Letten (Lauf an der Pegnitz)
Letten (Gemeindeteil der Stadt Lauf an der Pegnitz im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).[2] Letten liegt in der Gemarkung Wetzendorf.[3]
) ist einLetten Stadt Lauf an der Pegnitz
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Koordinaten: | 49° 29′ N, 11° 16′ O |
Höhe: | 340 m ü. NHN |
Einwohner: | 70 (31. Dez. 2008)[1] |
Postleitzahl: | 91207 |
Vorwahl: | 09123 |
Lage
BearbeitenDas Dorf hat etwa 30 Gebäude und liegt im Südosten von Lauf diesseits und jenseits der Bundesautobahn 9. Man erreicht den Letten von der Staatsstraße 2240 aus. Im Osten wird der Ort von Wald, ansonsten von Wiesen und Feldern umrandet.[4]
Geschichte
BearbeitenUrsprünglich war Letten zusammen mit Wetzendorf Reichsgut. König Ruprecht belehnte 1401 Herdegen Valzner und Jobst Valzner mit dem Hof.[5] Sie legten in der Folgezeit zahlreiche Weiher an und errichteten zu deren Schutz einen Sitz. Im Ersten Markgrafenkrieg wurde er zerstört. Danach gelangte das Gut an eine Reihe von Nürnberger Patrizierfamilien, zuerst die Rieter von Letten. Durch Heirat kam das Gut 1490 an Kaspar Kreß von Kressenstein. Sein Enkel Christoph II. Kreß ließ 1544 durch den Nürnberger Landbaumeister Paulus Behaim das „Herrensitzlein“ erneuern, das bereits 1552 im Zweiten Markgrafenkrieg erneut zerstört wurde. Bis 1558 wieder instand gesetzt, kam der Sitz durch die Witwe Christophs II. Kreß 1573 an ihren zweiten Ehemann Johann Pfinzing von Henfenfeld. 1603 ließ sein Sohn Karl Pfinzing den Sitz umfassend umbauen, mit einem Sandsteinsockel und Fachwerkobergeschoss mit Satteldach. Im Besitz folgte 1622/29 über die Ehe mit Klara Magdalena Pfinzing Christoph Jakob Muffel, dann die Löffelholz und 1743 wieder die Kreß, die den Sitz mit seinem Zubehör um 17.200 Gulden erwarben. Anfang des 19. Jahrhunderts verkaufte Georg Christoph Wilhelm Kreß das Gut Letten an den Hopfenbauern Georg Rögner, der den Herrensitz entsprechend den Erfordernissen seiner Landwirtschaft umbaute. Vermutlich durch ihn wurden die noch im 18. Jahrhundert mit Wasser gefüllten Gräben aufgelassen und gutteils verfüllt, die Zugbrücke an der Stirnseite mit den beiden flankierenden Rundtürmchen entfernt. Im Erdgeschoss führte einst ein Rundbogenportal in eine große Tenne, die zur Stallung umgebaut, während das Portal zugesetzt wurde. 1993 wurde die Fachwerkfassade des Herrensitzes freigelegt und restauriert.
Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Wetzendorf, zu der Letten gehörte, nach Lauf an der Pegnitz eingemeindet.[6]
Literatur
Bearbeiten- Georg Paul Hönn: Letten. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 494 (Digitalisat).
- Werner Meyer, Wilhelm Schwemmer: Landkreis Lauf an der Pegnitz (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken XI). R. Oldenbourg, München 1966, DNB 457322500, S. 279–280.
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
Weblinks
Bearbeiten- Die Laufer Ortsteile > Wetzendorf mit Letten. In: lauf.de. Abgerufen am 28. Oktober 2024.
- Letten in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 14. November 2022.
- Letten in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 28. Oktober 2024.
- Letten im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 28. Oktober 2024.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ lauf.de: Bevölkerung (abgerufen am 8. Juli 2015)
- ↑ Gemeinde Lauf an der Pegnitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 28. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 28. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 28. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Geschichte und Zitate im Folgenden nach: Giersch/Schlunk/von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 509.