Kuhardt
Kuhardt ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rülzheim an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 9′ N, 8° 19′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Germersheim | |
Verbandsgemeinde: | Rülzheim | |
Höhe: | 110 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,88 km2 | |
Einwohner: | 1896 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 389 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76773 | |
Vorwahl: | 07272 | |
Kfz-Kennzeichen: | GER | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 34 015 | |
LOCODE: | DE 34H | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Deutschordensplatz 1 76761 Rülzheim | |
Website: | www.ruelzheim.de | |
Ortsbürgermeister: | Christian Schwab (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Kuhardt im Landkreis Germersheim | ||
Geographie
BearbeitenLage
BearbeitenKuhardt liegt – unmittelbar bevor das Gelände vom Hochufer in die Rheinniederung abfällt – auf dem Hochgestade im Dreieck Speyer, Landau, Karlsruhe. Zur Gemeinde gehören auch die Wohnplätze Ziegelei und Wasserwerk.[2] Mitten durch die Gemeinde fließt der Rottenbach. Durch den Süden der Gemeindegemarkung verläuft außerdem der Scheidbach.
Nachbargemeinden
BearbeitenNachbargemeinden von Kuhardt sind die Ortsgemeinden Leimersheim, Neupotz, Rülzheim und Hördt.
Geschichte
BearbeitenDie Gemeinde Kuhardt findet erstmals im Jahre 1103 bei der Gründung des benachbarten Klosters Hördt urkundliche Erwähnung. Ein Abtstab im Gemeindewappen erinnert noch heute an die Grundherrschaft des Klosters.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zur Kurpfalz und unterstand dort dem Oberamt Germersheim sowie der Propstei Hördt.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Kuhardt bis 1814 in den Kanton Germersheim und danach bis 1815 in den Kanton Kandel eingegliedert. 1815 wurde der Ort Österreich zugeschlagen und kehrte in den Kanton Germersheim zurück. Bereits ein Jahr später wechselte Kuhardt wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Vom 1818 bis 1862 gehörte die Gemeinde dem Landkommissariat Germersheim an; aus diesem ging das Bezirksamt Germersheim hervor.
Seit 1939 ist der Ort Bestandteil des Landkreises Germersheim. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Hördt innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde Kuhardt 1972 in die neu geschaffene Verbandsgemeinde Rülzheim eingegliedert.
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerentwicklung
BearbeitenWenn nicht gesondert aufgeführt, ist die Quelle der Daten das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz.[3]
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Religion
BearbeitenBis zum Bau der Christuskirche in Rülzheim diente die örtliche evangelische Kirche in Bellheim ebenso den Gläubigen in Kuhardt. Im Februar 2015 waren 66,5 Prozent der Einwohner katholisch und 12,7 Prozent evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[6]
Ab 1. September 2012 bildeten katholischerseits die Pfarreien von Rülzheim, Kuhardt, Hördt und Leimersheim eine Pfarrgemeinschaft. Seit 2016 ist Kuhardt eine Filiale der in Rülzheim ansässigen Pfarrei Hl. Theodard.
Im Jahr 1871 waren von insgesamt 671 Einwohnern 670 katholisch und eine Person evangelisch.[5]
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Kuhardt besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | AktB | Gesamt |
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2024 | 1 | 9 | 6 | 16 Sitze[7] |
2019 | 2 | 8 | 6 | 16 Sitze[8] |
2014 | 3 | 9 | 4 | 16 Sitze[9] |
2009 | 5 | 11 | – | 16 Sitze[10] |
2004 | 4 | 12 | – | 16 Sitze[11] |
- AktB = Aktive Bürger Kuhardt e. V.
Bürgermeister
BearbeitenChristian Schwab (CDU) wurde 2019 Ortsbürgermeister von Kuhardt.[12] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 54,81 % gewählt worden.[13] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er als einziger Bewerber mit 82,9 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[14]
Schwabs Vorgänger waren Roland Eiswirth (CDU, Amtszeit 1994–2019) und Gerhard Geiger (CDU, 1974–1994).[15]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „n Grün ein silberner Angelhaken, überdeckt von einem schrägrechts gelegten goldenen Krummstab.“ | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenKulturdenkmäler
BearbeitenVor Ort existieren insgesamt zwei Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die katholische Kirche St. Anna.
Natur
BearbeitenMit den Rosskastanien in der Hauptstraße existiert innerhalb des Gemeindegebiets ein Naturdenkmal.
Heimatmuseum
BearbeitenDas Heimatmuseum enthält unter anderem Ausstellungen von handwerklichen Arbeiten von Otto Sengel.
Vereine
BearbeitenDer Handballverein TSV Kuhardt 1920 spielte in der Saison 2008/09 ein Jahr lang in der Oberliga.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft
BearbeitenDer sprichwörtliche Fleiß der Bevölkerung machte die Kuhardter Ziegeleiarbeiter bis vor dem Zweiten Weltkrieg zu gesuchten Spezialisten in süd- und südwestdeutschen Brennöfen.
Das Unternehmen ITK Engineering – damals Ingenieurbüro für technische Kybernetik – hatte von seiner Gründung im Jahr 1994 bis 1999 seinen Sitz in der Gemeinde.
Verkehr
BearbeitenMitten durch Kuhardt verlaufen die Landesstraßen 552 und 553. Die Gemeinde ist über die Buslinien 552 an das Nahverkehrsnetz angeschlossen. In die westliche Richtung führt sie nach Landau in der Pfalz und in die östliche nach Rheinzabern.
Persönlichkeiten
BearbeitenEhrenbürger
Bearbeiten- 1974: August Geiger (1913–1975), Bürgermeister 1952 bis 1974[16]
- 1976, 10. Juni: Anton Zieger (1910–1997), Pfarrer[17]
- 2001: Gerhard Geiger (1941–2012), Bürgermeister von 1974 bis 1994[18]
Mit Kuhardt verbunden
Bearbeiten- Roland Eiswirth, seit 2016 Träger der Freiherr-vom-Stein-Plakette
- Michael Sommer (* 1968), ehemaliger Fußball-Bundesliga-Spieler des 1. FC Kaiserslautern, wohnt in Kuhardt
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 142 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Kuhardt
- ↑ a b c Beamtenverzeichniß und Statistik des Königlich Bayerischen Regierungs-Bezirkes der Pfalz, 1863, S. 64 des Anhangs
- ↑ a b Ergebnisse der Volkszählung im Königreiche Bayern vom 1. Dezember 1871 nach einzelnen Gemeinden, 1873, S. XXII
- ↑ Ewois Stand: 28. Februar 2015
- ↑ Kuhardt, Gemeinderatswahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Kuhardt. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 6. Oktober 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2004, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Natascha Ruske: Christian Schwab folgt auf Eiswirth. Die Rheinpfalz, 27. Mai 2019, abgerufen am 25. April 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Rülzheim, Verbandsgemeinde, zweite Ergebniszeile. Abgerufen am 25. April 2020.
- ↑ Kuhardt, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Kuhardt. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 6. Oktober 2024.
- ↑ Kuhardts Bürgermeister Roland Eiswirth feiert 60. Geburtstag. Pfalz-Express, 13. November 2013, abgerufen am 25. April 2020.
- ↑ Rainer Baumgärtner: Die Ehrenbürger im Landkreis Germersheim, Hekma-Verlag Maikammer 2018, S. 85f.
- ↑ Rainer Baumgärtner: Die Ehrenbürger im Landkreis Germersheim, Hekma-Verlag Maikammer 2018, S. 87f.
- ↑ Rainer Baumgärtner: Die Ehrenbürger im Landkreis Germersheim, Hekma-Verlag Maikammer 2018, S. 89f.