Bruiu
Bruiu (deutsch Braller, ungarisch Brulya) ist eine Gemeinde im Kreis Sibiu in der Region Siebenbürgen in Rumänien.
Bruiu Braller Brulya | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Rumänien | |||
Historische Region: | Siebenbürgen | |||
Kreis: | Sibiu | |||
Koordinaten: | 45° 52′ N, 24° 42′ O | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Höhe: | 442 m | |||
Fläche: | 119,31 km² | |||
Einwohner: | 671 (1. Dezember 2021[1]) | |||
Bevölkerungsdichte: | 6 Einwohner je km² | |||
Postleitzahl: | 557065 | |||
Telefonvorwahl: | (+40) 02 69 | |||
Kfz-Kennzeichen: | SB | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2]) | ||||
Gemeindeart: | Gemeinde | |||
Gliederung: | Bruiu, Gherdeal, Șomartin | |||
Bürgermeister : | Emil Gherghel (PNL) | |||
Postanschrift: | Str. Principală, nr. 19 loc. Bruiu, jud. Sibiu, RO–557065 | |||
Website: |
Geographische Lage
BearbeitenDie Gemeinde Bruiu liegt im Süden des Siebenbürgischen Beckens. Im Altland, östlich des Harbachtals, liegt die Gemeinde im historischen Großschenker Stuhl. An der Mündung des Veseud in den Pârâul Nou, befindet sich der Ort Bruiu im Osten des Kreises Sibiu an der Kreisstraße (drum județean) DJ 105A etwa 28 Kilometer (12,5 km Luftlinie) südlich von der Kleinstadt Agnita (Agnethlen) entfernt. Die Kreishauptstadt Sibiu (Hermannstadt) liegt etwa 60 Kilometer westlich von Bruiu entfernt.
Geschichte
BearbeitenDer Ort Bruiu wurde erstmals 1307 urkundlich erwähnt.[3] Auf dem Areal von Bruiu – bei von den Einheimischen Kammebach genannt – wurden archäologische Funde, welche in die Jungsteinzeit deuten, gemacht. Nach Angaben von K. Horedt wurden auf dem Areal des Ortes Urnengräber aus der Römerzeit gefunden.[4] Auf dem Areal des eingemeindeten Dorfes Gherdeal (Gürteln) wurde ein archäologischer Fund der in die Bronzezeit deutet, gemacht.[5]
Die Braller Bäuerin Anna Schuff, wurde 1744 als letzte Hexe im Schenker Stuhl erst geschwemmt (an Händen und Füßen gefesselt und in einen Teich geworfen) anschließend verbrannt.[3]
Nach Entstehung des Groß-Kokelburger Komitat im Königreich Ungarn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, gehörte Braller dem Stuhlbezirk Szentágota (heute Agnita). Als 1950 der Kreis Făgăraș (Județul Făgăraș) abgeschafft wurde, wurde Bruiu dem heutigen Kreis Sibiu zugeteilt.
Bevölkerung
BearbeitenDie Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:
Volkszählung | Ethnische Zusammensetzung | ||||
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Jahr | Bevölkerung | Rumänen | Ungarn | Deutsche | andere |
1850 | 2.746 | 693 | 1 | 1.786 | 266 |
1900 | 2.586 | 1.026 | 7 | 1.541 | 12 |
1941 | 2.828 | 881 | 36 | 1.559 | 352 |
1966 | 2.190 | 1.083 | 25 | 1.078 | 4 |
1977 | 1.746 | 615 | 28 | 858 | 245 |
2002 | 795 | 680 | 12 | 30 | 73 |
2011 | 703 | 594 | 8 | 17 | 84 (Roma 65) |
2021 | 671 | 402 | 6 | 11 | 252 (Roma 200) |
Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl 1941 erreicht. Die höchste Bevölkerungszahl der Rumäniendeutschen wurde 1850, die der Rumänen (1307) 1956, die der Magyaren (36) wurde 1941/1956 und die der Roma (274) wurde 1930 registriert. Des Weiteren bekannten sich sechs 1930 und je einer 1966, 1977, 2002 als Serben und 1966 drei als Ukrainer.[6]
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Die evangelische Kirche in Bruiu wurde im 13. Jahrhundert erbaut und im 19. Jahrhundert erneuert. Der Altar ist ein spätgotischer doppelflügeliger Schreinaltar von 1520, auf dem Maria mit dem Jesuskind dargestellt sind.[3] Die Ringmauern mit vier Wehrtürmen wurden im 15. Jahrhundert errichten; die Kirchenburg steht unter Denkmalschutz.[7]
- Die Kirchenburg in Gherdeal Anfang des 16. Jahrhunderts errichtet, steht unter Denkmalschutz.[7]
- Die Dicke Eiche im „Märchenwald“ in Gherdeal (Gürteln).[8]
- Die Kirchenburg in Șomartin (Martinsberg) im 13. Jahrhundert errichtet, 1795 erneuert, steht unter Denkmalschutz.[7]
Söhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Bernhard Ohsam (1926–2001), rumäniendeutscher Journalist, Schriftsteller und Hörfunkredakteur[9]
Literatur
Bearbeiten- Josef Bajus: Braller: dieses Buch erzählt von einem Dorf im Kampestwinkel in Siebenbürgen zwischen Getreidefeldern, Viehweiden, Wäldern und Wiesen, seinen Bewohnern und seiner Madonna, einer vollendeten Schönheit, Verlag der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung, München 1998. ISBN 3-932043-07-3
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
- ↑ Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 6. April 2021 (rumänisch).
- ↑ a b c Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2.
- ↑ Repertoriul Arheologic al României − Bruiu, abgerufen am 14. Dezember 2014 (rumänisch).
- ↑ Repertoriul Arheologic al României − Gherdeal, abgerufen am 14. Dezember 2014 (rumänisch).
- ↑ Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 in Siebenbürgen bei kia.hu, letzte Aktualisierung 4. November 2008 (PDF; 582 kB; ungarisch).
- ↑ a b c Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert (rumänisch; PDF; 7,10 MB).
- ↑ Bild der Eiche bei siebenbuerger.de.
- ↑ Franz Heinz: Nachruf auf Bernhard Ohsam bei siebenbuerger.de am 23. November 2001 abgerufen am 9. Februar 2015.