Johann Georg Aichgasser

deutscher Orgelbauer

Johann Georg Aichgasser (* 1701 in Hechingen; † 23. Dezember 1767 in Überlingen am Bodensee) war ein oberschwäbischer Orgelbauer.

Johann Georg Aichgasser wurde 1701 im hohenzollerischen Hechingen geboren. Die Familie Aichgasser stammt ursprünglich aus dem Dorf Boll, das heute ein Hechinger Stadtteil ist. Dort sind die Aichgassers seit 1337 belegt. Seine Eltern waren der Schuhmacher Jakob Aichgasser und Magdalena (geborene Buckenmaier). Anhaltspunkte, wo er die Kunst des Orgelbauens erlernte, sind nicht bekannt. Er heiratete am 20. September 1734 Maria Magdalena Frey.

Seine erste bekannte Arbeit führte er 1722 für St. Leodegar in Gammertingen mit elf Registern. Seine einzige heute noch erhaltene Orgel baute er für die Zisterzienserinnen im Kloster Wald.

Werkliste

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Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1722 Gammertingen St. Leodegar 11 Originale Disposition 1820 von Anton Braun aufgezeichnet.
1734 Überlingen Franziskanerkirche
 
Stellung der Orgel für 159 Gulden bei den Franziskaner in Überlingen; Orgelgehäuse erhalten
1735 Wangen im Allgäu St. Martin Große Instandsetzung in St. Martin, Wangen für 110 Gulden.
1744 Ennetach St. Cornelius und Cyprian Neubau in Ennetach für 353 Gulden 11 Kreuzer; nicht erhalten, 1845 baut Vitus Klingler eine neue Orgel mit I/14.
1738 Heiligkreuztal Klosterkirche ? Nicht erhalten; bislang ist noch unklar, ob Aichgasser die Haupt- oder Chororgel erbaut hat. 1874 Neubau durch Carl Gottlieb Weigle, Stuttgart.
1740 Rottenburg am Neckar Karmeliterkirche 24
1745 Bregenz, Territorialabtei Wettingen-Mehrerau Benediktinerkirche II/P 24 Nicht erhalten; nach den Säkularisationswirren verliert sich die Spur der Orgel.
1747 Sipplingen St. Martin und Georg
1748 (ca.) Haigerloch Schlosskirche
 
1750 (ca.) Hilzingen I/P 11 Zuschreibung nach Gehäuse und Originaldisposition; Gehäuse erhalten; Werk nach mehreren Umbauten im 19. Jahrhundert 1959 durch Neubau Mönch, Überlingen ersetzt.
1750 Birnau Wallfahrtskirche Birnau I/P 12 Gehäuse in Altnau (Schweiz) erhalten.
1751 Kloster Wald in Hohenzollern Zisterzienserinnenkirche   I/P 16 Verändert erhalten; das Instrument wurde offenbar schon im 18. Jahrhundert erheblich überarbeitet und im Laufe des 19. Jahrhunderts mehrmals renoviert und verändert, zuletzt durch Mönch & Prachtel aus Überlingen.
1753 Reichsabtei Salem Münster (Chororgel) 15
1756 Veringendorf ? Nicht erhalten; 1829 durch Erdbeben zerstört und 1834 durch Neubau von Anton Hieber ersetzt.
1757 Überlingen am Bodensee Franziskanerkirche, Hauptorgel   II/P 26  
1757 Überlingen am Bodensee Franziskanerkirche, Chororgel II/P 10
1762 Sigmaringen Kath. Stadtpfarrkirche (Hauptorgel)
 
II/P 21 (?)
1763 Kloster Fischingen (Schweiz) Benediktinerkirche (Psallierchororgel) II/P 33 Gehäuse und Teile des Pfeifenwerks erhalten → Orgel
1763 Hausen am Andelsbach St. Ottilien 10 Nicht erhalten.
1766 Meersburg Priesterseminar I/P 10 In Baitenhausen verändert erhalten → Orgel

Literatur

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  • Bühler: Von Orgeln und Orgelbauern in Überlingen. In: Festschrift zur Orgelweihe St. Nikolaus-Münster Überlingen/Bodensee. 1968, S. 9–13.
  • Michael Grüber: Orgelbauer Johann Georg Aichgasser (1701–1767). Leben und Werk. In: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte. Band 23, 1987, S. 229–247.
  • Gregor Klaus: Der Orgelbauer J. G. Aichgasser. In: Musik und Altar. Band 4 (1951/52), S. 203–220.
  • Theo Klein: Der geschichtliche Rückblick auf die Orgeln und ihre Erbauer in der ehemaligen Reichsstadt Pfullendorf. Orgelweihe zu St. Jakob 1974. Pfullendorf (Kath. Pfarrgemeinderat), S. 13–39 (vermutlich 1974).
  • Albert Knoepfli: Geschichte und Restauration der Psallierchor-Orgel zu Fischingen. In: Musik und Gottesdienst. Band 12, 1958, S. 1–11, 34–51.
  • Maximilian Schaitel: Orgelbauer Johann Georg Aichgasser, ein gebürtiger Hechinger. In: Hohenzollerische Jahreshefte. Band 9 (1941–1946), S. 101–107.
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Commons: Johann Georg Aichgasser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien