Landtagswahlkreis Backnang

Landtagswahlkreis in Baden-Württemberg, Deutschland

Der Wahlkreis Backnang (Wahlkreis 17) ist einer der drei Landtagswahlkreise im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg. Er umfasst[1][2] die Gemeinden Alfdorf, Allmersbach im Tal, Althütte, Aspach, Auenwald, Backnang, Berglen, Burgstetten, Großerlach, Kaisersbach, Kirchberg an der Murr, Murrhardt, Oppenweiler, Spiegelberg, Sulzbach an der Murr, Weissach im Tal und Welzheim.

Wahlkreis 17: Backnang
Staat Deutschland
Bundesland Baden-Württemberg
Wahlkreisnummer 17
Wahlberechtigte 93.471
Wahldatum 14. März 2021
Wahlbeteiligung 64,0 %
Wahlkreisabgeordneter
Name Ralf Nentwich
Partei Grüne
Stimmanteil 24,0 %

Die Grenzen der Landtagswahlkreise wurden nach der Kreisgebietsreform von 1973 zur Landtagswahl 1976 grundlegend neu zugeschnitten und seitdem nur punktuell geändert.[3] Aufgrund der deutlich unter dem Durchschnitt von ca. 108.900[4] liegenden Zahl der Wahlberechtigten wurde zur Landtagswahl 2011 die bis 2006 zum benachbarten Landtagswahlkreis Schorndorf gehörende Gemeinde Berglen dem Wahlkreis Backnang angegliedert.

Wahl 2021

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Landtagswahl 2021
Wahlkreis 17 Backnang
 %
30
20
10
0
24,0 %
23,2 %
19,0 %
12,1 %
10,5 %
11,2 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
+1,7 %p
−4,5 %p
+3,3 %p
−7,6 %p
+2,5 %p
+4,6 %p

Von den drei 2016 gewählten Abgeordneten trat[5] nur Gernot Gruber (SPD) bei der Landtagswahl 2021 erneut an und errang wieder ein für seine Partei deutlich überdurchschnittliches Ergebnis und damit ein Zweitmandat. Staatssekretär Wilfried Klenk (CDU) verzichtete aus persönlichen Gründen, sein Nachfolger Devrikis konnte das Erstmandat nicht verteidigen und bekam auch kein Zweitmandat. Der AfD-Bundessprecher und Spitzenkandidat von 2016 Jörg Meuthen war Ende 2017 als Nachrücker ins Europaparlament gewechselt, als sein Ersatzkandidat Jürgen Braun bereits MdB war, sodass ein anderer Wahlkreis den Nachrücker stellte und AfD-Kandidat Lindenschmid ohne bisheriges Mandat und trotz Verlusten im Vergleich zum Bundessprecher-Ergebnis ein Zweitmandat erhielt. Der Kandidat von B90/Grüne, Ralf Nentwich, war 2016 noch für die ödp angetreten[6][7] und errang 2021 das erste grüne Erstmandat im Wahlkreis.[8] Gernot Gruber legte sein Landtagsmandat Ende September 2024 nieder, für ihn rückte Simone Kirschbaum nach.

Direktkandidat Partei Stimmen in % Landtagswahl 2016
Ralf Nentwich Grüne 24,0 22,3
Georg Devrikis CDU 23,2 27,7
Gernot Gruber SPD 19,0 15,7
Daniel Lindenschmid AfD 12,1 19,7
Charlotte Klinghoffer FDP 10,5 0 8,0
Annette Keles Die Linke 2,4 0 2,1
Konstantinos Kefalas Freie Wähler 1,9 0 -
Philip Köngeter Piraten 1,8 0 1,2
Alexander Lisson Die PARTEI 1,6 0 -
Joachim Reymann dieBasis 1,3 0 -
Nico Mast WiR2020 0,8 0 -
Norbert Barthold ÖDP 0,7 0 0,9
Berthold Daubner KlimalisteBW 0,6 0 -

Wahl 2016

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Landtagswahl 2016
Wahlkreis 17 Backnang
 %
30
20
10
0
27,7 %
22,3 %
19,7 %
15,7 %
8,0 %
6,6 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2011
 %p
 20
 18
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−14
−13,1 %p
+2,3 %p
+19,7 %p
−8,1 %p
+2,6 %p
+0,1 %p

Bei der Landtagswahl 2016 zogen gleich drei Kandidaten ins Parlament ein, da zwei Zweitmandate an AfD und SPD aufgrund parteiintern überdurchschnittlichem Stimmenanteil vergeben wurden. Die Kandidaten der Grünen und der FDP erreichten zwar höhere Prozentwerte als 2011, wurden aber parteiintern überflügelt. Die Ergebnisse im Detail:[9]

Direktkandidat Partei Stimmen in % Landtagswahl 2011
Wilfried Klenk CDU 27,7 40,8
Götz Poppitz Grüne 22,3 20,0
Jörg Meuthen AfD 19,7
Gernot Gruber SPD 15,7 23,8
Dorothee Winter FDP 0 8,0 0 5,4
Jörg Drechsel Die Linke 0 2,1 0 3,3
Thomas Geffken ALFA 0 1,5
Philip Köngeter PIRATEN 0 1,2 0 1,6
Ralf Nentwich ödp 0 0,9 0 0,8
Harald Ballreich NPD 0 0,6 0 1,4
Bernd Offtermatt REP 0 0,3 0 1,3

Wahl 2011

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Die Landtagswahl 2011 hatte folgendes Ergebnis:[10]

Direktkandidat Partei Stimmen in % Landtagswahl 2006
Stimmen in %[11]
Wilfried Klenk CDU 40,8 44,7
Gernot Gruber SPD 23,8 26,0
Willy Härtner Grüne 20,0 09,9
Gunnar Stuhlmann FDP 05,4 09,3
Titus Simon Die Linke 03,3
Volker Dyken PIRATEN 01,6
Eberhard König REP 01,3 03,5
Benjamin Stein NPD 01,4 01,0
Volker Bäßler AUF 01,0
Andreas Brunold ödp 00,8 00,5
Gabriel Graber BIG 00,2
Sonstige 03,1

Wahl 2006

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Die Landtagswahl 2006 hatte folgendes Ergebnis:[12]

Direktkandidat Partei Stimmen in % Landtagswahl 2001
Stimmen in %
Wilfried Klenk CDU 44,7 42,2
Jürgen Hestler SPD 26,2 32,7
Ekkehard Dietz FDP 0 9,1 10,4
Daniel Mouratidis Grüne 0 9,9 0 6,0
Jörg Drechsel WASG 0 2,1 0
Eberhard König REP 0 3,4 0 6,3
Sonstige 0 4,6 0 2,4

Abgeordnete seit 1976

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Gemäß Landtagswahlrecht Baden-Württemberg bis 2022 hatte jeder Wähler nur eine Stimme, mit der sowohl der Direktkandidat als auch die Gesamtzahl der Sitze einer Partei im Landtag ermittelt wurden.[13] Dabei gab es keine Landes- oder Bezirkslisten, stattdessen wurden zur Herstellung des Verhältnisausgleichs unterlegenen Wahlkreisbewerbern Zweitmandate zugeteilt. Das führte dazu, dass ein Wahlkreis mit einem starken Erstmandat nur durch dieses im Parlament vertreten war (seit 2011 bspw. 01 Stuttgart I und 46 Freiburg I), während in Wahlkreisen mit niedrigem höchstem Stimmenanteil zwei Zweitmandate üblich waren, und 20 Neckarsulm sowie 61 Hechingen-Münsingen 2021 insgesamt vier MdL stellte.

Die bis zur Wahl 2006 gültige Regelung, die eine Zuteilung dieser Mandate nach absoluter Stimmenzahl auf Ebene der Regierungsbezirke vorsah, benachteiligte den Wahlkreis Backnang, da er immer zu den nach Bevölkerungszahl kleinsten Wahlkreisen gehörte. Dadurch war es für Bewerber im Wahlkreis Backnang schwierig, Zweitmandate zu erringen. Damit war das Wahlsystem wesentliche Ursache dafür, dass der Wahlkreis Backnang zwischen 1976 und 2011 jeweils nur durch den direkt gewählten Abgeordneten im Landtag vertreten wurde, der von der CDU aufgestellt wurde.

Die Mandate wurden folgendermaßen vergeben:

Partei Art des Mandats Gewählte
CDU Direktmandat Erich Schneider 1976, 1980, 1984, 1988
Rosely Schweizer 1992, 1996
Wilfried Klenk 2001, 2006, 2011, 2016
SPD Zweitmandat Gernot Gruber 2011, 2016, 2021, Mandat niedergelegt am 30. September 2024
Simone Kirschbaum nachgerückt am 1. Oktober 2024
Grüne Direktmandat Ralf Nentwich 2021
AfD Zweitmandat Jörg Meuthen 2016, Mandat niedergelegt am 31. Dezember 2017
Daniel Lindenschmid 2021

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Wahlkreise Landtagswahl 2016
  2. Landtagswahl 2021 Wahlkreise im Rems-Murr-Kreis
  3. Wahlkreiseinteilung von 1975 (PDF; 344 kB).
  4. 2011: 7.622.873 Wahlberechtigte in 70 Wahlkreisen
  5. www.rems-murr-kreis.de: Öffentliche Bekanntmachung über die zugelassenen Wahlvorschläge für die Landtagswahl 2021
  6. https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/ralf-nentwich
  7. https://www.landtagswahl-bw.de/kandidaten-der-parteien abgerufen am 27. Januar 2021
  8. Endgültiges Ergebnis der Landtagswahl 2021 mit Vergleichsangaben von 2016, Wahlkreis 17 Backnang https://www.statistik-bw.de/Wahlen/Landtag/02035000.tab?R=LW117
  9. Kommunale Datenverarbeitung Region Stuttgart Landtagswahl 2016 Wahlkreis Backnang
  10. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Wahlkreisergebnis 2011 (Memento vom 17. Mai 2012 im Internet Archive)
  11. umgerechnet auf die Wahlkreiseinteilung 2011
  12. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Wahlkreisergebnis (Memento des Originals vom 30. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik.baden-wuerttemberg.de
  13. Landtag Baden-Württemberg: Erläuterung des Wahlrechts (Aufgrund der Änderung des Landtagswahlgesetzes wird diese Seite aktuell überarbeitet.)