Hohenbrugg-Weinberg
Hohenbrugg-Weinberg ist eine ehemalige Gemeinde mit 970 Einwohnern (Stand: 31. Oktober 2013)[1] im Südosten der Steiermark im Bezirk Südoststeiermark. Im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark ist sie seit 1. Jänner 2015 mit den umliegenden Gemeinden Hatzendorf, Fehring, Johnsdorf-Brunn und Pertlstein zur Stadtgemeinde Fehring zusammengeschlossen.[2] Grundlage dafür ist das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG.[3]
Hohenbrugg-Weinberg (Ehemalige Gemeinde) | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Südoststeiermark (SO), Steiermark | |
Gerichtsbezirk | Feldbach | |
Ortschaft | Hohenbrugg an der Raab; Weinberg an der Raab | |
Koordinaten | 46° 56′ 45″ N, 16° 4′ 1″ O | |
Höhe | 257 m ü. A. | |
Einwohner der stat. Einh. | 970 (31. Oktober 2013) | |
Gebäudestand | 382 (2001 | )|
Fläche | 15,59 km² | |
Postleitzahlen | 8350, 8352 | |
Vorwahl | +43/3155 | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Gemeindekennziffer | 62378 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Hohenbrugg an der Raab; Weinberg an der Raab (62378 008, 009) | |
Lage der ehemaligen Gemeinde im Bezirk Südoststeiermark | ||
Eigenständige Gemeinde bis Ende 2014; KG: 62013 Hohenbrugg, 62035 Weinberg |
Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenHohenbrugg-Weinberg liegt ca. 50 km östlich von Graz und ca. 14 km östlich der Bezirkshauptstadt Feldbach im oststeirischen Hügelland. Im Osten grenzt Hohenbrugg-Weinberg an das Burgenland, im Süden wird der Verlauf der Gemeindegrenze von der Raab bestimmt.
Gemeindegliederung
BearbeitenDas Gemeindegebiet umfasste folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[4]):
- Hohenbrugg an der Raab (516)
- Weinberg an der Raab (439)
Die Gemeinde bestand aus den Katastralgemeinden Hohenbrugg und Weinberg.
Nachbargemeinden bis Ende 2014
Bearbeiten- im Norden: Unterlamm
- im Osten: Jennersdorf
- im Süden: Fehring
- im Westen: Hatzendorf und Johnsdorf-Brunn
Einwohnerentwicklung
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Zu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde zählen das Schloss Hohenbrugg, die Kapelle im Dorfzentrum von Weinberg und jene auf dem Nußberg. Beide Kapellen wurden im 19. Jahrhundert erbaut. Erstere wurde in den 1990er Jahren restauriert.
- Da die Grenze zu Ungarn früher neben Hohenbrugg verlief, steht dort ein Maria-Theresien-Stein, der die alte Grenze markiert.
- Wie in der Südoststeiermark üblich, richten die beiden Sportvereine und Freiwilligen Feuerwehren des Öfteren im Jahr Feste aus, welche in der Regel gut besucht sind.
- Besonders zu erwähnen ist der Weinberger Dorffeiertag Maria Heimsuchung, welcher der Heiligen Maria gewidmet ist. Die Kinder der Gemeinde bekommen an diesem Tag schulfrei.
