Unter der Typenbezeichnung Berliet PSA wurden vom französischen Kraftfahrzeughersteller Berliet in Lyon ab 1933 Fahrgestelle insbesondere für Omnibusse, aber auch sonstige Nutzfahrzeuge mit Tiefbettrahmen gebaut.

Berliet PSA
Basisinformation
Hersteller Berliet
Modell Berliet PSA
Produktionszeit 1933–1938
Karosseriebauform Langhauberer-Omnibus
Personenkapazität 23–27 Sitze
Technische Daten[1]
Gesamtgewicht 10,9 t
Länge siehe Text
Breite 2,20 m
Radstand siehe Text
Motor siehe Text
Bohrung × Hub siehe Text
Hubraum siehe Text
Leistung siehe Text
Kraftstoffvorrat 100 Liter
Getriebe 4 + R
Antriebsformel 4×2
Reifengröße 190×20

Geschichte und Technik

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Der Berliet PSA (S steht für surbaisse = tiefergelegt) war ursprünglich eine Abart des Berliet VDA mit Tiefbettrahmen. Sein Fahrgestell wurde speziell für den Schnelldienst entwickelt[2]. Es gab von ihm mehrere Varianten.

Berliet PSA

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Der Berliet PSA war ein für 22 sitzende Personen ausgelegter Langhauber-Omnibus. Sein Radstand betrug 4,27 m, die Spur vorne 1,58 und hinten 1,65 m, die Länge 6,38 und die Breite 2,05 m[3]. Es gab ihn in folgenden Motorvarianten:

Typ Betriebserl. Motor Zyl. Bohrg. Hub Hubr. /min CV PS Chassis max. Bem.,
Mon./Jahr Typ Zahl mm mm cm³ max fisc. reell kg kg Quelle
PSA4 4.1933 MDG 4 100 140 4398 1800 12 2100 5500 [4]
PSA6 8.1933 MDFW 4 110 150 5702 1800 15 2260 5600 [5]
PSA16 5.1933 MKX 4 90 130 3308 2000 16 1800 5300 [6]
PSA18 MKO 4 100 130 4084 2000 18 [7]

PSA4 und PSA6 hatten einen Diesel-, PSA16 und PSA18 einen Ottomotor.

Folgende Stückzahlen der einzelnen Varianten sind genannt[8]:

Baujahr 1933 1934 1935 1936 1937 1938 Summe
PSA4 27 1 1 29
PSA6 12 29 57 39 56 7 200
PSA16 24 24 13 61

Die Variante PSA18 (die ohnehin nur bei Puvilland erwähnt wird, nicht indessen in den Archivunterlagen von Berliet) ist danach nie in Serie gebaut worden.

Berliet PSAC

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Der Berliet PSAC war eine modernisierte Variante des PSA aus dem Jahr 1935. Er hatte – soweit überliefert – die gleichen Abmessungen wie der Berliet PSA, jedoch eine größere Breite (2,12 statt 2,05 m). Es gab ihn in folgenden Motorvarianten:

Typ Betriebserl. Motor Zyl. Bohrg. Hub Hubr. /min CV PS Chassis max. Bem.,
Mon./Jahr Typ Zahl mm mm cm³ max fisc. reell kg kg Quelle
PSAC4 4.1936 MDG 4 100 140 4398 1800 12 2270 5900 [9]
PSAC6 2.1934 MDFW 4 110 150 5702 1800 15 2360 6200 [10]
PSAC16 2.1934 MKX 4 90 130 3308 2000 16 1980 5900 [11]
PSAC17 10.1934 MFL 4 100 140 4398 2000 17 2380 5900 [12]
PSAC18 4.1935 MKO 4 100 130 4084 2000 18 2200 5900 [13]
PSAC66 9.1936 MDL 6 100 140 6597 1800 18 2350 6200 [14]

Der Berliet PSAC66 hatte einen auf 4,42 m vergrößerten Radstand und eine auf 6,53 m vergrößerte Länge, wahrscheinlich, um den längeren Sechszylindermotor im Fahrgestell unterzubringen. PSAC4, PSAC6 und PSAC66 hatten Diesel-, PSAC16, PSAC17 und PSAC18 Ottomotoren.

Folgende Stückzahlen der einzelnen Varianten sind genannt[15]:

Baujahr 1933 1934 1935 1936 1937 1938 Summe
PSAC4 0 0 0 56 13 69
PSAC18 0 0 7 1 1 9

Danach hat der PSAC4 ab 1936 den Berliet PSA in der Produktion abgelöst, statt des nie in Serie gebauten PSAC6 wurde der PSA6 weiter gebaut, ähnlich wurde der PSAC16 nie in Serie gebaut, sondern stattdessen der PSAC18. Vom PSAC66 gab es offenbar nur einen Prototyp.

Berliet PSAE

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Von dieser Variante gab es nur den Berliet PSAE6, der ein relativ hohes Gewicht (nacktes Chassis 3230 kg, maximales Gesamtgewicht 7100 kg), dagegen einen vergleichsweise kurzen Radstand von nur 3,63 m aufwies. Er hatte den gleichen 5,7-Liter-Dieselmotor des Typs MDFW wie der Berliet PSA6. Es blieb offenbar beim Bau eines Prototyps.[16]

Literatur

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Originalquellen

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Eine Publikation, in der alle vor 1945 gebauten Berliet-Typen individuell abgehandelt wären, gibt es nicht. Neben der unten erwähnten Literatur wurde auf folgende in der Fondation Berliet verwahrte Originalunterlagen zurückgegriffen:

  • "Fiches des Mines": Es handelt sich um die Unterlagen zur Erteilung einer allgemeinen Betriebserlaubnis, hierfür ist in Frankreich der "Inspecteur des mines" sachlich zuständig. Diese Unterlagen sind chronologisch geordnet und nummeriert. Nicht zu jedem Typ bzw. Variante gibt es entsprechende Unterlagen, teils, weil sie wohl als Untervarianten eines Typs verstanden wurden, für den eine gesonderte Erlaubnis nicht erforderlich war, teils wohl, weil diese Unterlagen im Laufe der letzten 100 Jahre verlorengegangen sind. Bei Militärtypen gibt es Hinweise, dass eine Betriebserlaubnis direkt durch militärische Dienststellen erfolgte, was entsprechende "fiches des mines" überflüssig machte. Die Quellenbezeichnung lautet: "Fiches No...."
  • "Etat des véhicules utilitaires et autobus declares aux mines depuis 1920", eine 15-seitige Zusammenstellung vom 1. Dezember 1941, enthält insbesondere die reservierten Chassisnummernbänder, die jedoch vielfach nicht vollständig ausgeschöpft wurden, einige Typen bzw. Varianten werden nicht erwähnt, Quellenbezeichnung lautet: "Etat S..."
  • "Nombre de véhicules construits de 1930 à 1942", siebenseitige Zusammenstellung der zwischen 1930 und 1942 gebauten Stückzahlen an Nutzfahrzeugen, erstellt wohl 1943, erste Seite teilweise irreparabel verderbt, teilweise werden mehrere Typen bzw. Varianten zusammengefasst, Quellenbezeichnung lautet: "Nombre S...."

Sonstige Literatur

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  • Monique Chapelle: Berliet. 1. Auflage. EMCE, Saint-Chamond 2016, ISBN 978-2-35740-049-8.
  • Christophe Puvilland: Berliet 1905–1978, toute la gamme omnibus, autocars, autobus et trolleybus. 1. Auflage. histoire&collections, Paris 2008, ISBN 978-2-35250-059-9.
  • François Vauvillier: Tous les Berliet militaires 1914–1940, vol.1: les camions. histoire&collections, Paris 2019, ISBN 978-2-35250-496-2.
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Commons: Berliet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Puvilland S. 56–58
  2. Puvilland S. 56
  3. Puvilland S. 57
  4. Fiche N° 321
  5. Fiche N° 340
  6. Fiche N° 326
  7. Puvilland S. 56, 57
  8. nombre S. 2
  9. Fiche N° 471
  10. Fiche N° 374
  11. Fiche N° 360
  12. Fiche N° 407
  13. Fiche N° 420
  14. Fiche N° 496
  15. nombre S. 4 und 5
  16. Fiche N° 424