Dieterode

Gemeinde in Deutschland

Dieterode ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Ershausen/Geismar.

Wappen Deutschlandkarte
Dieterode
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Dieterode hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 18′ N, 10° 6′ OKoordinaten: 51° 18′ N, 10° 6′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Eichsfeld
Verwaltungs­gemeinschaft: Ershausen/Geismar
Höhe: 403 m ü. NHN
Fläche: 2,77 km2
Einwohner: 75 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 27 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37318
Vorwahl: 036082
Kfz-Kennzeichen: EIC, HIG, WBS
Gemeindeschlüssel: 16 0 61 023
Adresse der Verbandsverwaltung: Kreisstr. 4
37308 Schimberg
Website: www.ershausen-
geismar.de
Bürgermeister: Uwe Günther
Lage der Gemeinde Dieterode im Landkreis Eichsfeld
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Karte
Im Ort

Dieterode liegt etwa acht Kilometer südwestlich von Heilbad Heiligenstadt in einer Senke zwischen dem Höheberg und dem Rachelsberg. Nachbarorte sind Kalteneber im Nordosten, Rüstungen und Schwobfeld im Süden und Eichstruth im Westen.

Geschichte

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Der Ort wurde angeblich um 1184 unter dem Namen „Diethenroth“ erstmals urkundlich erwähnt, teilweise wird auch das Jahr 1251 angegeben. Zeitweise war der Ort wüst, bevor er Anfang des 16. Jahrhunderts durch Glasmacher wieder besiedelt wurde.[2] Nach neueren Erkenntnissen beziehen sich diese Urkunden auf den niedersächsischen Ort Deiderode. Demnach wurde Dieterode im Jahr 1318 in einem Einkünfteverzeichnis des kurmainzischen Amtes Rusteberg unter dem Viztum Friedrich von Rosdorf als Dytericherode genannt.[3]

Dieterode war Sitz eines Gesamtgerichtes, dessen schriftliche Überlieferung aus dem Zeitraum 1779 bis 1807 heute am Standort Wernigerode des Landesarchivs Sachsen-Anhalt verwaltet wird.[4] Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert hatten die von Tastungen und der Mainzer Kurfürst das Gericht gemeinschaftlich je zur Hälfte, verwaltungsmäßig wurde es zum Amt Rusteberg gerechnet. Über eine Lehenshoheit des Ortes vor dem 16. Jahrhundert ist nichts bekannt und war wohl in regionalen adligen Besitz. Mit dem Aussterben derer von Tastungen wurde Dieterode als erledigtes Lehen von Kurmainz deren Anteil eingezogen.[5] Die aus dem Jahr 1520 stammende Kirche des Orts wurde 1785 neu erbaut.

 
Der Höheberg mit den Dieteröder Klippen und dem Bahnhof

Mit der Inbesitznahme des Eichsfeldes 1802 durch das Königreich Preußen endete die jahrhunderte lange Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Mainz. Von 1815 bis 1945 war der Ort Teil der preußischen Provinz Sachsen im Landkreis Heiligenstadt. 1914 entstand ein Bahnhof der Bahnstrecke Heiligenstadt–Schwebda in Dieterode. Die Einstellung des Bahnbetriebes und Demontage der Gleisanlagen erfolgte im Jahr 1947 aufgrund der damaligen Zonengrenze. 1945 bis 1949 kam der Ort zur sowjetischen Besatzungszone und war ab 1949 Teil der DDR. Von 1952 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Dieterode von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört der Ort zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen.

Einwohnerentwicklung

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Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
Jahr Einwohner
1994 100
1995 100
1996 100
1997 102
1998 107
1999 107
Jahr Einwohner
2000 104
2001 105
2002 105
2003 104
2004 103
2005 104
Jahr Einwohner
2006 99
2007 94
2008 93
2009 92
2010 92
2011 76
Jahr Einwohner
2012 74
2013 75
2014 74
2015 71
2016 70
2017 73
Jahr Einwohner
2018 75
2019 75
2020 77
2021 81
2022 80
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Gemeinderat

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Der Gemeinderat von Dieterode setzt sich aus sechs Gemeinderatsmitgliedern zusammen.

  • Wahlvorschlag FFw: 6 Sitze

(Stand: Kommunalwahl 2014)[6]

Bürgermeister

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Der ehrenamtliche Bürgermeister Uwe Günther (FFw) wurde am 5. Juni 2016 wiedergewählt.[7]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wasser und Abwasser

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Die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung wurde auf den Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Obereichsfeld übertragen.

Tourismus und Sehenswürdigkeiten

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Kirche St. Georg
  • Römisch-katholische Kirche St. Georg aus dem Jahr 1785
  • Dieteröder Klippen, ein Felsabbruch im Muschelkalk südöstlich der Ortslage.
  • Ehemaliger Bahnhof Dieterode; annähernd original erhalten

Persönlichkeiten

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  • Christoph Staender (1854–1910), Bildhauer

Literatur

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  • Torsten W. Müller: Dieterode. Aus der Geschichte eines Eichsfelddorfes. Hg. Gemeindeverwaltung Dieterode 2009, 160 Seiten

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Hrsg. Ulrich Harteisen, Ansgar Hoppe et al.: Das Eichsfeld. Band 79 der Reihe Landschaften in Deutschland. Verlag Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2018, S. 333
  3. Helmut Godehardt: Ersterwähnung des Eichsfelddorfes Dieterode erst im Jahr 1318. Eichsfelder Heimatzeitschrift, 53. Jahrgang 2009, Heft 9, S. 313.
  4. Dd 6 Gesamtgericht Dieterode im Landesarchiv Sachsen-Anhalt
  5. Levin von Wintzingeroda-Knorr: Die Wüstungen des Eichsfeldes: Verzeichnis der Wüstungen, vorgeschichtlichen Wallburgen, Bergwerke, Gerichtsstätten und Warten innerhalb der landrätlichen Kreise Duderstadt, Heiligenstadt, Mühlhausen und Worbis. O. Hendel, Göttingen 1903, S. 402
  6. Gemeinderatswahl 2014 in Thüringen - endgültiges Ergebnis. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 25. Mai 2017.
  7. Bürgermeisterwahlen in Thüringen
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Commons: Dieterode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien