Illschwang
Illschwang ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach und zählt zur Metropolregion Nürnberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 27′ N, 11° 41′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Amberg-Sulzbach | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Illschwang | |
Höhe: | 488 m ü. NHN | |
Fläche: | 54,22 km2 | |
Einwohner: | 2083 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 38 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 92278 | |
Vorwahl: | 09666 | |
Kfz-Kennzeichen: | AS, BUL, ESB, NAB, SUL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 71 131 | |
LOCODE: | DE ILS | |
Gemeindegliederung: | 32 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Dorfplatz 2 92278 Illschwang | |
Website: | www.illschwang.de | |
Erster Bürgermeister: | Dieter Dehling (CSU) | |
Lage der Gemeinde Illschwang im Landkreis Amberg-Sulzbach | ||
Geografie
BearbeitenDie Gemeinde liegt im Oberpfälzer Jura etwa 15 Kilometer westlich von Amberg und ca. 50 Kilometer östlich von Nürnberg.
Gemeindegliederung
BearbeitenEs gibt 32 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Aichazandt (Dorf)
- Altensee (Weiler)
- Angfeld (Dorf)
- Augsberg (Dorf)
- Bachetsfeld (Dorf)
- Bodenhof (Einöde)
- Dietersberg (Dorf)
- Einsricht (Dorf)
- Frankenhof (Weiler)
- Gehrsricht (Dorf)
- Götzendorf (Kirchdorf)
- Haar (Dorf)
- Hackern (Weiler)
- Hermannsberg (Weiler)
- Hermannsdorf (Weiler)
- Illschwang (Pfarrdorf)
- Kühnhof (Weiler)
- Mörswinkl (Weiler)
- Neuöd (Dorf)
- Ödputzberg (Weiler)
- Ottmannsfeld (Einöde)
- Pesensricht (Dorf)
- Pfaffenhof (Weiler)
- Pürschläg (Dorf)
- Reichertsfeld (Weiler)
- Ritzelsdorf (Weiler)
- Ritzenfeld (Dorf)
- Schöpfendorf (Weiler)
- Schwand (Weiler)
- Seibertshof (Weiler)
- Wirsfeld (Einöde)
- Woffenricht (Einöde)
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenDer Ort wurde erstmals im Jahr 1086 unter dem Namen Ilswank urkundlich erwähnt. Zunächst war er im Besitz des Klosters Kastl. Durch Markgraf Diepold III. von Vohburg wurde er 1118 dem Kloster Reichenbach geschenkt, das hier eine Propstei errichtete. Die Klosterzugehörigkeit dauerte bis zur Aufhebung des Klosters in der Säkularisation 1803 an.
Eingemeindungen
BearbeitenIm Zuge der kommunalen Neuordnung Bayerns wurden am 1. Juli 1972 die Gemeinde Dietersberg[4] und am 1. Juli 1976 die Gemeindeteile Bachetsfeld, Bodenhof und Schwand der aufgelösten Gemeinde Bachetsfeld eingegliedert. Am 1. Januar 1978 folgten die Gemeinden Augsberg, Teile der Gemeinde Angfeld sowie der Gemeindeteil Götzendorf der aufgelösten Gemeinde Götzendorf.[5]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenZwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1591 auf 1985 um 394 Einwohner bzw. um 24,8 %. Am 31. Dezember 2008 zählte Illschwang 2130 Einwohner.
Religion
BearbeitenIm Ort gibt es die Simultankirche St. Vitus (Veit). Illschwang zählt zu den neun Gemeinden im Nordwesten der Oberpfalz, in der die Bevölkerung mehrheitlich evangelisch ist.[6]
Politik und Öffentliche Verwaltung
BearbeitenDie Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Illschwang.
Bürgermeister
BearbeitenErster Bürgermeister ist Dieter Dehling (CSU-BV).[8] Bei der Bürgermeisterwahl vom 15. März 2020 wurde er mit 74,82 % der Stimmen wiedergewählt.[9]
Gemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat hat 14 Mitglieder. Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Erste Bürgermeister. Bei der Gemeinderatswahl vom 15. März 2020 haben von den 1661 stimmberechtigten Einwohnern in der Gemeinde Illschwang 1260 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 75,86 % lag.[7]
Blasonierung: „Über blauem Schildfuß, darin eine silberne heraldische Lilie, in Gold ein roter Drache.“[10] | |
Wappenbegründung: Der Drache symbolisiert die historische Zugehörigkeit der Propstei Illschwang zum Kloster Reichenbach; die Propstei hatte die Rechte einer Hofmark. Der Drache ist das apokryphe Wappen Markgraf Diepolds III. von Vohburg, der Illschwang um 1120 an das von ihm gegründete Benediktinerkloster schenkte. Die Lilie stammt aus dem Wappen des Klosters Kastl, das seit spätestens 1139 das Zehntrecht in der Pfarrei Illschwang besaß und dem die Pfarrei 1325 inkorporiert wurde. Die Farben Silber und Blau im Schildfuß erinnern an die Landesherrschaft der Wittelsbacher seit dem 14. Jahrhundert.
Dieses Wappen wird seit 1986 geführt. |
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenArbeitsplätze
Bearbeiten2017 gab es in der Gemeinde 294 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Wohnbevölkerung standen 881 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Auspendler um 587 Personen größer als die der Einpendler. 19 Einwohner waren arbeitslos.
Landwirtschaft
Bearbeiten2016 gab es 60 landwirtschaftliche Betriebe. Von der Gemeindefläche waren 2161 Hektar landwirtschaftlich genutzt.
Bildung
BearbeitenEs gibt
- eine Kindertageseinrichtung mit 85 genehmigten Plätzen und 62 angemeldeten Kindern (Stand 1. März 2018) und
- die Grundschule Illschwang mit 135 Schülern und sieben Lehrern (Schuljahr 2018/19).[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenIllschwang ist ein vielfach prämiertes Dorf und erhielt 1990 den Bundespreis der Europa Nostra für eine mustergültige und nachhaltige Dorferneuerung. Eine internationale Jury verlieh Illschwang 1992 den Europäischen Dorferneuerungspreis. Das Ortsbild wird bestimmt durch die in Bayern einzigartige Simultanpfarrkirche St. Vitus bzw. St. Veit, die von Reichenbacher Mönchen im 12. Jahrhundert errichtet wurde. Sie steht auf einem von weitem sichtbaren Hügel und ist von einer burgartigen Maueranlage umgeben.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Simultankirche St. Magdalena in Götzendorf und die barocke Simultankirche St. Margareth im Gemeindeteil Frankenhof.
Illschwang besitzt ein Freibad.
Verkehr
BearbeitenIm Süden führt die Bundesautobahn 6 durch das Gemeindegebiet.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Johann Joseph Berger von Siebenbrunn (1711–1756), Mediziner, Hof- und Leibmedikus des Kurfürsten von Bayern
- Pater Leo König SJ (* 11. Mai 1852 in Illschwang; † 19. April 1928 in Kalksburg/Österreich), Geschichtsforscher, Komponist, Professor
- Johann Christian Heinrich Seidel, evangelischer Pfarrer und Liederdichter (1743–1787)
- Franz Wehrl (1932–2010), römisch-katholischer Geistlicher und Professor für Kirchengeschichte
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Illschwang in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 28. Juli 2020.
- ↑ Gemeinde Illschwang, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 578.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 639 und 640 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Mariä Himmelfahrt: Kein Feiertag in neun Oberpfälzer Gemeinden, BR24, abgerufen am 15. August 2020.
- ↑ a b Ergebnis Gemeinderatswahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 16. Mai 2020.
- ↑ Erster Bürgermeister der Gemeinde Illschwang. Gemeinde Illschwang, abgerufen am 24. August 2020.
- ↑ Ergebnis Bürgermeisterwahl 2020. OK.VOTE, 15. März 2020, abgerufen am 16. Mai 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Illschwang in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Grundschule Illschwang in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 28. Juli 2020.