumhydrogendifluorid ist ätzend und giftig. Berühren mit Haut und Augen vermeiden. Nicht verschlucken.[1]

Entsorgung

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Gelöstes Fluorid wird als Calciumfluorid ausgefällt.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k Eintrag zu Ammoniumhydrogendifluorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Ammonium hydrogendifluoride im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. The Electrochemical Society: Cleaning Technology in Semiconductor Device Manufacturing. The Electrochemical Society, 2000, ISBN 978-1-566-77259-4, S. 248 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Tadahiro Ohmi: Scientific Wet Process Technology for Innovative LSI/FPD Manufacturing. CRC Press, 2016, ISBN 978-1-420-02686-3, S. 178 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Alain Tressaud: Functionalized Inorganic Fluorides Synthesis, Characterization and Properties of Nanostructured Solids. John Wiley & Sons, 2010, ISBN 0-470-66075-9, S. 210 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).