Clemens Kuby (* 17. November 1947[1] in Herrsching am Ammersee) ist ein deutscher Dokumentarfilmer und Autor.
Leben und Arbeit
BearbeitenKuby wuchs in Oberbayern als Sohn des Publizisten Erich Kuby auf. Er hat vier Geschwister, darunter Gabriele Kuby. Er ist ein Neffe des Ökonomen Ernst Friedrich Schumacher sowie des Physikers Werner Heisenberg. Von 1963 bis 1967 besuchte er die Odenwaldschule in Ober-Hambach.[2][3] Danach studierte er Geschichte, Soziologie, Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft an der Freien Universität in Berlin und besuchte von 1969 bis 1972 die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin, wo er den Ausbildungsgang zum Filmregisseur absolvierte.
Kuby drehte zwischen 1973 und 1975 drei Filme über ökologischen Landbau. Er war 1979 Mitbegründer der Partei Die Grünen in Baden-Württemberg. Nach der Etablierung der Partei als Bundespartei verließ er sie aufgrund von Machtkämpfen Anfang 1981.
Noch im gleichen Jahr stürzte Kuby aus 15 Metern Höhe vom Dach seines Hauses. Man diagnostizierte nach seiner Darstellung eine Querschnittlähmung, doch trat im Verlauf eines Jahres bei ihm eine Spontanheilung auf, so dass er wieder laufen konnte, was Kuby als Selbstheilung bezeichnete.[4] Daraufhin begann er, sich filmisch mit Themen wie dem Buddhismus, Geistheilung und Alternativen zur „westlichen, von Materialismus geprägten Lebensweise“ auseinanderzusetzen.
Den Dokumentarfilm Unterwegs in die nächste Dimension bezeichnete 2002 die Tageszeitung als „einen nahezu völlig kritiklosen Werbefilm für Heilverfahren, die selbst Homöopathen und Naturheilkundlern den Angstschweiß auf die Stirn treiben dürften“.[5] 2005 gründete Kuby mit seiner Frau Astrid die Europäische Akademie für Selbstheilungsprozesse (SHP). Sie veranstaltet Ausbildungsseminare, vertreibt Bücher und bietet telefonische Beratung an.
Er ist mit Alexander Ehrlich und Thorsten Schulte Gründungsmitglied der verschwörungsideologischen Kleinpartei Die Direkte. Demokratie durch Volksentscheide.[6] (nicht zu verwechseln mit Demokratie Direkt)[7]. Schon 2020 trat er als Redner bei einer sog. „Coronademo“ auf.[8]
Werke
BearbeitenBibliografie
Bearbeiten- Das alte Ladakh. Das Buch zum Film. 1993, ISBN 3-442-11402-0.
- mit Ulli Olvedi: Living Buddha. 1994, ISBN 3-442-42490-9.
- Unterwegs in die nächste Dimension – Meine Reise zu Heilern und Schamanen. 2003, ISBN 3-466-34469-7.
- Heilung – das Wunder in uns. Selbstheilungsprozesse entdecken. 2005, ISBN 3-466-34485-9.
- Selbstheilungs-Navigator. Mit 64 Karten gesund aus eigener Kraft. 2007, ISBN 978-3-466-34505-2.
- Mental Healing – Das Geheimnis der Selbstheilung. 2010, ISBN 978-3-466-34535-9.
- Mental Healing – Gesund ohne Medizin. Anleitung zum Andersdenken. 2012, ISBN 978-3-466-34581-6.
Filmografie
Bearbeiten- 1972: Lehrlinge
- 1983: Schnappschuss
- 1984: Mein Leben, das ich nicht mehr wollte (Fernsehfilm)
- 1986: Das alte Ladakh (Dokumentarfilm)
- 1986: Der Dalai Lama zwischen Orient und Occident (Dokumentarfilm)
- 1987: Neuseeland zu Pferde (Dokumentarfilm)
- 1988: Tibet – Widerstand des Geistes (Dokumentarfilm)
- 1989: Die Not der Frauen Tibets (Dokumentarfilm)
- 1990: Drei Jahre und drei Monate in Klausur (Dokumentarfilm)
- 1994: Living Buddha (Dokumentarfilm)
- 1996: Todas – am Rande des Paradieses (Dokumentarfilm)
- 2001: Das Leben ist eine Illusion (Dokumentarfilm)
- 2002: Unterwegs in die nächste Dimension (Dokumentarfilm)
DVD
Bearbeiten- 1989: Not und Frieden in Tibet: Die Not der Frauen Tibets. Dalai Lama – Frieden des Geistes
- 2004: Unterwegs in die nächste Dimension
- 2006: Selbstheilung in 6 Schritten – Joao de Deus
- 2006: Der Dreh zu Living Buddha
- 2007: Der Mensch – ein geistiges Wesen
- 2007: Die Melodie des Universums – Global Scaling
- 2007: Seelenschreiben
- 2008: Alles ist möglich – Das Spektrum der Selbstheilung
- 2009: Heilung – das Wunder in uns
Hörbücher/Audiobooks
Bearbeiten- 2006 – Unterwegs in die nächste Dimension – Meine Reise zu Heilern und Schamanen. (Audiobook) (Audio-CD), ISBN 978-3-466-45795-3.
- 2009 – Heilung – das Wunder in uns. Selbstheilungsprozesse entdecken (Audiobook) (Audio-CD), ISBN 978-3-466-45835-6.
Audio-CDs
Bearbeiten- 2009 – Heilung – das Wunder in uns – Filmmusik [Audiobook, Ungekürzte Ausgabe] [Audio-CD], ISBN 978-3-932486-25-8.
Auszeichnungen
Bearbeiten- 1972: Internationale Kurzfilmtage Oberhausen: 1. Preis für Lehrlinge
- 1987: Bundesfilmpreis für Das alte Ladakh
- 1995: Bayerischer Filmpreis für Living Buddha
- 1997: Münchner Filmfest: One-Future-Preis für Todas – am Rande des Paradieses
Weblinks
Bearbeiten- Clemens Kuby Internetpräsenz
- Interview, Nachrichten.at
- Interview, mainpost.de
- Literatur von und über Clemens Kuby im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Clemens Kuby bei IMDb
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kino-TV (kinotv) ( vom 5. Februar 2013 im Internet Archive)
- ↑ Goetheplatz (Odenwaldschule) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ FAZ: Odenwaldschule – Das Ende der Kindheit abg. am 25. Mai 2010.
- ↑ Wirklichkeit ist was wirkt: Selbstheilung im Visier, kleinezeitung.at, 2012
- ↑ Thomas Winkler: Blut fließt reichlich, taz.de, 25. Januar 2002
- ↑ Die Direkte: Team. Abgerufen am 22. Januar 2024.
- ↑ „Widerstand“ im Prenzlauer Berg, Belltower News / Anonio-Stiftung
- ↑ Rund 800 Personen demonstrieren auf dem Augsburger Plärrer gegen die Coronamaßnahmen, Presse-Augsburg
Personendaten | |
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NAME | Kuby, Clemens |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dokumentarfilmer und Autor |
GEBURTSDATUM | 17. November 1947 |
GEBURTSORT | Herrsching am Ammersee |