Liste der denkmalgeschützten Objekte in Angath

Wikimedia-Liste

Die Liste der denkmalgeschützten Objekte in Angath enthält die 8 denkmalgeschützten, unbeweglichen Objekte der Tiroler Gemeinde Angath.[1]

Denkmäler

Bearbeiten
 
Objekte in Liste der denkmalgeschützten Objekte in Angath (Quelle: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Angath (Q1854838) auf Wikidata).
Legende:  mit Bild (grün);  Bild fehlt (rot);  kein Bild möglich (schwarz);  ehemalige (heller)
Foto   Denkmal Standort Beschreibung
   
 
Widum
HERIS-ID: 55273
Objekt-ID: 63859
 
TKK: 2172
Dorfplatz 6
Standort
KG: Angath
Das Widum wurde 1505 erstmals erwähnt, 1696 als baufällig beschrieben und 1848 unter teilweiser Verwendung des Altbaus neu errichtet. 1959 und 1980 wurde es renoviert, 1989 im Inneren umgebaut und erweitert. Das heutige zweigeschoßige Gebäude mit Walmdach ist ein typischer Bau der Biedermeierzeit. Die dreiachsigen Eingangsfassaden weisen je ein breites Rundbogenportal und Türflügel mit verglaster Oberlichte und Schnitzdekor auf. Die Seitenfassaden sind schlicht gestaltet. Das Innere wird durch einen breiten Mittelflur mit flacher Tonne und ostseitig situiertem, ebenfalls gewölbtem Stiegenhaus erschlossen. Die Nordwestecke des Gebäudes mit einem gewölbtem Raum (ehemalige Küche) stammt vom Vorgängerbau.[2]
    Grabrelief Simon Embacher
HERIS-ID: 106150
Objekt-ID: 123257
bei Dorfplatz 6
Standort
KG: Angath
Neben dem Eingang zum 1980–1982 errichteten neuen Friedhof[3] ist die Grabplatte des Simon Embacher aus Riedenberg aus dem Jahr 1622 eingemauert.[4]

Anmerkung: Standortangabe näherungsweise (im Umkreis von rd. 10 m).

   
 
Kath. Pfarrkirche Hl. Geist mit Aufbahrungshalle
HERIS-ID: 55274
Objekt-ID: 63861
 
TKK: 2156
Kirchplatz 1
Standort
KG: Angath
Die wahrscheinlich seit dem 8. oder 9. Jahrhundert bestehende Pfarre wurde 1315 dem Kloster Frauenchiemsee inkorporiert. Der heutige Bau wurde 1746/1747 nach Plänen von Jakob Singer errichtet und nach einem Brand 1877 erneuert. An der Westfassade befindet sich ein korbbogiges Portal mit Volutenkeilstein, darüber eine Nische mit einer Figur des Guten Hirten aus dem 19. Jahrhundert. Im Inneren sind das vierjochige Langhaus und der einjochige Chor von einer Stichkappentonne auf Wandpfeilern mit Pilastervorlagen und verkröpften Gebälkstücken überwölbt. Die Gewölbemalereien wurden 1964 von Wolfram Köberl in einem barockisierenden Stil geschaffen.[5]
 BW  
 
Friedhof und Kapelle/Kriegerdenkmal
HERIS-ID: 106154
Objekt-ID: 123261
 
TKK: 140451, 2171, 2173,
Kirchplatz 1
Standort
KG: Angath
Der von einer niedrigen Mauer begrenzte Friedhof wurde vermutlich im 16. Jahrhundert angelegt und umgibt die Kirche auf allen Seiten.[6] An der Nordseite der Kirche befindet sich die ehemalige Friedhofskapelle aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die 1972 zur Aufbahrungshalle umgestaltet wurde.[7] Das Friedhofskreuz davor stammt aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.[8] In der Südostecke ist die Kriegergedächtniskapelle in die Umfassungsmauer eingebunden. Sie wurde 1919 errichtet und 1954 um die Inschriften der Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkrieges erweitert. Die Kapelle mit Rundbogenschluss, säulengestützter Vorhalle und Giebelreiter beherbergt im Inneren eine Pietà und Inschriften der Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege.[9]
    Gasthaus Kammerhof
HERIS-ID: 38986
Objekt-ID: 38662
 
