Blue Öyster Cult

US-amerikanische Rockband

Blue Öyster Cult (Abkürzung BÖC) ist eine US-amerikanische Hardrock-Band. Die bekanntesten Singles sind (Don’t Fear) The Reaper vom 1976er Album Agents of Fortune und Godzilla vom Nachfolger Spectres. BÖC lieferte als erste Band in Konzerten eine Lasershow. Die Band gilt als Erfinder des Heavy-Metal-Umlauts. Die Band hat bislang weltweit über 24 Millionen Platten verkauft, davon 7 Millionen in den USA.[1]

Blue Öyster Cult


Blue Öyster Cult live, Santa Cruz Beach Boardwalk, Kalifornien (Juli 2008)
Allgemeine Informationen
Herkunft Stony Brook, New York, Vereinigte Staaten
Genre(s) Hard Rock, Heavy Metal
Gründung 1967
Website blueoystercult.com
Gründungsmitglieder
Eric Bloom
Gitarre, Gesang, Synthesizer, Perkussion
Donald „Buck Dharma“ Roeser
Keyboard, Gesang, Gitarre, Bass
Allen Lanier † (bis 2007)
Bass, Gesang
Joe Bouchard (bis 1986)
Schlagzeug, Gesang, Gitarre, Perkussion, Mundharmonika
Albert Bouchard (bis 1981, 1985)
Aktuelle Besetzung
Gesang, Rhythmusgitarre, Perkussion, Keyboard
Eric Bloom
Gitarre, Gesang, Synthesizer, Perkussion
Donald „Buck Dharma“ Roeser
Keyboard, Gesang, Gitarre
Richie Castellano (seit 2004)
Bass
Danny Miranda (seit 2014)
Schlagzeug
Jules Radino (seit 2004)
Ehemalige Mitglieder
Gesang
Les Braunstein (1967–1969)
Schlagzeug
Rick Downey (1981–1984)
Schlagzeug
Thommy Price (1985)
Keyboard
Tom Zvoncheck (1985–1987)
Schlagzeug
Jimmy Wilcox (1985–1987)
Bass
Jon Rogers (1987–1995)
Schlagzeug
Ron Riddle (1987–1991)
Schlagzeug
Chuck Burgi (1991–1992, 1992–1995, 1996–1997)
Schlagzeug
John Miceli (1992, 1995)
Bass
Greg Smith (1995)
Schlagzeug
John O’Reilly (1995–1996)
Bass
Danny Miranda (1995–2004)
Schlagzeug
Bobby Rondinelli (1997–2004)
Keyboard
Kasim Sulton (1998)
Gitarre
Al Pitrelli (1999)
Bass
Rudy Sarzo (2007–2012)

Geschichte

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Blue Öyster Cult wurde zunächst in den 1960er-Jahren als Soft White Underbelly auf Long Island, New York, gegründet. 1968 wurde daraus die Stalk-Forrest Group und 1970 führte man den bis heute gültigen Namen Blue Öyster Cult (zunächst jedoch ohne Trema) ein.

Das Unterlegen der Hardrock-Klänge mit Texten von Schriftstellern wie Samuel „Sandy“ Pearlman, Richard Meltzer, Michael Moorcock und Patti Smith, die in den 1970er Jahren mit dem Keyboarder Allen Lanier liiert war, verschaffte den Musikern den Ruf, die Heavy-Metal-Band der Intellektuellen zu sein.

Während man heute den Stil der Band als Psychedelic- und Prog-artigen Hardrock charakterisieren würde, war sie in ihren Anfangsjahren eher von Formationen wie Velvet Underground, Doors und MC5 inspiriert. Die Vermarktungsidee des Managers Sandy Pearlman und der Plattenfirma war allerdings zunächst ein amerikanisches Black Sabbath.[2] Die Rezeption ihrer Alben ist heute zu einem Großteil auf die Independent-Szene beschränkt. Einflüsse von BÖC finden sich bei wegweisenden Bands wie Sonic Youth und Hüsker Dü, oder auch bei Minutemen und Firehose, von denen es auch BÖC-Coverversionen gibt.

Die ersten drei Alben (Blue Öyster Cult, Tyranny and Mutation sowie Secret Treaties) etablierten die Band als psychedelisch inspirierten Westcoast-Rockact. Sie enthielten Songs, die heute als Klassiker anzusehen sind, wie z. B. Cities on Flame with Rock and Roll, The Red & the Black, 7 Screaming Diz-Busters, ME 262, Harvester of Eyes und vor allem Astronomy. Herausstechend waren auch die Gitarrenspiel-Künste von Donald Buck Dharma Roeser und die durch zeitgenössische Literaten wie Sandy Pearlman und Richard Meltzer beeinflussten Texte.

In den darauffolgenden Jahren ließ es Blue Öyster Cult musikalisch etwas ruhiger angehen (Agents of Fortune, Spectres, Mirrors) und integrierte unter anderem Kurt-Weill-Einflüsse. Die musikalische wie auch die textliche Ausrichtung veränderte sich in Richtung Science-Fiction und komplexeren Hardrock. Passend dazu lieferte BÖC als erste Band in Konzerten eine Lasershow. Ihre internationale Bekanntheit befand sich nun auf ihrem Höhepunkt, vor allem aufgrund des Hits (Don’t Fear) The Reaper von Agents of Fortune, der heute noch im Classicrock-Radio oft zu hören ist.

Es folgte Cultösaurus erectus, das den musikalischen Übergang in ihre 1980er-Phase markiert. Die folgende Tour mit Black Sabbath, Black & Blue, wurde von ca. 1,5 Millionen Zuschauern gesehen.

Die nächsten Studioalben Fire of Unknown Origin (mit ihrem größten US-Hit Burnin’ for You), The Revölution by Night und Club Ninja sind von straighteren Hardrock-Songs mit prägnanten Keyboards geprägt.

Das Konzeptalbum Imaginos, 1988 veröffentlicht, sollte eigentlich ein Soloalbum des langjährigen Schlagzeugers Albert Bouchard werden. Die Plattenfirma wollte es jedoch lieber als BÖC-Album veröffentlichen, woraufhin die anderen Mitglieder der Urbesetzung sowie zahlreiche Gastmusiker an Bord geholt wurden, um mit dem langjährigen Manager und Urheber der „Imaginos-Saga“, Sandy Pearlman, die Produktion des größtenteils fertigen Albums ohne Albert Bouchard zu Ende zu führen. Von Fans und Kritikern wurde das Werk nach seiner Veröffentlichung sehr zwiespältig aufgenommen und gehört bis heute zu den polarisierendsten Alben der Band.

Nach einigen Jahren Funkstille meldete sich BÖC 1998 mit einer Metal-dominierten CD namens Heaven Forbid zurück, der 2001 Curse of the Hidden Mirror und 2002 die Live-Aufnahme A Long Day’s Night folgten. Die Band spielt auch heute noch regelmäßig Konzerte, die sich aber vor allem auf die US-Westküste beschränken. Die beiden Gründungsmitglieder Joe und Albert Bouchard gründeten 2007 zusammen mit dem Ex-Alice-Cooper-Bassisten Dennis Dunaway die Band Blue Coupe, die 2011 den Longplayer Tornado on the Tracks veröffentlichte.

2012 verließ der Bassist Rudy Sarzo die Band, der bereits seit 2007 für Blue Öyster Cult tätig war.[3]

Überwiegend wird die Black & White-Periode der ersten drei Alben als schaffenstechnischer Höhepunkt der Band angesehen. Das 1976er Album Agents of Fortune mit der Single (Don’t Fear) The Reaper ist das kommerziell erfolgreichste Album der Band.

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Der Name Blue Öyster Cult stammt aus dem Gedicht Imaginos des Managers Sandy Pearlman (Dieses Gedicht wurde 1988 in dem Album Imaginos wieder aufgegriffen). In dem Gedicht war „Blue Oyster Cult“ eine Gruppe von Aliens, welche die Geschichte der Erde beeinflussen wollten. Das Haken-und-Kreuz-Logo erscheint auf allen Alben.

Sonstiges

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Die Texte zu den Songs Black Blade vom 1980er Album Cultösaurus Erectus sowie Veteran of the Psychic Wars vom Nachfolgealbum Fire of Unknown Origin (1981) schrieb der Fantasy-Autor Michael Moorcock. Bei Black Blade handelt es sich um eine Liedversion von Moorcocks Saga vom ewigen Helden (Eternal Champion, im Liedtext Cosmic Champion) in seiner Inkarnation als Elric von Melniboné.

