Bilhères ist eine französische Gemeinde mit 157 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Oloron-Sainte-Marie-2 (bis 2015: Kanton Arudy).

Bilhères
Bilhères (Frankreich)
Bilhères (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Oloron-Sainte-Marie
Kanton Oloron-Sainte-Marie-2
Gemeindeverband Vallée d’Ossau
Koordinaten 43° 4′ N, 0° 27′ WKoordinaten: 43° 4′ N, 0° 27′ W
Höhe 480–1817 m
Fläche 17,19 km²
Einwohner 157 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 9 Einw./km²
Postleitzahl 64260
INSEE-Code

Blick auf Bilhères

Die Bewohner werden Bilhérois oder Bilhéroises genannt.[1] Der Name in der gascognischen Sprache lautet Vilhèras d’Aussau.[2]

Geographie

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Bilhères liegt ca. 30 km südöstlich von Oloron-Sainte-Marie oberhalb des Vallée d’Ossau im Béarn.

Die höchste Erhebung ist der Pic de l’Ourlène (1817 m) an der südwestlichen Grenze des Gemeindegebiets.[3]

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Oloron-Sainte-Marie Arudy Izeste
Escot   Bielle
Sarrance Bielle

Bilhères liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Barescou, ein Zufluss des Gave d’Aspe fließt im westlichen Teil des Gemeindegebiets.

Ferner strömen folgende Zuflüsse des Gave d’Ossau durch die Kommune:

  • der Ruisseau Arrioubeigt mit seinem Nebenflüssen
    • Ruisseau Caou Sèque und
    • Ruisseau le Serres sowie
  • der Arriou Mage.

Außerdem fließt der Arriou Tort mit seinen Zuflüssen Ruisseau de la Técouère und Arrec d’Ezau durch den südlichen Teil des Gemeindegebiets.[4]

Geschichte

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Vor der gallo-römischen Zeit gab es bereits eine Besiedelung des Landstrichs, was sich aus den Megalithen schließen lässt, die auf den Beginn der Eisenzeit datiert werden.[5]

Bilhères wird 1154 im Kopialbuch von Barcelona unter dem Namen Bileles erwähnt. Weitere Toponyme waren in der Folge Billere (1286, Urkunden des Archidiakonats von Ossau), Vilheres d’Ossau (1535) und Bilheras (1595), Saint-Joan de Bilhères (1618, Eingliederung in das Bistum Oloron). Auf der Karte von Cassini 1750 ist die Gemeinde als Billeres eingezeichnet, während der Französischen Revolution 1793 ebenfalls als Billeres geführt, während des Französischen Konsulats acht Jahre später als Bilhères.

In der Volkszählung von 1385 wurden 56 Haushalte gezählt und vermerkt, dass das Dorf in der Bailliage des Archidiakonats von Ossau liegt. Die relative große Zahl zeigt eine wachsende Bedeutung der Gemeinde im Mittelalter.[6][7][8]

Einwohnerentwicklung

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Nach dem Höchstständen von fast 500 Einwohnern in der Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Zahl bis zur Jahrtausendwende auf rund ein Drittel des gezählten Maximalwerts zurückgegangen und hat sich seitdem stabilisiert. Insbesondere ging die Bevölkerung allein zwischen 1946 und 1954 um mehr als 37 % zurück.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2009 2021
Einwohner 219 172 157 164 153 158 151 158 157
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[8] INSEE ab 2009[9]

Sehenswürdigkeiten

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Kirche Saint-Jean-Baptiste
  • Kirche, gewidmet Johannes dem Täufer. 1892 erhielt der Architekt des Départements, Gustave Lévy, den Auftrag, die bestehende Kirche zu vergrößern. Das Resultat des Bauvorhabens war ein fast vollständiger Neubau im Jahre 1869. Das heutige Langhaus ist dreischiffig, durch Spitzarkaden getrennt, mit vier Jochen und einem Kirchturm über dem Eingang. Die Glasfenster sind das Werk aus dem Jahre 1864 der Glasmalerei Mauméjean aus Biarritz, die Malereien das Werk des Künstlers Paul Poublan aus dem Jahre 1867.[10]
  • Kapelle von Houndaas. Der Weg zur Hochebene von Bénou führt an dieser Kapelle vorbei, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Ersatz für das ursprüngliche, gegen Ende des 17. Jahrhunderts erschaffene Bauwerk errichtet wurde. Sie soll an die Überwindung einer Rind- oder Schafepidemie gedenken.[11]
  • Cromlechs. An mehreren Stellen im Gemeindegebiet befinden sich Kreise von Menhiren aus der beginnenden Eisenzeit. In einem der Cromlechs sind Spuren von Kohle aus der Späten Eisenzeit entdeckt.[12]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Ossau-Iraty

Bilhères liegt in der Zone AOC des Ossau-Iraty, ein traditionell hergestellter Schnittkäse aus Schafmilch.[13]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[14]
Gesamt = 19
 
Wanderwege bei Bilhères

Der Col de Marie-Blanque (1035 m) ist eine Passhöhe zwischen dem Vallée d’Aspe und dem Vallée d’Ossau auf dem Gebiet der Gemeinde. Er wurde seit 1978 bisher dreizehnmal in die Tour de France mit einbezogen.

Die ausgedehnte Gebirgslandschaft ist mit Wanderwegen durchzogen. Bilhères ist Etappenort der Tour de la Vallée d’Ossau, ein Rundwanderweg in sieben Etappen von insgesamt mehr als 100 km Länge.[15]

Bilhères verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 24 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2016/2017.[16]

 
Paul-Jean Toulet

Bilhères wird durchquert von der Route départementale 294.

Persönlichkeiten

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  • Paul-Jean Toulet, geboren am 5. Juni 1867 in Pau, gestorben am 6. September 1920 in Guéthary, Schriftsteller und Dichter. Er hat den Contrerime herausgebildet und gab der lyrischen Form ihren Namen. Paul-Jean Toulet verbrachte seine Kindheit bei seinem Onkel in Bilhères.
  • Joseph Paroix, Schäfer und Schriftsteller, lebte in Bilhères. Eines seiner Werke ist Berger dans les nuages (Schäfer in den Wolken).
  • Guy Sénac de Monsembernard, Historiker, geboren am 15. August 1925 in Bilhères, gestorben am 23. Februar 2009.
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Commons: Bilhères – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitant.fr, abgerufen am 8. März 2017 (französisch).
  2. Bilhères. Gasconha.com, abgerufen am 9. März 2017 (französisch).
  3. géoportail Bilhères. Institut national de l’information géographique et forestière, abgerufen am 8. März 2017 (französisch).
  4. Ma commune : Bilhères. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 8. März 2017 (französisch).
  5. Bilhères. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 9. März 2017; abgerufen am 10. Mai 2022 (französisch).
  6. Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 32, abgerufen am 8. März 2017 (französisch).
  7. France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 8. März 2017 (englisch).
  8. a b Notice Communale Bilhères. EHESS, abgerufen am 8. März 2017 (französisch).
  9. Populations légales 2014 Commune de Bilhères (64128). INSEE, abgerufen am 8. März 2017 (französisch).
  10. Conseil régional d’Aquitaine: Église Saint-Jean-Baptiste. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 9. März 2017; abgerufen am 10. Mai 2022 (französisch).
  11. Conseil régional d’Aquitaine: Chapelle de Houndaas. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 9. März 2017; abgerufen am 10. Mai 2022 (französisch).
  12. Conseil régional d’Aquitaine: Cromlechs de Bilhères. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 9. März 2017; abgerufen am 10. Mai 2022 (französisch).
  13. Institut national de l’origine et de la qualité. Institut national de l’origine et de la qualité, archiviert vom Original am 5. Februar 2017; abgerufen am 8. März 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.inao.gouv.fr
  14. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Bilhères (64128). INSEE, archiviert vom Original am 25. März 2017; abgerufen am 10. Mai 2022 (französisch).
  15. GRP® Tour de la Vallée d’Ossau (TVO). Comité départemental de la Randonnée pédestre des Pyrénées-Atlantiques (CDRP 64), abgerufen am 8. März 2017 (französisch).
  16. École élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 8. März 2017 (französisch).