TKK: 2151
Kirchplatz 2
Standort
KG: Angath
Einer der ältesten Höfe von Angath wurde 1266 urkundlich genannt, seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist ein Gastwirtschaftsbetrieb nachweisbar. Der heutige zweigeschoßige Bau mit Pfettendach wurde 1582 errichtet, 1933 und um 1970 aufgestockt und umgebaut. Die unteren Geschoße sind gemauert, der Dachaufbau aus Holz. An der Eingangsfassade befindet sich ein breites Rundbogenportal mit abgefastem Steingewände und zweiflügeliger Tür aus dem 19. Jahrhundert mit gotisierendem Maßwerksdekor. Im ersten Obergeschoß beim Eingang und an der östlichen Ecke befindet sich jeweils ein polygonaler Erker über abgetreppter Konsole, mit Brüstungsfeldern, Fensterband und Zeltdach. Die Fassadenmalereien stammen aus unterschiedlichen Zeiten, zum Teil barock, die Fensterrahmungen wurden 1933 von Toni Kirchmayr hinzugefügt. Das Innere weist einen stichkappengewölbten Mittelflur mit zentralem Treppenhaus auf. Im westlichen Gebäudeteil befinden sich ein gewölbter Gastraum, ein Gastzimmer mit barocker Stuckdecke sowie ein großer Saal mit Holzfelderdecke. Die Kellerräume sind tonnengewölbt.[10]
   
 
Altes Schulhaus
HERIS-ID: 38987
Objekt-ID: 38663
 
TKK: 2152
Kirchplatz 4
Standort
KG: Angath
Das Haus wurde um 1700 erbaut und beim Dorfbrand 1780 beschädigt, in der Folge wurde das zweite Obergeschoß abgetragen. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis 1967 diente das Gebäude als Schule. Nach einer Restaurierung 1976–1979 wurde es als Gemeindezentrum mit Kindergarten genutzt, seit 2006 als öffentliche Bücherei. Der zweigeschoßige Bau mit giebelseitig erschlossenem Mittelflurgrundriss ist mit einem Pfettendach gedeckt. Fenster und Türen sind von farblich akzentuierten, geohrten Putzfaschen gerahmt. Der Haupteingang an der Giebelfassade ist über eine Treppenanlage erschlossen, darüber befindet sich ein Gemälde des Heiligen Wandels mit Ansicht der Angather Kirche. In den Außenachsen des Obergeschoßes befindet sich jeweils ein von geschwungenen Konsolen getragener Erker mit schindelgedecktem Walmdach. Im Inneren haben sich ein breiter Mittelflur mit flachem Stichkappengewölbe und ein gewölbtes Treppenhaus erhalten. Die Räume im Obergeschoß sind flach gedeckt und teilweise mit Stuckleisten versehen. Die Kellerräume sind tonnengewölbt.[11]
    Firstkapelle zum Leidenden Heiland/ Fürthkapelle
HERIS-ID: 106158
Objekt-ID: 123269
 
TKK: 2157
bei Kreuzweg 4
Standort
KG: Angath
Die Kapelle am Beginn des Kreuzwegs nach Mariastein wurde im 18. Jahrhundert errichtet, im frühen 19. Jahrhundert umgestaltet und 1987 restauriert. Der schlanke Bau weist einen eingezogenen Rundbogenchor und ein steiles Satteldach auf. Die Wandöffnungen sind segmentbogig geschlossen und von farblich akzentuierten Putzrahmen umgeben. Der Eingang ist überdacht und mit einem hölzernen Türflügel versehen. Das Innere weist ein Tonnengewölbe über Pilastergliederung auf, der Chor ist durch ein Schmiedeeisengitter abgetrennt.[12]
    Kreuzweg von der Firstkapelle nach Mariastein
HERIS-ID: 106159
Objekt-ID: 123270
 
TKK: 115555
bei Kreuzweg 4
Standort
KG: Angath
Bildsäulen auf dem von Wallfahrern benutzten Weg von Angath über den First nach Mariastein sind erstmals 1768 belegt. Der heutige Kreuzweg wurde vermutlich um oder nach 1900 angelegt. Die 14 Stationen bestehen aus hölzernen Pfeilern mit verglasten Bildtafeln mit Stichen in erneuerten Wetterhäuschen mit flachem Satteldach.[13]

Anmerkung: Standortangabe bezieht sich auf die Firstkapelle.[14]

Quelle für die Auswahl der Objekte sind die vom BDA jährlich veröffentlichten Denkmallisten des jeweiligen Landes.[1] Die Tabelle enthält im Einzelnen folgende Informationen:

