Karpowka (russischКарповка, deutsch Klein Dumbeln, 1938–1945 Kleinkranichfelde) ist ein Ort in der russischenOblast Kaliningrad und liegt im Nordwesten des Rajon Osjorsk. Der Ort gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk.
Siedlung
Karpowka Dumbeln (Kranichfelde), amtlich: Klein Dumbeln (Kleinkranichfelde) Карповка
Umbenannt in Karpowka wurde zwar der ehemalige deutsche Ort Klein Dumbeln, allem Anschein nach muss aber die ehemalige deutsche Ortsstelle Dumbeln/Kranichfelde mit Karpowka identifiziert werden, wo sich der Ort jedenfalls heute befindet und auch auf allen bekannten Karten eingezeichnet wurde. Die Ortsstelle Klein Dumbeln/Kleinkranichfelde ist verlassen.
Karpowka liegt zwei Kilometer westlich von Krasnojarskoje(Sodehnen) und zwei Kilometer östlich von Kusmino(Kurschen). Die nächste Bahnstation war bis 1945 Sodehnen an der Bahnstrecke Lyck–Insterburg, die dort nicht mehr existiert.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs wurde im Jahr 1947 der Ort Klein Dumbeln in Karpowka umbenannt.[2] Auch im Kaliningrader Ortsverzeichnis von 1976 wurde Karpowka mit Klein Dumbeln identifiziert. Es deutet jedoch alles darauf hin, dass eigentlich der etwa vier Kilometer südöstlich gelegene Ort Dumbeln gemeint war, wo sich Karpowka jedenfalls heute befindet.
Bis zum Jahr 2008 war Karpowka in den Dorfsowjet bzw. Dorfbezirk Sadowski selski Sowet (okrug) eingegliedert. Von 2008 bis 2014 gehörte der Ort zur Landgemeinde Krasnojarskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.
Das ehemalige Klein Dumbeln im Südosten des ehemals Bärenwinkel genannten Waldgebietes, das sich südöstlich der Stadt Tschernjachowsk(Insterburg) erstreckt (nicht zu verwechseln mit einer Ortschaft gleichen Namens im Kreis Goldap/Ostpreußen) war vor 1945 ein Ortsteil der Landgemeinde Dumbeln (1938–1945 Kranichfelde). Sie lag im Kreis Darkehmen (1939–1945 Landkreis Angerapp) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischenProvinz Ostpreußen. Am 3. Juni 1938 – mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938 – erhielt Klein Dumbeln den Namen „Kleinkranichfelde“.
Möglicherweise war Dumbeln der 1592 erwähnte und zwischen 1565 und 1590 entstandene Ort Laukegallen.[3] Im Jahre 1818 lebten hier 112 Einwohner, deren Zahl bis 1863 auf 310 anstieg. 1925 lebten hier 220, 1933 209 und 1939 noch 199 Menschen.
Nachdem in der Zeit der Sowjetunion kirchliches Leben verboten war, gründeten sich in den 1990er Jahren wieder einzelne evangelische Gemeinden in der Oblast Kaliningrad. Die Karpowka am nächsten liegende ist die der Stadt Tschernjachowsk (Insterburg) mit Pfarrsitz für die Kirchenregion Tschernjachowsk, eingegliedert in die neu errichtete Propstei Kaliningrad[6] in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR vom 17. November 1947: Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad)