Anetschkino

Ort in der Oblast Kaliningrad, Russland

Anetschkino (russisch Анечкино, deutsch Wilditten) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.

Siedlung
Anetschkino
Wilditten

Анечкино
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Gegründet um 1396
Frühere Namen Wiltiten (nach 1414),
Wilditen (nach 1820),
Wilditten (bis 1946)
Bevölkerung 40 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238323
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 000 006
Geographische Lage
Koordinaten 54° 48′ N, 20° 52′ OKoordinaten: 54° 48′ 11″ N, 20° 52′ 12″ O
Anetschkino (Europäisches Russland)
Anetschkino (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Anetschkino (Oblast Kaliningrad)
Anetschkino (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Anetschkino liegt im Osten des Rajon Gurjewsk und südlich von Dobrino (Nautzken) an der Kommunalstraße 27K-070 nach Saretschje (Kaymen). Die nächste Bahnstation ist Dobrino an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk (Königsberg–Tilsit).

Geschichte

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Das bis 1946 Wilditten[2] genannte Dorf wurde gegen Ende des 14. Jahrhunderts gegründet.

1874 kam es in den damals neu errichteten Amtsbezirk Kaymen (1938–1946 Kaimen, heute russisch: Saretschje)[3] und gehörte bis 1945 zum Landkreis Labiau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Im Jahre 1910 zählte Wilditten 69 Einwohner[4]. Am 30. September 1928 gab die Landgemeinde ihre Selbständigkeit auf und fusionierte mit der Landgemeinde Bothenen (heute russisch: Trostniki) sowie Teilen des Gutsbezirks Lautkeim (russisch ebenfalls: Trostniki) zur neuen Landgemeinde Bothenen.

Im Jahre 1945 kam Wilditten aufgrund seiner Lage innerhalb des nördlichen Ostpreußens zur Sowjetunion. Im Jahr 1950 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Anitschkino und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Dobrinski selski Sowet im Rajon Gurjewsk zugeordnet.[5] Spätestens seit 1975 wurde der Ort Anetschkino genannt.[6] Von 2008 bis 2013 gehörte Anetschkino zur Landgemeinde Dobrinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.

Mehrheitlich war die Bevölkerung Wildittens bis 1945 evangelischer Konfession und gehörte zum Kirchspiel Kaymen (1938–1946 Kaimen, russisch: Saretschje). Es lag im Kirchenkreis Labiau (russisch: Polessk) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Anetschkino im Einzugsbereich zweier in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinden: Marschalskoje (Gallgarben) bzw. Polessk (Labiau), beides Filialgemeinden der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg), der Hauptkirche der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

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Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Wilditten
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kaimen
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Labiau
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Gemäß der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf http://www.soldat.ru/ (rar-Datei)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)