Foto: Fotografie des Denkmals. Klicken des Fotos erzeugt eine vergrößerte Ansicht. Daneben finden sich ein oder zwei Symbole:
  Das Symbol bedeutet, dass weitere Fotos des Objekts verfügbar sind. Durch Klicken des Symbols werden sie angezeigt.
  Durch Klicken des Symbols können weitere Fotos des Objekts in das Medienarchiv Wikimedia Commons hochgeladen werden.
Denkmal: Bezeichnung des Denkmals. Es ist die Bezeichnung angegeben, wie sie vom Bundesdenkmalamt (BDA) verwendet wird.
Weiters sind ein oder mehrere Objekt-Identifier für das Denkmal angeführt, deren wichtigste die hier kurz mit HERIS-ID bezeichnete aktuelle Datenbankschlüssel (Heritage Information System ID der Datenbank österreichischer Kulturdenkmale (P9154)) und der mit Objekt-ID bezeichnete alte Datenbankschlüssel des BDAs (auch DBMS-ID, Objekt-ID der Datenbank österreichischer Kulturdenkmale (P2951), hinfällig nach Vollendung der Transition) sind. Weitere Identifier verlinken entweder auf andere externe Datenbanken (z. B. Tiroler Kunstkataster) oder auf weitere Wikipedia-Repräsentationen desselben Objekts (z. B. Gemeindebauten in Wien), abhängig von den Einträgen im zugehörigen Wikidata-Item, das auch verlinkt ist.
Standort: Es ist die Adresse angegeben. Bei freistehenden Objekten ohne Adresse (zum Beispiel bei Bildstöcken) ist im Regelfall eine Adresse angegeben, die in der Nähe des Objekts liegt. Durch Aufruf des Links Standort wird die Lage des Denkmals in verschiedenen Kartenprojekten angezeigt. Darunter ist die Katastralgemeinde (KG) angegeben.
Beschreibung: Kurze Angaben zum Denkmal.

Die Tabelle ist alphabetisch nach dem Standort des Denkmals sortiert. Das Sortierkriterium ist die Katastralgemeinde und innerhalb dieser die Adresse.

Durch Klicken von   Karte mit allen Koordinaten OSM • WikiMap (unten im Artikel) wird die Lage aller Denkmale im gewählten Kartenobjekt angezeigt.

Abkürzungen des BDAs: BR … Baurecht, EZ … Einlagezahl, GB … Grundbuch, GstNr. … Grundstücksnummer, KG … Katastralgemeinde, 0G, GNR … Grundstücksnummernadresse

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Tirol – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (PDF), (CSV). Bundesdenkmalamt, Stand: 5. Juni 2023.
  2. Drexel, Wiesauer: Pfarrhaus Angath. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 10. April 2024.
  3. Fingernagel-Grüll, Wiesauer: Neuer Friedhof Angath. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 11. März 2021.
  4. Pfarre Angath, Gemeinde Angerberg
  5. Drexel, Wiesauer: Pfarrkirche hll. Geist und Martin. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 11. März 2021.
  6. Fingernagel-Grüll, Wiesauer: Friedhof Angath. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 11. März 2021.
  7. Fingernagel-Grüll, Wiesauer: Friedhofskapelle, Aufbahrungshalle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 11. März 2021.
  8. Drexel, Wiesauer: Friedhofskreuz. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 11. März 2021.
  9. Drexel, Wiesauer: Kapelle, Kriegerkapelle, Kriegerdenkmal. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 11. März 2021.
  10. Schumacher, Wiesauer: Gasthaus Kammerhof. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 10. April 2024.
  11. Schumacher, Wiesauer: Öffentliche Bücherei, ehemaliges Gemeindezentrum, Altes Schulgebäude. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 11. April 2024.
  12. Schumacher, Wiesauer: Wegkapelle, Kapelle zum Leidenden Heiland, Fürthkapelle, Firstkapelle. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 11. April 2024.
  13. Wiesauer: Kreuzweg von der Firstkapelle nach Mariastein. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 11. März 2021.
  14. Kreuzweg von der Fürthkapelle nach Mariastein. In: Tiroler Kunstkataster. Abgerufen am 20. Mai 2015.
  15. § 2a Denkmalschutzgesetz im Rechtsinformationssystem des Bundes.
Bearbeiten
Commons: Denkmalgeschützte Objekte in Angath – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien