Der Gran Premio Nuvolari (italienisch: "Großer Preis Nuvolari") bezeichnet ein Autorennen auf öffentlichen, oft unbefestigten Strassen im Norden Italiens in den Jahren von 1954 bis 1957 zu Ehren der großen, italienischen Rennfahrers Tazio Nuvolari. Im Jahr 1991 wurde der Gran Premio Nuvolari durch den Mantuaner Motorsportverein Mantova Corse wieder zum Leben erweckt.

Die Geschichte des historischen Gran Premio Nuvolari in den Jahren 1954 bis 1957

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Der plötzliche Tod des begnadeten Rennfahrers Tazio Nuvolari am 11. August 1953 löste in der gesamten Motorsport Welt Betroffenheit aus, insbesondere aber bei den Veranstaltern der legendären Mille Miglia, Renzo Castagneto, Aymo Maggi und Giovanni Canestrini. Diese hatten zusammen mit Franco Mazzotti, der im Zweiten Weltkrieg starb, das „schönste Rennen der Welt“ initiiert und umgesetzt.

Castagneto und seine Freunde waren dem Mantuaner Rennpiloten eng verbunden. Und dies nicht nur aus Zuneigung, Hochachtung und Bewunderung, die sie dem Champion entgegenbrachten, sondern auch aus Anerkennung dafür, dass Tazio Nuvolari zu denjenigen gehörte, die durch ihr eigenes Zutun in beträchtlichem Maße zur Größe der Mille Miglia beigetragen hatten.

Im Gedenken an Nuvolari entstand der Gran Premio Nuvolari, der seine Piloten durch die Po-Ebene durch Cremona über Mantua bis zum Ziel nach Brescia führte.

Im Jahr 1955 absolvierte der legendäre, britische Rennfahrer Stirling Moss mit seinem Navigator Dennis Jenkinson im Mercedes SLR mit der Startnummer 722 den Gran Premio Nuvolari in nur 39 Minuten und 54 Sekunden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 198,496 KM pro Stunde. Moss und Jenkinson waren im kompletten Rennen der Meinung, auf Platz 2 hinter Juan Manuel Fangio platziert zu sein und nahmen deshalb den Einlauf als erstes Fahrzeug, sowie die ihnen zu Ehren erschienenen Mantuaner nur beiläufig wahr. Dennoch bezeichnete Dennis Jenkinson seinen Pokal für den Sieg beim Gran Premio Nuvolari als seinen Lieblingspokal.

Mit dem Verbot der Mille Miglia im Jahr 1957 durch die italienische Regierung geriet auch der Gran Premio Nuvolari in Vergessenheit.

=== Der neue Gran Premio Nuvolari von 1991 bis heute===

 
Gran Premio Nuvolari best non italian Team Müller/Manetsch in a Jaguar SS100

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Wie schon im Jahr 1953, so waren es auch diesmal wieder einige Motorsport Enthusiasten, die sich zur Aufgabe machten, den Gran Premio Nuvolari zum Leben zu erwecken. Die Mitglieder des Montuaner Mantova Corse (Motorsport Club) Luca Bergamaschi, Marco Marani, Fabio Novelle und Claudio Rossi hatten das Ziel, das viel zu kleine und unscheinbare Tazio Nuvolari Museum im Herzen Mantovas größer und dem Rennfahrer gerecht werdender zu gestalten. Gemeinsam mit dem Schweizer Uhrenhersteller Eberhard & Co., der Tazio Nuvolari zu Ehren ein Uhrenmodell entwarf, wurde der Gran Premio Nuvolari im Jahr 1991 zu ersten Mal wieder gefahren.

Die jährlich veränderte Streckenführung mit Start und Ziel in Mantova beinhaltet sowohl historische Rennstrecken wie das "Autodromo Imola" als auch die Orte Rimini, Siena und Ferrara.

Mittlerweile zählt die Veranstaltung und ihre Wertung zur italienischen Meisterschaft der Rallye Veranstaltungen. Beim Gran Premio Nuvolari messen sich heute die besten Teams der Welt, die sich auf Gleichmäßigkeitsrallyes mit Klassikern spezialisiert haben.

 
Nuvolari 2014 261

Teams aus 16 Nationen absolvieren mit Ihren Oldtimern bis Baujahr 1968 insgesamt 80 Wertungsprüfungen auf 1.200 Kilometern. Hierbei kommt es in der Neuauflage der Veranstaltung nicht mehr ausschließlich auf Geschwindigkeit, sondern vielmehr auf die möglichst präzise Einhaltung der vorgegebenen Zeit für die jeweilige Etappe an. Entgegen der Mille Miglia verzichtet der Gran Premio Nuvolari zu Gunsten seines sportlichen Charakters und italienischen Ambiente auf das "Sehen- und Gesehenwerden" der Reichen und Schönen. [3]

  1. Homepage http://www.gpnuvolari.it
  2. Homepage http://www.nuvolari.jimdo.com
  3. http://www.motor-klassik.de/rennsport/24-gran-premio-nuvolari-die-schoene-schwester-der-mille-miglia-8626015.html