Lophophorin ist ein Alkaloid aus der Gruppe der Kaktus-Alkaloide und der Tetrahydroisochinolinalkaloide.

Strukturformel
Strukturformel von Lophophorin
Allgemeines
Name Lophophorin
Andere Namen

(−)-Lophophorin

Summenformel C13H17NO3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 17627-78-0
PubChem 442315
ChemSpider 390773
Wikidata Q76100231
Eigenschaften
Molare Masse 235,28 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Vorkommen

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Lophophorin kommt in geringen Mengen in den Kakteen-Arten Lophophora williamsii, Lophophora diffusa und Lophophora fricii vor.[2] Auch in einem vermutlich über 1000 Jahre alten Peyote aus einer mexikanischen Begräbnisstätte konnte Lophophorin nachgewiesen werden, allerdings in deutlich geringerer Menge als in frischen Pflanzen.[3] Natürliches Lophophorin hat die (S)-Konfiguration am Stereozentrum, was durch Kristallstrukturanalyse des Hydrobromids nachgewiesen wurde.[4]

Biosynthese

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Wie bei anderen Kaktusalkaloiden in Lophophora auch, geht die Biosynthese von Tyrosin aus. Dieses wird durch die Tyrosin-Decarboxylase decarboxyliert. Die nächsten Schritte sind die Einführung einer Hydroxylgruppe in Position 3 und die Methylierung derselben, Methylierung der Amino-Gruppe, Einführung einer dritten Hydroxylgruppe in Position 5 und die Methylierung der Hydroxylgruppe in Position 4. Durch Cyclisierung entsteht schließlich Pellotin. Im letzten Schritt wird die Benzodioxol-Struktur des Lophophorins aufgebaut.[2]

Synthese

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Lophophorin kann ausgehend von O-Methylanhalonidin hergestellt werden. Durch kontrollierte saure Hydrolyse können selektiv die Methoxygruppen in den Positionen 7 und 8 hydrolysiert werden. Durch Umsetzung mit Ethylchlorformiat kann ein entsprechendes Carbamat hergestellt werden. Durch eine kupfer(II)-oxid-katalysierte Reaktion mit Dibrommethan in Dimethylformamid wird die Benzodioxolstruktur aufgebaut. Durch Reduktion mit Lithiumaluminiumhydrid entsteht Lophophorin.[4]

Eigenschaften

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Bei oraler Einnahme verursacht Lophophorin schon in geringer Menge Kopfweh.[2]

Verwendung

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Lophophorin kann neben Mescalin und Anhalonin als Marker dienen, um aus Peyote hergestellte Drogen zu identifizieren.[5]

Einzelnachweise

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  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. a b c Camilla B. Chan, Christian B. M. Poulie, Simon S. Wismann, Jens Soelberg, Jesper L. Kristensen: The Alkaloids from Lophophora diffusa and Other “False Peyotes”. In: Journal of Natural Products. Band 84, Nr. 8, 27. August 2021, S. 2398–2407, doi:10.1021/acs.jnatprod.1c00381.
  3. J. G. Bruhn, J.-E. Lindgren, B. Holmstedt, J. M. Adovasio: Peyote Alkaloids: Identification in a Prehistoric Specimen of Lophophora from Coahuila, Mexico. In: Science. Band 199, Nr. 4336, 31. März 1978, S. 1437–1438, doi:10.1126/science.199.4336.1437.
  4. a b Arnold Brossi, John F. Blount, Jay O’Brien, Sidney Teitel: New synthesis and absolute configuration of tetrahydroisoquinoline cactus alkaloids. In: Journal of the American Chemical Society. Band 93, Nr. 23, November 1971, S. 6248–6252, doi:10.1021/ja00752a041.
  5. P.W.L. Lum, P. Lebish: Identification of Peyote via Major Non-Phenolic Peyote Alkaloids. In: Journal of the Forensic Science Society. Band 14, Nr. 1, Januar 1974, S. 63–69, doi:10.1016/S0015-7368(74)70854-4.