Enno Trebs

deutscher Schauspieler

Enno Trebs (* 5. Oktober 1995 in Berlin[1]) ist ein deutscher Schauspieler.

Enno Trebs kommt aus Birkenwerder in der Nähe von Berlin.[2][3] Er wuchs in einer Familie mit fünf Kindern auf. Seine Geschwister Theo Trebs, Lilli Trebs, Nele Trebs und Pepe Trebs sind ebenfalls Schauspieler, mit denen er teilweise auch zusammenarbeitet.[3] Von 2016 bis 2020 absolvierte er ein Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin[4].

Enno Trebs, der das Neue Gymnasium in Glienicke besuchte, kam eher zufällig zur Schauspielerei.[2][3] Bei einem Vorsprechen für eine Rolle in Detlev Bucks Kinderfilm Hände weg von Mississippi (2007), bei dem er relativ früh ausschied, wurde er von einer Schauspielagentin entdeckt, die ihn, wie auch seinen älteren Bruder Theo (* 1994) und seine jüngere Schwester Lilli (* 1996), unter Vertrag nahm.[2] Seine erste große Rolle spielte Enno Trebs, als Filmsohn von Gabriela Maria Schmeide, in der Fernsehkomödie Krauses Fest (2007; Regie: Bernd Böhlich) mit dem Polizeiruf-110-Wachtmeister Horst Krause und Dominique Horwitz in den Hauptrollen.[2]

Beim Casting für den mehrfach ausgezeichneten Film Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte (2009) wurde Enno Trebs aus mehr als 8000 Kindern ausgewählt.[2] Von Juni bis September 2008 stand er gemeinsam mit insgesamt über 40 jungen Darstellern vor der Kamera.[2] Er spielte Georg, den Sohn des von Josef Bierbichler dargestellten Gutsverwalters, der ebenso wie die anderen Kinder des Dorfes in die geheimnisvollen Verbrechen verwickelt ist, die sich in einer abgeschiedenen norddeutschen Dorfgemeinschaft kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ereignen.[2] Auch seine Geschwister Lilli und Theo Trebs wirkten in dem Film als Kinderdarsteller mit.

In dem Gefängnisdrama Picco (2010) hatte er eine Nebenrolle; er spielte den Bruder von Andy (Martin Kiefer), einem der Protagonisten des Films. In dem Historienfilm Poll (2010), der im Sommer 2009 in Estland gedreht wurde und kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Baltikum spielt, verkörperte Enno Trebs den jungen Kadetten Paul von Siering, der in der russischen Armee Dienst tut, und der seiner Cousine Oda, der späteren Schriftstellerin und Lyrikerin Oda Schaefer (1900–1988), in die er verliebt ist, den Hof macht.[3] In der ARD-Vorabendserie Heiter bis tödlich: Alles Klara war er in der zweiten Staffel in der Folge 25 Das Opfer von Regenstein, die im Dezember 2013 erstausgestrahlt wurde, der junge Marius Thorwaldt, der Anführer einer Gothic-Clique, der eigentlich das Opfer des tödlichen Angriffs werden sollte. In dem Fernsehfilm Mona kriegt ein Baby (Erstausstrahlung: April 2014) spielte er den 17-jährigen Roman Seifert, den Vater des Kindes der 14-jährigen Schülerin Mona Lessing, der die Verantwortung für das von ihm gezeugte Kind nicht übernehmen will. In dem Kinofilm Freistatt (2015) war er in der Rolle von Bernd zu sehen; er verkörperte den „Ranghöchsten“ einer Gruppe Jugendlicher in einem christlichen Erziehungsheim.

Im Polizeiruf 110: Der Preis der Freiheit, der im April 2016 erstausgestrahlt wurde, spielte er den jungen Friedrich „Fritz“ Piatkowski, der sich gemeinsam mit seinem Vater Lutz (gespielt von Thomas Loibl) in einer regionalen Bürgerwehr engagiert.[5] Im Oktober 2016 war Trebs in der Serie In aller Freundschaft – Die jungen Ärzte (Folge: Masken) in einer Episodenhauptrolle zu sehen. Er spielte den schwerverletzten Strafgefangenen Dennis Lürssen, der den Gefängnisarzt der örtlichen Jugendstrafanstalt tätlich angegriffen hat, seine Tat aber mittlerweile bereut. Im Kieler Tatort: Borowski und der Fluch der weißen Möwe (Erstausstrahlung: Mai 2020) verkörperte er den Polizeischüler Tobias Engel, der sich die Schuld am Tod einer jungen Frau gibt, die vor seinen Augen von einem Hochhaus in den Tod sprang, und für den eine Welt zusammenbricht, nachdem seine schwer traumatisierte Kollegin und Freundin einen anderen Polizeischüler tötet.[6][7]