Die beiden Stücke Heavy Metal – The Black and Silver und Vengeance – The Pact vom 1981er Album Fire of Unknown Origin waren für den Film Heavy Metal (nach dem gleichnamigen Comicmagazin) bestimmt. Vengeance – The Pact kam jedoch nicht zum Einsatz, da es die Geschichte der letzten Episode aus dem Film vorweggenommen hätte. Letztlich war es dann ein komplett anderer Song, Veteran of the Psychic Wars, vom selben Album, der es auf den Soundtrack und in den Film schaffte, während von Vengeance – The Pact lediglich ein Textzitat aufgenommen wurde.

Bei dem Album Cult Classic von 1994 handelt es sich nicht um eine Best-of-Zusammenstellung. Vielmehr enthält es komplette Neueinspielungen älterer Songs und wird somit von der Band selbst als offizielles Album geführt. Der Hintergrund, vor dem das Album entstand, ist die TV-Verfilmung des Romans The Stand – Das letzte Gefecht von Stephen King. Das Buch beginnt mit dem Zitat der dritten und letzten Strophe aus (Don’t Fear) The Reaper, weshalb vorgesehen war, den Song an den Anfang des Films zu stellen (kurioserweise werden letztlich nur die ersten beiden Strophen gespielt). Da die Plattenfirma aber die Nutzung der Originalaufnahme verweigerte, spielte die Band in ihrer damaligen Besetzung den Song neu ein, woraus sich letztlich ein ganzes Album entwickelte.

Der Song Don’t Turn Your Back wurde in dem Computerspiel Slender verwendet.

Songtexte von Blue Öyster Cult spielen eine Schlüsselrolle in dem Roman Die Ernte des Bösen aus der Cormoran-Strike-Serie von Robert Galbraith.

Auf dem im Jahr 1998 veröffentlichten Metallica-Album Garage Inc. ist eine Coverversion des Songs Astronomy enthalten.

Im September 2009 erschien eine Coverversion von Burnin’ for You seitens der Band Shiny Toy Guns, welche als Werbespot des im Jahr 2010 veröffentlichten Lincoln MKS verwendet wurde.[4]

Diskografie

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Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   CH   UK   US
1972 Blue Öyster Cult
Columbia
US172
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 16. Januar 1972
1973 Tyranny and Mutation
Columbia
US122
(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 11. Februar 1973
1974 Secret Treaties
Columbia
US53
 
Gold

(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 5. April 1974
1976 Agents of Fortune
Columbia
UK26
(10 Wo.)UK
US29
 
Platin

(35 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 21. Mai 1976
1977 Spectres
Columbia
UK60
(1 Wo.)UK
US43
 
Gold

(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. November 1977
1979 Mirrors
Columbia
UK46
(5 Wo.)UK
US44
(17 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 19. Juni 1979
1980 Cultösaurus Erectus
Columbia
UK12
(7 Wo.)UK
US34
(16 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. Juni 1980
1981 Fire of Unknown Origin
Columbia
UK29
(7 Wo.)UK
US24
 
Gold

(31 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 14. Juni 1981
1983 The Revölution by Night
Columbia
UK95
(1 Wo.)UK
US93
(16 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 8. November 1983
1985 Club Ninja
Columbia
US63
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. Dezember 1986
1988 Imaginos
Columbia / Sony
US122
(8 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 15. Juli 1988
1994 Cult Classic
SPV
Erstveröffentlichung: 10. Juni 1994
1998 Heaven Forbid
CMC
Erstveröffentlichung: 24. März 1998
2001 The Curse of the Hidden Mirror
CMC / Sanctuary
Erstveröffentlichung: 5. Juni 2001
2020 The Symbol Remains
Frontiers
DE39
(2 Wo.)DE
US192
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 9. Oktober 2020
2024 Ghost Stories
Frontiers
DE94
(1 Wo.)DE
CH36
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 12. April 2024

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Literatur

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  • Irwin Stambler: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3., überarbeitete Auflage. St. Martin’s Press, New York 1989, ISBN 0-312-02573-4, S. 68–70.
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Einzelnachweise

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  1. Blue Oyster Cult, Harrah's South Shore Room - Tahoe South. Archiviert vom Original am 15. Juni 2018; abgerufen am 12. November 2017.
  2. Martin Popoff: Agents of Fortune: The Blue Öyster Cult Story, Bedford UK 2016
  3. www.rockhard.de: Rudy Sarzo steigt bei Blue Öyster Cult aus@1@2Vorlage:Toter Link/www.rockhard.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juli 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. SHINY TOY TELEVISION COMMERCIALS (Memento vom 12. Dezember 2009 im Internet Archive)
  5. Chartquellen: