Wassiljewskoje (Kaliningrad)
Wassiljewskoje (russisch Васильевское, deutsch Wesselshöfen) ist eine ländliche Siedlung in der russischen Oblast Kaliningrad. Sie gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.
Siedlung
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Geographische Lage
BearbeitenWassiljewskoje liegt 26 Kilometer nordöstlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg) unweit des Südufers des Kurischen Haffs (russisch: Kurschski Saliw) etwa einen Kilometer östlich von Starorusskoje (Eythienen), von wo es über die Kommunalstraße 27K-209 zu erreichen ist. Ein Bahnanschluss besteht nicht mehr, seit die Bahnstrecke Prawten–Schaaksvitte (Lomonossowo–Kaschirskoje) der Königsberger Kleinbahn mit der Station Eythienen (Starorusskoje) nicht mehr in Betrieb ist.
Geschichte
BearbeitenDas bis 1946 Wesselshöfen[2] genannte Gut, Hof und Vorwerk wurde 1874 als Gutsbezirk in den neu errichteten Amtsbezirk Schaaken[3] (Domäne, Gutsbezirk, heute nicht mehr existent) eingegliedert und gehörte bis 1939 zum Landkreis Königsberg (Preußen), von 1939 bis 1945 zum Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 lebten hier 132 Einwohner[4]. Am 15. November 1928 verlor Wesselshöfen seine Eigenständigkeit und wurde in die Landgemeinde Eythienen (russisch: Starorusskoje) eingemeindet.
Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Wesselshöfen mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1950 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Wassiljewskoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Kaschirski selski Sowet im Rajon Gurjewsk zugeordnet.[5] Im Jahr 1954 gelangte Wassiljewskoje in den Marschalski selski Sowet. Von 2008 bis 2013 gehörte der Ort zur Landgemeinde Chrabrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.
Kirche
BearbeitenDie mehrheitlich evangelische Bevölkerung Wesselhöfens war bis 1945 in das Kirchspiel Schaaken eingepfarrt. In dem Ort Kirche Schaaken (russisch: Schemtschuschnoje) stand das Gotteshaus und gehörte zum Kirchenkreis Königsberg-Land II innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Ernst Glaubitt zusammen mit Pfarrer Walter Dignath. Heute liegt Wassiljewskoje im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Marschalskoje (Gallgarben), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).
Literatur
Bearbeiten- Friedrich Gottlob Leonhardi: Erdbeschreibung der preußischen Monarchie. Verlag Hemmerde und Schwetschke, Halle 1791
- D. Leopold Krug: Die Preussische Monarchie; topographisch, statistisch und wirtschaftlich dargestellt. Verlag von Duncker & Humblot, Berlin 1833
- Joseph Meyer, Erich Uetrecht: Meyers Orts- und Verkehrs-Lexikon des Deutschen Reichs. Verlag Bibliographisches Institut, Leipzig 1913
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Wesselshöfen
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Schaaken
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad ( vom 29. August 2011 im Internet Archive)