Bereits während seines Schauspielstudium stand er im Berliner Ensemble unter der Regie von Veit Schubert in Bertolt Brechts Die Antigone des Sophokles auf der Bühne.[8] Seit der Spielzeit 2020/21 ist Trebs festes Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin.[9] Dort verkörperte er u. a. den Woyzeck in Woyzeck Interrupted von Mahin Sadri und Amir Reza Koohestani nach Georg Büchner in der Inszenierung von Amir Reza Koohestani oder den Baron von Burleigh in Anne Lenks Maria Stuart von Friedrich Schiller.[10]

Enno Trebs wurde zeitweise von der Agentur seiner Mutter Dorothea Trebs[11] vertreten.[3] Er lebt in Brandenburg im Umland von Berlin.[1]

Filmografie (Auswahl)

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Theater (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. a b Enno Trebs. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 21. Oktober 2016.
  2. a b c d e f g Deutscher Jungschauspieler: Enno, 14, hofft auf den Oscar. Porträt über Enno Trebs. In: SPON vom 7. März 2010. Abgerufen am 21. Oktober 2016
  3. a b c d e Theo und Enno Trebs aus Birkenwerder spielen in "Der ganz große Traum" und in "Poll" unter anderem an der Seite von Daniel Brühl. In: Märkische Oderzeitung. 7. Februar 2011 (moz.de).
  4. Enno Trebs bei castforward.de, abgerufen am 2. Februar 2022
  5. „Der Preis der Freiheit“ Dieser „Polizeiruf“ enttäuschte auf ganzer Linie. Fernsehkritik. In: Berliner Zeitung vom 17. April 2016. Abgerufen am 21. Oktober 2016
  6. Aus Übung wird tödlicher Blutrausch. TV-Kritik. NWZ online vom 9. Mai 2020. Abgerufen am 10. Mai 2020.
  7. Borowski und der Fluch der weißen Möwe (Memento des Originals vom 20. April 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.daserste.de. Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 10. Mai 2020.
  8. a b Berliner Ensemble:DIE ANTIGONE DES SOPHOKLES VON BERTOLT BRECHT. Abgerufen am 28. Juni 2022 (deutsch).
  9. Deutsches Theater Berlin: Deutsches Theater Berlin - Enno Trebs. Abgerufen am 28. Juni 2022.
  10. a b Maria Stuart – Deutsches Theater Berlin – Anne Lenk gewinnt Schillers Trauerspiel komische Züge ab. Abgerufen am 28. Juni 2022.
  11. Dorothea Trebs - Agentur Kokon
  12. Oedipus – Deutsches Theater Berlin – Ulrich Rasche sucht mit der Tragödie des Sophokles das exemplarische Individuum. Abgerufen am 28. Juni 2022.
  13. Woyzeck Interrupted – Deutsches Theater Berlin – Mahin Sadri und Amir Reza Koohestani zeigen die Online-Fassung ihrer Büchner-Überschreibung. Abgerufen am 28. Juni 2022.
  14. Katrin Bettina Müller: „Woyzeck Interrupted“ im Deutschen Theater Berlin: Geschichte mit Wiederholungen. In: Die Tageszeitung: taz. 22. Dezember 2020, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 28. Juni 2022]).
  15. Christine Wahl: Vollverglaste Tristesse. In: Der Tagesspiegel Online. 18. September 2021, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 28. Juni 2022]).
  16. Einsame Menschen – Deutsches Theater Berlin – Daniela Löffner inszeniert Gerhart Hauptmann. Abgerufen am 28. Juni 2022.
  17. Katrin Pauly: Deutsches Theater: Daniela Löffner inszeniert "Einsame Menschen". 1. November 2021, abgerufen am 28. Juni 2022 (deutsch).
  18. Wolfgang Höbel: »Einsame Menschen« am Deutschen Theater Berlin: Feuchtgebiete am Müggelsee. In: Der Spiegel. 30. Oktober 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 28. Juni 2022]).
  19. Birthday Candles – Deutsches Theater Berlin – Mit der deutschsprachigen Erstaufführung von Noah Haidles Familienbilderbogen wagt Anna Bergmann die großen Gefühle. Abgerufen am 28. Juni 2022.
  20. Christine Wahl: Jeden Tag derselbe Teig. In: Der Tagesspiegel Online. 30. April 2022, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 28. Juni 2022]).