Naturschutzgebiet
BearbeitenEine weitere Sehenswürdigkeit stellt der Raab-Altarm im Grenzgebiet zu Fehring dar, der im Zuge der Regulierung des Flusses entstanden ist. Das Gebiet wird von der Bevölkerung im Sommer zum Fischen und im Winter als Eislaufplatz genutzt. Große Teile des Raabtals werden durch die Aktion „Mein Quadratmeter Raabtal“ geschützt, indem Bewohner bewahrenswerte Grundstücke kaufen. Die Altarme der Raab in der Katastralgemeinde Hohenbrugg und deren angrenzende Teile in der Gemeinde Fehring stehen unter Naturschutz (Gebiet NSG-39c). Geschützt sind Altarmreste als Laichgebiete und Nahrungsquellen, Röhrichtzonen, Auwaldreste, Totholzbestände usw. Dieses Gebiet hat den Namen „Naturschutzgebiet Raabaltarme Schiefer-Hohenbrugg mit angrenzenden Flächen“ und den Zweck, Bestände seltener Tiere und Pflanzen zu schützen, wie den Europäischen Biber, Fischotter, Haselmaus, Eisvogel, Gelbbauchunke, Hirschkäfer usw.[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenVon den Gemeinden Johnsdorf-Brunn, Hohenbrugg-Weinberg und Fehring wurde Ende der 1990er Jahre ein Gewerbezentrum, genannt Grüne Lagune, errichtet. Der Gewerbepark befindet sich in der Nähe des Raab-Altarmes der Raab, wo die Grenzen aller drei Gemeinden aufeinandertreffen. Einige in der Umgebung angesiedelte Firmen haben dort ihren Sitz. Unter den Bewohnern von Hohenbrugg-Weinberg und den umliegenden Gemeinden kamen vor der Eröffnung des Gewerbezentrums große Hoffnungen bezüglich neuer Arbeitsplätze auf. Generell erwartete man sich einen Aufschwung in der gesamten Region.
Die „Grüne Lagune“ wurde jedoch bis in die Gegenwart ihren Anforderungen nicht gerecht. Weder kam es zu Zuwanderung von Industriebetrieben oder Gewerbe in der angepeilten Größenordnung, noch konnten nennenswert Arbeitsplätze geschaffen werden.
Verkehr
BearbeitenDie Gemeinde ist über die Steirische Ostbahn erreichbar. Eine Zughaltestelle der ÖBB befindet sich in Hohenbrugg an der Raab.
Bildung
BearbeitenIn Hohenbrugg an der Raab befindet sich eine Volksschule. Von der Schüleranzahl abhängig wird in vier oder weniger Klassen unterrichtet. Im Jahre 2008 wurde auch ein Kindergarten eingerichtet der gleich neben der Schule liegt.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat bestand aus 15 Mitgliedern und setzte sich zuletzt (Gemeinderatswahl 2010) aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:
Wappen
BearbeitenDie Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. Juni 1982.[6]
Das Wappen setzt sich zusammen aus einer Brücke, die mit Zinnen bewehrt ist und einer Weinrebe. Die Brücke mit Zinnen repräsentiert die Ortschaft Hohenbrugg an der Raab. Da sich früher die Grenze zu Ungarn neben Hohenbrugg befand, symbolisiert die Brücke den Handel und Austausch zwischen den Völkern. Dagegen stellen die Zinnen auf ihr die oft notwendige Verteidigung gegenüber Feinden dar. Die Weinrebe über der Brücke repräsentiert die Ortschaft Weinberg an der Raab.
Persönlichkeiten
BearbeitenEhrenbürger
Bearbeiten- 1982: Josef Krainer (1930–2016), Landeshauptmann
Söhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Anton Kapper (1869–1936), Historiker und Archivar
- Willibald Krenn (1928–2018), Politiker
Literatur
Bearbeiten- Rudolf Grasmug: Hohenbrugg-Weinberg. Ein Grenzlandschicksal. Gnas 2000
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Land Steiermark: Endgültiger Bevölkerungsstand am 31.10.2013 ( des vom 15. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Excel-Datei, 85 kB; abgerufen am 2. Mai 2015)
- ↑ Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
- ↑ § 3 Abs. 9 Z 1 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014. Nr. 31, Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x. S. 3.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Verordnung des Bezirkshauptmannes von Südoststeiermark vom 23. September 2014 über die Erklärung der Raabaltarme Schiefer-Hohenbrugg mit angrenzenden Flächen zum Naturschutzgebiet Nr. 39c (bereits vorher: Verordnung Grazer Zeitung 1985, S. 588 in der Fassung 1986, Nr. 81). Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 39. Stück Jahrgang 2014, ausgegeben 26. September 2014. ZDB-ID 1291268-2 S. 478–479, Plan S. 480–481.
- ↑ Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 33, 1983, S. 33